VW Touareg – Aus der Wüste nach Genf

Von außen ist er klein geworden, nicht gerade zierlich, aber gegen den neuen VW Touareg schaut der Vorgänger grob und kantig aus.

Der neue Touareg ist visuell zum schicken SUV avanciert. Kein Wunder, hat mit Walter da Silva seit einiger Zeit ein Italiener das Sagen als Chef-Designer bei Volkswagen. Der Touareg der Generation zwei ist aber nicht nur optisch schlanker geworden, sondern speckte auch gut 200 Kilo gegenüber dem Vorgängermodell ab. Dies kommt eindeutig der Fahrdynamik zugute. Er lässt sich weitaus leichtfüßiger und komfortabler um die Ecken bewegen.

Wir fahren den 3.0 Tdi V6 Turbodiesel , der das Volumenmodell der Touareg Baureihe darstellt. Rund 70% entfallen auf den kraftvollen Selbstzünder mit 240 PS und 550 Nm.

Der kraftvolle Motor klingt von außen wie ein gewaltiger Langhuber-Schiffsdiesel. Innen jedoch, wie ein Benziner mit sonorem Geräusch wenn man alle Knöpfe auf Sport stellt und Gas gibt. Eine Gratulation an die Volkswagen-Sound-Ingenieure.

Die Achtgang-Automatik harmoniert perfekt mit dem 3 Liter Turbodiesel und schaltet ruckfrei hoch und runter.  Auf betoniertem Untergrund geht es dann bis zu 218 km/h schnell voran, der Spurt von 0 auf 100 km/h  wird in 7,8 Sekunden erledigt. Wenn man bedenkt das dies das Touareg Einstiegsmodell ist,  sind diese Werte sicherlich nicht schlecht.

Auf unserer Fahrt nach Genf zur bedeutenden Frühjahrs-Automesse genießen wir die Leichtigkeit des Touareg, trotz leeren zwei Tonnen Gesamtgewicht. Elektronische Helferlein wie ESP mit Gespannstabilisierung, vier elektronische Differenzialsperren, Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht, E-Spiegel, Regensensor, Klimaautomatik erleichtern das Fahren und sind serienmäßig an Bord.

Unser Testwagen mit Individual-Konfiguration überzeugt aber mit weiteren Extras. Für 3.125 Euro bietet VW ein großes Sicherheitspaket an. Spurhalteassistent, Spurwechselassistent und ACC, die automatische Distanzregelung, welche im Notfall bis zum Stillstand abbremst. Besonders empfehlenswert ist unserer Meinung nach das Area View System für 1.130 Euro. Vier Kameras die in den Außenspiegeln, der Heckklappe und dem Kühlergrill verteilt sind, übertragen Bilder auf den großen Monitor. Damit lässt sich der üppig dimensionierte Touareg sicher und kratzerfrei durch die City manövrieren und in die nächste Parklücke.

Aufgewertet wurde auch der Innenraum, der den Charme eines Oberklasse-Fahrzeuges versprüht. Die Haptik ist in unserem Testwagen hervorragend, ebenso die Verarbeitungsqualität. Es wirkt alles wie aus einem Guss und das gesamte Interieur punktet mit schicken Details. Ob es der Drehknopf ist der sich fein gerastert bewegen lässt, oder das kinderleicht zu bedienende Navigationssystem, hier werden die Konkurrenten genau hinsehen müssen, um im Premium-Segment mitreden zu können.

Der Touareg V6 TDI stellt mit rund 50.700 Euro den nahezu perfekten Einstieg ins Premium-SUV-Segment dar. Individuell konfigurierbar erreicht er allerdings schnell den doppelten Grundpreis. Aber auch in der Basisversion bietet er einen sehr angenehmen Fahrkomfort, der für alle Situationen und Jahreszeiten gerüstet ist. Ein annähernd perfektes Ganz-Jahresauto.

Text: Bernd Schweickard

Foto: Jens Scheibel

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