Mille Miglia 2014

Die Mille Miglia die im Original von 1927 bis 1957 ausgetragen wurde und seit ihrer Wiedereinführung 1977 als „Oldtimer-Touristikfahrt“ gilt, wenn auch mit sehr sportlichem Charakter, ist eine der gefragtesten Klassiker-Events weltweit. Dabeisein gilt fast als Ritterschlag für Mensch und Maschine. Dieses Jahr durften wir im Rahmen des Jubiläums „60 Jahre Alfa Romeo Giulietta“ mit der Traditionsmarke die so eng mit der Mille Miglia verknüpft ist, vor Ort sein. Ein Sonderbericht Alfa @ Mille Miglia erscheint in unserer kommenden ePaper Ausgabe – Dran bleiben!

Gewonnen hat dieses Jahr eine andere Marke mit großer Tradition die leider in den 70ern, wenn man den Delta Integrale dazu nimmt, Ende der 80er ihre große zeit beendete. Lancia. Das Duo Giordano Mozzi und Stefania Biacca konnten die 1.700 Kilometer von Brescia nach Rom und zurück im idealen Zeitfenster absolvieren. Ihr Lancia Lambda Tipo 221 Spider Ca.Sa.Ro. von 1928 erwies sich als treuer Begleiter auf der Italien-Rundreise. Auch die diesjährige „Mega-Etappe“ am zweiten Tag über 710 km konnte das Team aus Italien meistern. „Das ist 2014 alles andere als eine Ausflugsfahrt“, teilte uns Sascha Wolfinger, Pressesprecher Alfa Romeo Deutschland mit. „Manche unserer Alfa-Teams kamen erst gestern Nacht, respektive heute früh um halb drei zurück und um sechs Uhr ging es schon wieder raus.“

Wir haben es hier ein wenig leichter und fahren über Teile der originalen Route in modernen und sehr gut ausgestatteten Alfa Romeo Giulietta. Sicherlich den Alfa DNA-Schalter auf „sport“, aber das moderne Fahrwerk meistert auch die teilweise üblen Schlaglöcher in dieser Fahrwerkvariante meisterlich. So kommen wir entspannt zum unseren Einsatzort, der Ortsdurchfahrt in der zauberhaften Stadt Siena, wo sich bei Sonne und 28 Grad schon tausende Oldtimer-Fans tummeln. Gemischt mit „normalen“ Touristen die sich durch die Altstadt drücken, auf den Wegen, die auch gleich die Klassiker nehmen. So war das Erstaunen groß, als sich ein wuchtiger Mercedes Benz SSK und Bentley Blower sich den Weg durch enge Gassen bahnen mussten, die von einer Heerschar sehr älteren Touristen gefüllt waren. Eine ältere japanische Touristin sprach mich erstaunt an „Is it a race?“. „Yes, it’s one of the most important classic races in the world“ teilte ich mich mit.“Oh really?“ und fröhlich hopsend ging sie weiter, die Kompaktkamera gezückt, mittig in der kleinen Gasse die ein moderner SUV voll ausfüllen würde, während um die Häuserecke schon der dumpfe Sound eines Maserati A6 Fantuzzi anklopfte, der es wohl eilig hatte.

Die Mille Miglia ist ein ganz großes Happening das durch immer mehr prominente Gaststarter angereichert wird. Jaguar setzte wieder auf Glamour und lud neben Hollywood Schauspieler Jeremy Irons auch die US Talkshowlegende Jay Leno ein. Sportiver Sachverstand saß im Jaguar D-Type mit Martin Brundle und Bruno Senna. Bei Mercedes Benz griff Mr. DTM, Bernd Schneider, in das Lenkrad eines 220 A Ponton und das  Rennlegende Jacky Ickx gemeinsam mit Karl-Friedrich Scheuffele, Inhaber von Chopard, gemeinsam im Porsche auf Zeitenjagd gingen, ist ja fast schon normal. Überhaupt waren und sind so viele aussergewöhnliche Dinge bei der Mille Miglia normal, dass man nach diesem Event an völliger Reizüberflutung leidet. Aber es fühlt sich gut an. Ein ebenso gutes Gefühl hatten bestimmt auch die rund 400 Teilnehmer die es bis nach Brescia geschafft hatten, von 435 gestarteten Oldtimer-Enthusiasten.

Hier unsere große Bildergalerie mit über 100 Aufnahmen aus Italien. Weitere sind auch auf unserem Instagram-Kanal.

Text: Bernd Schweickard

(c) Foto: Bernd Schweickard

 

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