Smart Weltpremiere in Berlin @ Tempodrom

Gut, „gefahren“ sind wir ihn noch nicht, den neuen Smart. Gefahren sind wir bisher nur nach Berlin um ihn zu sehen, fühlen, riechen, sitzen.

Small Cars for Big Cities, so lautet immer noch die Botschaft des neuen Smart. Und das ist gut so! Die noch junge Automarke im Daimler-Konzern lädt zur Doppel-Weltpremiere ins Berliner Tempodrom ein. Mehrere hundert geladene Gäste, bestehend aus Pressevertretern und Prominenz, wie die Beach-Volleyball Olympiasieger Julius Bring und Jonas Reckmann, sehen einen geglückten Auftritt des neuen Kleinen, der baugleich mit dem Renault Twingo ist und als Viertürer auch vom gleichen Montageband läuft. Der Zweisitzer bleibt aber wie bisher ein Daimler Unikum.

Die Weltpremiere die fast einem Relaunch gleich kommt, nachdem es zuletzt etwas ruhiger um die Marke Smart wurde, wird von einer mitreißenden Rede der Smart-Chefin Annette Winkler eröffnet. Daimler-Boss Dieter Zetsche ließ sich wohl ebenfalls vom „Spirit“ der Marke inspirieren und erscheint ungewohnt casual in Jeans und Jackett. Dieses „urban feeling“ „for all“ erfühlt uns auch und nun ran an den neuen Stadtflitzer. Von außen ist die Grundsilhouette natürlich erhalten geblieben, jedoch ist die neue Designsprache eine andere als beim 1998 präsentierten Ur-Smart und dem dezenten Facelift 2006. Das liegt schon an den Grundmaßen, 10 cm mehr Breite bot den Designern die Möglichkeit, den neuen Smart wesentlich erwachsener Aussehen zu lassen, ohne ihm diese jugendliche Freundlichkeit der Front zu nehmen. Von der Seite ist die Sichtbarkeit der Tridion-Sicherheitszelle als wesentliches Style-Element erhalten geblieben.

Innen ist alles neu und auch alles anders als beim Renault Twingo. Frische Farben und Materialien, ein großes Display und die Möglichkeit der eigenen Smartphone-Integration zielen klar auf das junge Publikum und die Hippster der City. Wobei „Frauen jeden Alters“ zur Zielgruppe gehören, wie wir auf der Präsentation erfahren. Aber bei der für einen Mikrowagen überproportional implementierten elektronischen Gadgets und Apps, zielt man ganz klar auf die kommende, junge Generation, die Autos wertfrei einfach als Mobilitätsinstrument sehen. Uns gefällt insgesamt die Kombinationsmöglichkeit, von schlicht bis crazy ist fast alles verfüg- und machbar.

Zum Start im Herbst diesen Jahres werden zwei Drei-Zylinder-Motoren angeboten. Die Käufer wählen zwischen dem 0.9 Liter Motor ohne Turboaufladung mit 71 PS oder das identische Aggregat mit Turbo, dann leistet er 90 PS. Nach der Markteinführung soll ein kleiner 60 PS Motor als Basisvariante das Angebot nach unten abrunden. Beim Getriebe hat man die Wahl zwischen der manuellen Schaltung mit fünf Gängen oder dem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, welches besonders das Fahren im Stop -and-Go in der Stadt angenehmer gestalten soll. Ergänzend durch den kleinen Wendekreis von nur 6,95 Meter beim Zweisitzer. Auch hier ist der neue Kleine der Größte, das ist nämlich Weltrekord.

Durch intelligente Raumausnutzung ist der neue Smart auch innen groß, was die Ladekapazität angeht. Auch hier denkt Smart praktisch und orientiert sich am realen Leben und demonstriert wie ein kompletter Einkauf in einem schwedischen Möbelhaus in den kleinen Smart passt. Schreibtisch, Stuhl und selbst das zwei Meter lange Regal kann auf der Beifahrerseite verstaut werden.

Der Preis für den neuen Smart ist noch nicht exakt bekannt, wird wohl aber unter 11.000 Euro liegen. Für den Viertürer müssen 600 Euro aufgezahlt werden. Verkaufsstart für den Zwei- und Viertürer ist nach dem Pariser Autosalon im Oktober. Dann wird es auch konkrete Preise geben, zu den drei Ausstattungslinien Passion, Prime und Proxy. Tempomat und elektrische Fensterheber zählen aber bei allen Varianten schon zur umfangreichen Sicherheits- und Komfortausstattung. So wird die Stadt der Zukunft ein wenig „smarter“.

Hier gibts noch ausführlichere Facts!

Text: Bernd Schweickard

(c) Foto Bernd Schweickard

 

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