„Vorsprung durch Technik“, das soll nicht nur ein Markenclaim bei Audi sein, vielmehr soll dieser Satz in Zukunft noch mehr zum Ausdruck im Fahrzeug-Portfolio kommen. Dazu gehören nicht nur aktuelle Technologien und Assistenzsysteme, sondern es geht um umweltbewusste, zukünftige Antriebskonzepte. Dazu lädt Audi zu den „Audi Future Performance Days“ nach Madrid ein, sinnigerweise passend zum Thema auf ein Luft- und Raumfahrttechnik-Gelände. Dort lässt sich die Nutzung von effektiver Technik eben am besten visuell erklären.
In den kommenden Jahren möchte Audi die Elektrifizierung seiner Antriebe in den Fokus rücken. Kein Wunder, verkaufen die Ingolstädter mittlerweile von ihrem A3 e-tron mehr Einheiten, als von dem Sportmodell dieser Baureihe. Das war so gar nicht geplant, so dass man die Produktion erhöhen musste. Der nächste logische Schritt ist der Audi Q7 e-tron, der im Frühjahr 2016 lautlos zu den Audi Händlern rollt. Mit dem eingebauten Elektromotor mit 94 kW Spitzenleistung lässt sich bis zu 56 Kilometer rein elektrisch fahren. Für weitere Fahrten dient der eingebaute 3.0 Liter Diesel, der im Zusammenspiel mit dem E-Motor eine Gesamtreichweite von bis zu 1.400 Kilometer ermöglichen soll.
Zu einem ersten Fahrbericht mit dem Audi Q7 e-tron geht es hier.
Hier im Instituto Nacional de Técnica Aerospacial (INTA) wird klar, es sind Detaillösungen der Elektrifizierung die wichtig sind. Nicht nur im Weltall ist die Effizienz entscheidend, sondern auch auf der Straße, im Alltag, wie eine verringerte Ladezeit der Batterien. Beim Q7 e-tron kommt erstmals eine flüssigkeitsgekühlte Lithium-Ionen-Batterie von Samsung mit 17,3 kWh Kapazität zum Einsatz, die aus 168 prismatischen Zellen aufgebaut ist. Durch diese neue mehrphasige Ladetechnologie ist das Laden mit 7,2 kW Leistung möglich. So soll eine Vollladung an einer Industriesteckdose in weniger als zweieinhalb Stunden erledigt sein. Vom A3 e-tron kennen wir bereits das Paket aus speziellen e-tron Serviceleistungen. Sei es die Umstellung auf Ökostrom durch Audi Energie, bis hin zur „Audi Charge&Fuel“-Card. So sieht ganzheitliches Denken für ein neues Antriebsmodell aus.
Ein plug-In Hybrid ist aber nicht die einzige Lösung an der bei Audi gearbeitet wird.
Neuer Audi A4 Avant g-tron
Der A4 Avant g-tron fährt sportlich, effizient und höchst wirtschaftlich zugleich. Als Basis für den Motor dient der neue 2.0 TFSI mit dem von Audi weiterentwickelten, hoch effizienten Brennverfahren. Das Turbo-Aggregat leistet 125 kW (170 PS). Bei ca. 1.650 1/min steht das maximale Drehmoment von 270 Nm bereit. Die speziell für den Gasbetrieb angepassten Kolben und Ventile ermöglichen dabei eine optimale Verdichtung. Ein elektronischer Regler verringert den hohen Druck des vom Tank einströmenden Erdgases von bis zu 200 bar auf 5 bis 10 bar Arbeitsdruck im Motor. Diese Druckregelung erfolgt dynamisch und präzise, entsprechend der vom Fahrer angeforderten Kraft. So steht in der Gasleitung und in den Einblasventilen stets der richtige Druck bereit – niedrig für effizientes Fahren im unteren Drehzahlbereich, höher für mehr Leistung und Drehmoment.
