AlfaBeats in der Frankfurter Klassikstadt!
An besondere Oldtimer hat man sich in der Frankfurter Klassikstadt fast schon gewöhnt. Aber einmal mehr haben die Initiatoren der Rhein-Main-Oldtimer-Hochburg es geschafft, die Zuschauer zu begeistern. Am vergangenen Wochenende fand das „Weekend Italiano Storico“ statt, dass zusammen mit der FCA Group Germany ausgerichtet wurde.
Am Samstag begann man gemütlich mit einer 250 Kilometer langen Ausfahrt über schöne Nebenstraßen des Spessart und Vogelsberg. Zugelassen waren Oldtimer und Youngtimer bis Baujahr 1996, die von einem italienischen Hersteller abstammen müssen. Damit während der Fahrt nicht zu viel italienische Gelassenheit aufkommt, sorgten Gleichmäßigkeitsprüfungen gegen die Stoppuhr und automobile Geschicklichkeitstests für Abwechslung beim automobilen Ausflug.
„Die Zuschauer versammelten sich um das Backsteingebäude der Klassikstadt, wie sonst nur Touristen um den Trevi-Brunnen in Rom!“
Der Sonntag war dann der Haupttag für die Zuschauer in der Klassikstadt. Nach der Premiere im letzten Jahr, konnte auch diesmal ein rund 500 Meter langer Rundkurs rund um das Gebäude der Klassikstadt in Frankfurt realisiert werden. Wie in früheren Zeiten, als Motorsport noch Publikumsnah war, gab es in der Mitte ein Fahrerlager und rund um die Strecke Heuballen als Abgrenzung. Nicht nur optisch ein Genuss, vor allem die Ohren sollten etwas zu hören bekommen, wenn rund 60 Klassiker, aufgeteilt in verschiedene Gruppen, ihre Motoren aufheulen ließen.
„Vergessen sind die früheren Rivalitäten auf der Rennstrecke. Beim „Gran Premio Alfa Romeo“ sind alle italienischen Marken Freunde.“
Bei den Demonstrationsläufen der Boliden konnte man das Beben der alten Motoren live erleben. Italophile Oldtimerfans sprechen vom „Alfabeat“, einem ganz besonderen Sound, wenn italienische Motoren gefühlt jede einzelne Zündung durch dicke Auspuffrohre in die Freiheit blasen. So hatten viele Gäste eine Gänsehaut, als die ehemaligen Rennfahrzeuge des Alfasud Cups oder die ehemaligen Rallyefahrzeuge wie Fiat 131 Rallye, Lancia Delta Integrale und der legendäre Lancia Stratos ihre Muskeln spielen ließen.
Eine ganz andere Legende gab sich in Frankfurt die Ehre und stand für Autogrammwünsche bereit. Rennlegende Arturo Merzario, der Mann der 1976 Niki Lauda aus seinem brennenden Ferrari am Nürburgring zog, kam eigens zum Weekend Italiano Storico nach Frankfurt. Natürlich hatte er auch seinen charakteristischen Cowboyhut mitgebracht, wobei zahlreiche Fans ihn auch sofort ohne erkannt hätten. Sein Fahrkönnen zeigte er in diversen Modellen wie einem Alfa TZ und einem GTA, mit dem in Frankfurt auch das 50. Jubiläum der Tourenwagen Europameisterschaft gefeiert wurde.
Rennlegende Arturo Merzario hat sichtlich Spaß in Frankfurt!
Das mit viel Liebe und Enthusiasmus ausgerichtete „Weekend Italiano Storico“ zeigt, dass es nicht immer die Großveranstaltungen sein müssen, wenn es um das Oldtimer Hobby geht. Vom Fiat 500 bis zu Millionenwerte eines Bizzarini oder ALFA ROMEO TZ begeistern die Zuschauer gleichermaßen. Dazu fachkundiges Hintergrundwissen des Klassikstadt-Moderators Bernd Schultz und Rennfahrer Christian Menzel. Das Konzept kommt an und obwohl das Wetter am gestrigen Sonntag öfters nicht italienisch sonnig war, kamen viele Zuschauer, auch mit Kindern, die am Ende des Events das Gelände mit einem freudigen Lächeln verließen. Sicherlich weil ihr Herz spätestens jetzt im „Alfabeat“ schlägt.
Text: Bernd Schweickard
© Foto: Bernd Schweickard
Wer nicht vor Ort sein konnte, hier unsere Fotogalerie zum Weekend Italiano Storico!