Rückspiegel: Techno Classica 2017

Gelebte Vielfalt

Ein Rundgang durch die bunte Welt der Techno Classica!

 

Wenn man sich das aktuelle Weltgeschehen anschaut, bekommt man schnell den Eindruck, die Welt hüllt sich gerade in dunkles Grau. Für viele scheint es auch nur noch Schwarz und Weiß zu geben. Wie schön dass es für vier Tage eine Art Zufluchtsort für meist emotionale Positivseher gibt. Die Techno Classica in Essen war mal wieder bunt und vielfältig wie eh und je. Gut, wenn man von einzelnen Ständen und der dortigen Übermacht von Mercedes Benz 300 SL und Porsche 911 einmal absieht.

 

Über 185.000 Besucher machten die 2017er Ausgabe der Techno Classica in Essen wieder zur größten internationalen Klassiker-Messe. Auch die großen Hersteller sind mittlerweile alle dabei. Mercedes Benz mit einem gewohnt großen Auftritt, Opel steht in diesem Jahr unter dem Motto der Rüsselsheimer Flagschiffe, Alfa Romeo zeigt die Historie wundervoller roter Modelle aus Milano und BMW war nach einem längeren Irrweg durch Hallen, Kellertreppen und Vorräume, auch zu erreichen. Die Münchner mussten bedingt durch großflächige Modernisierungsumbauten am Messegelände in ein Zelt ausweichen. Dort bot man aber die ganze Palette der langen Firmentradition auf. Vorkriegsklassiker, Motorräder, Rennfahrzeuge und drei besondere Versionen des 7er BMW waren ausgestellt.

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Die internationale Jury des Concours d‘Elégance hatte dieses Jahr wieder die Qual der Wahl unter unzähligen herausragenden Fahrzeugen. Sie vergab insgesamt 33 Auszeichnungen – der Titel des Best of Show ging an einen traumhaft schönen Alfa Romeo 3000 Superflow IV mit Pininfarina-Karosserie aus dem Jahr 1960. Der Wagen kam eigens aus England nach Essen – einer von rund 2.700 Klassikern, die zum Verkauf standen.

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Die Techno Classica lebt von der Mischung. Hier kann jeder das sehen und bekommen was er mag. Ob preisgünstiger Gebrauchs-Youngtimer für 2.000 Euro oder High-End Klassiker für zwei Millionen. Die Techno Classica zeigt die ganze Bandbreite des automobilen Spektrums und das bleibt hoffentlich auch so, insbesondere wenn sich die Welt in 50 Shades of Grey zu hüllen scheint.

 

Text: Bernd Schweickard

© Foto: Eike Lorenz, Bernd Schweickard