Im NEFZ-Zyklus verbraucht der Audi A4 Avant g-tron pro 100 Kilometer weniger als vier Kilogramm CNG (Compressed Natural Gas) – das entspricht Kraftstoffkosten von nur etwa vier Euro (Stand: Oktober 2015). Das Tankvolumen von 19 Kilogramm Gas ermöglicht eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern im NEFZ. Bei einer Restmenge von etwa 0,6 Kilogramm, analog 10 bar Restdruck, wechselt das Steuergerät auf Benzinbetrieb – in diesem Modus kann der bivalent ausgelegte A4 Avant g-tron weitere 450 Kilometer zurücklegen. Die mögliche Gesamtreichweite liegt im Bereich eines Autos mit TDI-Motor.
Audi A7 Sportback h-tron quattro
Der Audi A7 Sportback h-tron quattro reiht sich in die Palette der alternativ angetriebenen Audi-Modelle e-tron und g-tron ein und bringt eine weitere Zukunftstechnologie ins Spiel: Das „h“ in seinem Namenskürzel steht für das Element Wasserstoff.
Er ist der Alltagssportler unter den „Zukunfts“-Audi-Modellen. Der A7 h-tron spurtet in 7,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht 200 km/h Spitze. Mit einer Tankfüllung kann er mehr als 500 Kilometer zurücklegen – und aus dem Auspuff kommen nur ein paar Tropfen Wasser: Der A7 Sportback h-tron quattro nutzt einen 170 kW starken Elektroantrieb mit einer Brennstoffzelle als Energielieferant. Jede der beiden E-Maschinen treibt die Räder einer Achse an – die Technikstudie von Audi ist ein echter quattro und damit ein Novum unter den Brennstoffzellenautos.
Auch im Rennsport ist e-Technik machbar – Der Audi TT clubsport turbo
Der Audi TT clubsport turbo ist vom erfolgreichen Rennwagen Audi 90 IMSA GTO der späten 1980er Jahre inspiriert und nutzt einen leistungsgesteigerten 2.5 TFSI-Motor. Aus 2.480 cm3 Hubraum holt der Fünfzylinder 441 kW (600 PS) Leistung sowie 650 Nm Drehmoment, von 3.000 bis 7.000 1/min stehen mehr als 600 Nm zur Verfügung. Pro Liter Hubraum erzielt der klangvolle 2.5 TFSI 176 kW (240 PS) und 260 Nm. Seine Abgasanlage ist auf minimalen Gegendruck ausgelegt, gleich nach dem Renn-Schalldämpfer mündet eine Sidepipe ins Freie.
Das Showcar Audi TT clubsport turbo hat ein Leergewicht von gerade einmal 1.396 Kilogramm. Es braucht für den Standardsprint von 0 auf 100 km/h nur 3,6 Sekunden, erst bei 310 km/h endet der Vortrieb. Seine große Stärke spielt der TT clubsport turbo auf den ersten Metern aus: Mithilfe seines elektrisch angetriebenen Verdichters (EAV) fährt er in den ersten 2,5 Sekunden vom Start weg sechs Meter weiter als ein vergleichbares Auto ohne diese neue
Im unteren Drehzahlbereich steigert der elektrisch angetriebene Verdichter das Drehmoment um bis zu 130 Nm. Er dreht spontan und ansatzlos auf Maximaldrehzahl und erhöht immer dann den Ladedruck, wenn für den konventionellen Abgasturbolader zu wenig Antriebsenergie im Abgas zur Verfügung steht. Das erlaubt es, den herkömmlichen Lader stärker auf hohe Ladedrücke und damit hohe Motorleistung auszulegen. Der 2.5 TFSI baut seine immense Kraft ohne jede wahrnehmbare Verzögerung auf – sie steht beim Gas geben in jeder Situation zur Verfügung.
Wobei Zukunft nicht nur Antrieb, sondern auch Vernetzung bedeutet, wie beim neuen Audi A4 Avant!
Text: Bernd Schweickard
© Foto: Audi, Bernd Schweickard (1)
1 Gedanke zu „Audi Future Performance days“