Audi SQ7 TDI

Gipfelstürmer

„Auf der Alm da gibt’s koa Sünd“ heißt es, aber dieser Audi könnte eine Wert sein. Nach dem erfolgreichen Implantat eines Dieselmotors in ein sportliches Audi S-Modell, dem Audi SQ5 den wir im Winter fuhren, wird das Portfolio ab Mitte Sommer um den Q7 erweitert. Dieser heißt dann folglich SQ7 und stellt die bärenstarke Topversion der Premium-SUVs dar. Nicht nur bei Audi, sondern gleich im ganzen Upper-Premium-Segment.

Der unter der mächtigen Front eingepflanzte 4.0 Liter Dieselmotor liefert 435 PS. Ein Wert der im Jahr 2016 keinen mehr wirklich erschrecken wird. Aber die 900 Newtonmeter die schon ab 1.000 Touren anstehen, dass ist eine Benchmark!

In den 80er Jahren gab es mal eine Werbung für eine starke HiFi-Anlage mit der Überschrift „Mit dieser Power können Sie Berge versetzen!“. Ähnlich verhält es sich mit dem SQ7, den wir im bergischen Elsass einige Pässe hochjagen dürfen.

 

Zuerst den nachdem rotumrandeten Powerknopf drücken und dann folgt eine Verneigung vor den Audi Sound-Ingenieuren. Wenn der V8-Diesel anspringt, klingt es nach ganz tiefem V8-Benziner Grollen. So tief, als wäre Thor erwacht und hätte einen schlechten Tag vor sich. Für Freunde des sportiven „Carsound“ eine fast göttliche Symphonie.

 

„Der SQ7 planiert jede Steigung zur Ebene!“

 

Auf dem Weg zum Col de Ballon hinauf hält der SQ7 was die Zahlen versprechen. Einfach Leistung ohne Ende, als würde er keine Steigung unter seine monströsen 21 Zöller nehmen, die unter der 5,07 Meter langen Karosserie gar nicht so groß wirken.

Turboloch? Vergangenheit! Möglich wird dies durch eine Weltneuheit im Audi SQ7. Ein elektrisch angetriebener Verdichter unterstützt die beiden Abgasturbolader bei niedrigen Drehzahlen. So können diese die acht Brennräume schon aus dem Drehzahlkeller heraus mit vollem Druck versorgen, was den über zwei Tonnen Koloss in nur 4,8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h sprinten lässt. Er könnte sicher deutlich mehr, aber die Höchstgeschwindigkeit bleibt auch beim S-Modell auf 250 km/h begrenzt.

 

Auf zügig gefahrenen engen Bergstraßen und kurvigen Passagen, verhält sich der hoch aufbauende SUV überraschend neutral, gefühlt eher wie eine sportliche Limousine. Die Lenkung ist fest eingestellt, so das beim Bewegen des haptisch ansprechenden Volants ein wenig Kraft benötigt wird. Das Ergebnis ist eine sehr präzise Rückmeldung, womit sich der SQ7 nahezu auf den Millimeter um die Kurve zirkeln lässt. Den Rest übernimmt die Allradlenkung und die elektromechanische aktive Wankstabilisierung, kurz EAWS genannt. Sie debütiert im Audi SQ7 und reduziert die Seitenneigung des Fahrzeugs, oder anders gesagt, die Schiffschaukeleigenschaft eines solch großen SUV.

 

„007 steht auf dem Nummernschild und Q hat viel Technik reingepackt!“

 

Das Angebot von 24 Assistenzsystemen ist dass umfangreichste im Segment. Angenehm ist der Stauassistent der vor allem im urbanen Umfeld zum Einsatz kommen wird und bis zu 65 km/h die Lenkarbeit übernimmt. Eine Vorstufe zum pilotierten Fahren ist heute schon im SQ7 Realität geworden. Denn eines ist klar, auch wenn der SQ7 betont fahraktiv ausgerichtet ist, sein Big-SUV-Charakter ist zum Cruisen perfekt. Nur das dieser eben auch sehr sportlich kann.

 

Text: Bernd Schweickard

© Foto: Bernd Schweickard

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