Aller guten Dinge sind A3!
In Ingolstadt spricht man im Bezug zur neuen A3-Baureihe von „Aufgewertet“ und bewusst nicht von einem „Facelift“! Natürlich, denn die erstmals vor 20 Jahren vorgestellte A3-Baureihe erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Mit mehr als einer Million Verkäufen ist man klar die Nummer eins im Premium-Kompaktsegment. Daran soll die neueste Version nahtlos anknüpfen.
Obwohl die Karosserie, bis auf optional bestellbare Matrix-Scheinwerfer, eine andere Rückleuchtengrafik und leichte Retuschen in den Stoßfängern, annähernd unverändert blieb und keine Neuheiten Explosion erwarten lässt, steckt viel Neues unterm alten Blechkleid.
Außen bewährt – Innen Aufgewertet!
Unter der bekannten Haube wurden die Motoren überarbeitet und so stehen zum Bestellstart ab Mai sechs verschiedene Antriebsaggregate zur Auswahl, wobei der e-tron und g-tron ebenfalls modernisiert wurden. Bei den konventionellen Antrieben buhlen je drei Benziner und drei Dieselmotoren um die Gunst des Käufers. Neu dabei ist in der Einstiegsvariante ab 23.300 Euro der 1.0 Liter TFSI Dreizylinder mit 115 PS und 200 Nm. Während unserer Testfahrt rund ums Münchner Umland lässt es sich mit dieser „Sparvariante“ gut im Verkehr mitschwimmen. Er beschleunigt in 9,7 Sekunden auf 100 km/h und ist damit keine Rakete, aber dafür ist er auch nicht angedacht. Am oberen Ende steht ja der ebenso aufgewertete S3 in der Orderliste, dem die Ingolstädter 10 PS und 20 Nm mehr spendiert haben.
Wem der S3 zu extrem ist, der kann nun auf den aus dem A4 bekannten, neuen 2.0 TSFI zurückgreifen. In unserem zweiten Testwagen ist dieser mit der neu entwickelten Siebengang S-tronic gekoppelt. In dieser Paarung beschleunigt der neue A3 in nur 6,7 Sekunden auf 100 km/h. Der Vorwärtsdrang endet bei 244 km/h, wobei es für uns auf einem Stück freier Autobahn auch gerne hätte weitergehen können. So bequem sind die im Testwagen verbauten Sitze mit guter Konturierung. Die Haptik im sehr gut ausgestatteten Top-Model der A3 Baureihe ist einmal mehr von ausgezeichneter Qualität. Steigern lässt sich dies nur mit den Sport-Schalensitzen im S3, wobei das größte Kuchenstück der A3-Baureihe, sicherlich wieder an den A3 Sportback gehen wird.
Weniger Mechanik – Mehr Technik!
Der Basismotor verlor einen Zylinder, dafür gibt es mehrere Meter neue Kabel im Innenraum für das Technologie-Update. Sofort sichtbar ist das aus dem TT und Q7 bekannte „Audi virtual Cockpit“, dass erstmals im Kompaktsegment verfügbar ist. Per „View“-Taste kann der Fahrer zwischen zwei Ansichten im Cockpit wechseln. Entweder klassisch mit zwei großen Rundinstrumenten oder diese reduziert dargestellt, dafür mit großer Navigationskarte. Noch mehr Bildschirme und Infozentralen gewünscht? Bitteschön, in der Armaturenbrettmitte thront nun der ebenfalls aus den höheren Baureihen bekannte 12,3 Zoll große TFT-Bildschirm.
Wie bei einer Hausrenovierung könnte man denken, „wenn wir schon dabei sind …“, so hat Audi im Zuge der Technik-Überarbeitung auch das MMI mit eingebunden. Dieses arbeitet nun mit der neuen Menüführung wesentlich intuitiver. Endlich vorbei die Zeit als man mit den Ecktasten umständlich durch die Struktur musste. Neue Kippschalter und Tasten, natürlich möchte man sagen, mit toller Haptik, erleichtern den Direkt-Zugriff auf wesentliche Punkte des Menüs.
Egal ob Sportback, Limousine oder Cabrio, aller guten Dinge sind 3! Die neue A3-Generation ist durch die Aufwertung noch attraktiver geworden. Speziell die Elektronik für noch komfortableres Fahren, als auch für die Sicherheit. So warnen nun Stau- und Notfallassistent vor Schäden, ebenso wie Pre Sense mit Fußgängerschutz und Querverkehrsassistent. Nur ein Assistent fehlt, der einem vor zu vielen Bestellhäkchen in der langen Aufpreisliste warnt.
Text: Bernd Schweickard
© Foto: Bernd Schweickard
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