Wittmann-BMW vor Audi quattro!

In seinem BMW M4 sichert sich Marco Wittmann am Nürburgring die Pole Position vor vier Audi RS5. Edoardo Mortara, Titelverteidiger Mike Rockenfeller, Jamie Green und Timo Scheider belegen die Plätze 2-5 in der morgigen Startaufstellung auf der Eifelrennstrecke. Wittmanns ärgste Verfolger Bruno Spengler, ebenfalls auf BMW und der Audi-Pilot Matthias Ekström starten nur von Platz 17, beziehungsweise von Platz 22. Auf der abtrocknenden Strecke haben beide falsch gepokert und müssen sich nun hinten anstellen. Als schnellster Mercedes Benz Fahrer stellt Daniel Juncadella seinen Rennboliden auf Startplatz sieben.

Marco Wittmann kann morgen einen entscheidenden Schritt in Richtung Meisterschaft machen. Es scheint seine Saison zu sein. Obwohl er durch die Zusatzgewichte aktuell das schwerste Auto im Feld hat, brannte er nach einem heftigen Regenschauer auf der immer trockener werdenden Strecke eine 1:22.780 in den 3,6 km langen Asphalt der Kurzanbindung der GP-Strecke.

Stimmen:

Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor):

„Wir haben einmal mehr ein sensationelles Qualifying von Marco Wittmann gesehen. Das war bereits seine dritte Poleposition in dieser Saison – und das mit maximalem Gewicht. Von Marcos Leistungen kann man im Moment nur sehr beeindruckt sein. Mit dem übrigen Ergebnis sind wir natürlich nicht zufrieden. Die Verhältnisse waren wechselhaft und schwierig, das ein oder andere Fahrzeug von uns hätte uns durchaus noch weiter vorn landen können. Unsere Gesamtperformance müssen wir heute noch einmal in Ruhe analysieren.“

 

Marco Wittmann

„Das war wirklich ein sehr gutes Qualifying – und es lief viel besser, als ich es mit zehn Kilogramm Ballast erwartet hätte. Mein Auto hat im zweiten Qualifying-Abschnitt perfekt gepasst und war auch in Q3 toll zu fahren. Hier am Nürburgring beim Heimspiel vom BMW Team RMG auf der Poleposition zu stehen, ist großartig. Die Mannschaft hat einen tollen Job gemacht und vom freien Training zum Qualifying die Abstimmung des Autos entscheidend verbessert. Das Ziel für morgen muss sein, einen guten Start zu erwischen und die Audi-Fahrer hinter mir zu halten. Dann ist ein gutes Ergebnis möglich. In Gedenken an den verstorbenen Dieter Lamm haben wir versucht, seiner Familie hier mit einem guten Ergebnis ein kleines Geschenk zu machen. Das ist uns gelungen. Jetzt freue ich mich auf das Rennen morgen.“

 

Dieter Gass (Leiter DTM):

„Die Ausgangsposition ist definitiv gut: Mit fünf Audi unter den Top Sechs sind wir sehr gut aufgestellt, auch wenn es für die Pole-Position nicht ganz gereicht hat. Vor der Performance von Marco Wittmann kann man aber nur den Hut ziehen. Für uns war es wichtig, vorn wieder eine geschlossene Mannschaftsleistung zu zeigen und uns in eine Position zu bringen, in der wir morgen um den Rennsieg mindestens ein Wort mitreden können.“

 

Edoardo Mortara

„Ich kann es kaum glauben: Wir hatten sechs harte Qualifyings und plötzlich läuft es. Wir haben etwas an der Abstimmung geändert und heute das komplette Potenzial ausgeschöpft. Es war ein tolles Qualifying und ich bin sehr optimistisch für das Rennen.“

 

Mike Rockenfeller

„Ich bin mit dem Qualifying sehr zufrieden. Ich war im Freien Training heute Morgen im Nirgendwo und hatte nicht damit gerechnet, dass unser Auto so gut geht. Unser Audi war schön zu fahren. Mit etwas mehr Glück hätten wir am Ende sogar um die Pole kämpfen können. Sicherlich war noch ein Zehntel drin, aber die Runde war schon sehr gut und ich hatte einen guten Fluss. Es war ein Qualifying, wie ich es eine zeitlang gewohnt war. Es war heute befreiend.“

 

Daniel Juncadella

„Es war sehr schwierig, im Q3 eine perfekte Runde hinzubekommen. Vielleicht habe ich das Auto etwas überfahren, um das Maximum herauszuholen. Ich habe auf meinen beiden Runden Fehler gemacht. Also bin ich nicht ganz zufrieden. Aber ich bin glücklich, bester Mercedes-Benz Fahrer zu sein. Startplatz sieben ist mein bislang bestes Qualifying-Ergebnis in dieser Saison. Allerdings hatten wir uns nach Q2 ein bisschen mehr ausgerechnet.“

 

Der siebte DTM-Lauf auf dem Nürburgring führt über 49 Runden und wird am Sonntag um 13:30 Uhr gestartet. Die ARD berichtet ab 13:15 Uhr live vom Gastspiel der populärsten internationalen Tourenwagenserie in der Eifel. Eine Übersicht darüber, welcher Pilot mit welchen Reifen ins Rennen geht, wird am Abend auf der offiziellen Website www.dtm.com veröffentlicht

 

Text: Jens Scheibel

(c) Foto: Bernd Schweickard

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