Ritt auf der Kanonenkugel

Mazda3 MPS – tornadorote Kanonenkugel

Es ist eine der schärfsten Kreationen aus dem Hause Mazda und der flotteste 3er im Modellprogramm. Ein 2,3 Liter Turbomotor mit 260 PS und 360 Nm beschleunigt den MPS in nur 6,1 Sekunden auf 100 km/h und auf bis zu 250 km/h. Das ideale Gefährt um zum Jahresausklang die 18 Zöller auf dem Weg zum Race of Champions in Düsseldorf nochmals glühen zu lassen.

Der MPS ist zielgruppengerecht kein zurückhaltender Bursche. Nur Kraft zu haben reichte den Japanern nicht. Stolz zeigen soll er die Power. So trägt der MPS einen großen Heckspoiler, dicke Endrohre für einen super Sound vorne bestimmt die Hutze auf der Motorhaube die Krawalloptik. Dies meinen wir aber nicht negativ sondern absolut positiv. Der MPS ist wie seine Konkurrenten Honda Civic Type R, Golf R und Opel OPC nicht für den normal Bus&Bahn fahrenden Autoverächter bestimmt, er ist gemacht für Autonarren.

Und die können richtig Spaß mit dem MPS haben. Für gerade mal 27.400 Euro Basispreis bietet der Mazda3 MPS bezahlbares Rennfeeling für die Straße.

In unserer Testphase gehörte er zu den am meisten gefragtesten Testfahrzeugen im Redaktionsfuhrpark

Wir machten uns auf in Richtung Düsseldorf zum ROC. Das Wetter ist bescheiden, der Mazda liegt dennoch satt auf der Straße. Einzig bei widrigen Wetterverhältnissen ist das Anfahren etwas gewöhnungsbedürftig, da der reine Vorderradantrieb mit der Leistung etwas überfordert ist. Auch ist ein Lenkradreißen bei starker Beschleunigung zu vernehmen. Auf der Autobahn hingegen war er auch bei nasser Fahrbahn dank modernster Elektronik einwandfrei spurstabil und einfach zu beherrschen. Wir saßen in sehr gut geformten Sportsitzen aus Leder die obwohl Ihrer sportiven Auslegung auch hervorragenden Langstreckenkomfort bieten.

Spurwechsel-Assistent und Bi-Xenon Scheinwerfer mit adaptivem Kurvenlicht (Serie im Plus-Paket für 2.400 Euro) bringen Sicherheit.

Das Platzangebot im Innenraum ist für diese Fahrzeugklasse sehr gut, ebenso der gut dimensionierte Kofferraum.

Die Haptik des Innenraums ist auf europäischem Top Niveau in der Kompaktklasse, allerdings an der Optik wird deutlich, in einem asiatischen Fahrzeug zu sitzen. Ein Lenkrad mit weit über einem dutzend Schalter und ein Navi das mit einem Display in Handygröße aufwartet und ganz vorne im Armaturenbrett eingebaut ist, muss nicht sein. Es dauert einen Moment bis man automatisiert die entspreechenden Tasten findet. Das ist aber auch schon der einzige, richtig große Kritikpunkt.

Der MPS ist ein fantastisches Spaß- und Freude-Auto, dass sich dank des gut und sehr knackig schaltenden 6-Gang Getriebes flott bewegen lässt. Der Spritverbrauch ist mit rund 10 Liter der Leistung entsprechend. Immerhin beschleunigt der Jung-Familiensportler in 6,1 Sekunden auf 100 km/h und hält erst bei 250 km/h inne.

Wer mit dem leider etwas überforderten Cockpit mit den zerstreuten Schaltern und Anzeigen zurecht kommt, findet im Mazda3 MPS einen wertigen Kompaktsportler zum Discountpreis. Bei preisbewussten Familiensportlern sollte der MPS auf der Pole Position  in der Einkaufsliste stehen.

Text: Thomas Henningsen

(c) Foto: Jens Scheibel

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