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Der neue VW Caddy Alltrack
Morgens mit der Familie zum Shoppen in die City, am Nachmittag Männerwelt mit Sandkastenspiele und Grill. Diesen Spagat versucht der neue VW Caddy Alltrack zu meistern.
Eigentlich ist er gar kein Familienwagen. Konzipiert ist er als Nutzfahrzeug. Der Elektromeister der ihn als Handwerkerwagen zum Trafohäuschen fährt, der Kurierfahrer und auch die Mitarbeiter so mancher Kommune schwören auf ihn. Nun soll er auch in einer schicken Variante die Privatkunden weiter erobern.
Dem Zeitgeist entsprechend ziert den Caddy Alltrack das übliche maskuline Outdoor-Equipment. Eine silberne Dachreeling, schwarze Karosserie-Applikationen an den Radhäusern, der Alltrack-Schriftzug im Grill und ein Unterfahrschutz demonstrieren Adventure-Geist. Der Unterfahrschutz ist für echte Outdoor-Fahrer für 230 Euro auch in einer Version aus Aluminiumblech zu bestellen. Damit lässt es sich ganz unbekümmert über Stock und Stein holpern. Wobei holpern nicht der richtige Ausdruck ist. Der Alltrack mit 4motion Antrieb nimmt auch mal gröberes Gelände und Steigungen recht gelassen.
Auf unserer Testfahrt demonstriert die Allradvariante an einer schottrigen, nassen Extrem-Steigung, was ein VW Caddy für 36.240 Euro zu leisten vermag. Während die reine Frontantriebsversion schon nach wenigen Metern mit durchdrehenden Rädern den Dienst versagt, uns weiter in Richtung oberen Scheitelpunkt zu transportieren, zieht die Allradversion locker weiter zum Gipfel.
Einfach nur das Lenkrad festhalten und Gas geben. Das automatische DSG Doppelkupplungsgetriebe schaltet weich und findet immer die richtige Ganglösung. Auch bei einer kurzen Rast während des Hochfahrens wird es nicht problematisch, der Berganfahrhilfe sei Dank. Einzig der fehlende Bergabfahrassistent verwundert uns ein wenig, so sind wir hier auf unsere Sinne eingestellt, unterstützt vom „Schlecht-Wetter-ABS“, wie VW das für den Alltrack optimierte System nennt.
Wer den Wagen nicht im edlen Lifestyle-Outfit benötigt, kann sich auch für 25.810 Euro den Caddy 4×4 bestellen. Allerdings fehlt hier der „chic“-Faktor, den die verchromten Zierleisten im Grill vermitteln. Und das schwarze Privacy Glas bringt dazu einen Hauch von Hollywood mit zur KiTa.
Der neue Caddy Alltrack ist nicht nur von außen individuell, wie die metallisch schimmernde Apfel-grüne Farbe demonstriert. Und das bei einer Version mit Blechschiebetür und Laderaum. Aber auch seine Kombinationen des Antriebes sind fast unzählig. Sparsam für Verbrauch und Geldbeutel startet er mit einer 75 PS Benziner-Version und geht hinauf auf bis zu 150 Diesel PS als TDI. Allerdings ist die Allradversion exklusiv nur mit dem großen und einem kleineren 120 PS Diesel bestellbar.
Ebenso individuell ist die Möglichkeit der Innenraumgestaltung. Den Alltrack-Schriftzug in den Sitzbezügen haben alle Modelle, zusätzlich sind optional praktisch alle aus dem PKW-Bereich bekannten Assistenz- und Entertainment-System bestellbar. Ob Fernlichtassistent oder die automatische City-Notbremsfunktion welche die Sicherheit erhöht, fast alles ist lieferbar. Der Berganfahrassistent und die Multikollisionsbremse sind bereits serienmäßig verbaut.
Volkswagen selbst gibt den Marktanteil für den Alltrack innerhalb des Caddy Programms mit 6% an. Nicht viel, aber ein wichtiges Segment. Der „Lifestyle“-Caddy ist für jüngere, im Falle des Topmodells, solvente Zielgruppen vorstellbar, die im wahrsten Sinn des Wortes, „abseits“ der eingefahren Wege nach einem Transportmittel mit einem überdimensionalen Laderaum und Nutzwert suchen.
Text: Bernd Schweickard
© Foto: VW, Bernd Schweickard
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