• In der Sonderausstellung „Erlebniswelt Design“ zeigt die vielfach preisgekrönte Marke die Konzepte Kia Niro, Provo und POP – alle drei Studien wurden im europäischen Kia-Designzentrum in Frankfurt entworfen
• Erster Auftritt von Kia auf Europas größter Oldtimer-Messe, die vom 26. bis 29. März in Stuttgart stattfindet
Die Kia-Bilanz bei weltweit renommierten Designwettbewerben spricht eine deutliche Sprache: Elf Modelle der Marke wurden seit 2009 beim „Red Dot Award“ prämiert (zwei davon mit der Top-Auszeichnung „Best of the Best“), hinzu kommen sieben „iF Awards“ seit 2010. Und vor wenigen Monaten wurde das Kia-Designteam beim Automotive Brand Contest 2014 zum „Team of the Year“ gekürt. Dieses Team arbeitet rund um den Globus, denn Kia betreibt Designzentren in Korea, den USA – und in Deutschland, in der Frankfurter Europazentrale der Marke. Hier wurden die drei Studien entworfen, die jetzt auf der „Retro Classics“ in Stuttgart (26. bis 29. März) zu sehen sind: der Kia Niro, ein bulliger Großstadt-Allradler mit B-Segment-Maßen und Hybridantrieb, der Kia Provo, ein reinrassiger Sportwagen in der Tradition klassischer Sportcoupés, und der Kia POP, ein unkonventionelles, dreisitziges E-Mobil. Präsentiert werden die zukunftsweisenden Konzepte in der „Erlebniswelt Design“ (Halle 4). Diese Sonderausstellung gehört zu den Publikumsmagneten von Europas größter Oldtimermesse, auf der Kia nun zum ersten Mal vertreten ist.
Das Kia-Design trägt die Handschrift von Peter Schreyer, Präsident und Chefdesigner der Kia Motors Corporation und der Hyundai Motor Group. Der renommierte deutsche Automobildesigner kam 2006 zu Kia Motors und entwickelte eine ganz eigenständige Designsprache für die Marke. Dazu gehört unter anderem die Kia-typische Form des Kühlergrills („Tigernase“), die selbst bei Elektroautos wie dem Kia POP die Frontansicht prägt. Ein Kennzeichen des Kia-Designs ist auch seine Internationalität. Sie spiegelt sich in der Zusammensetzung des Designteams wider – es umfasst rund 15 verschiedene Nationalitäten, Sprachen und Kulturen.
Das europäische Kia-Designzentrum in Frankfurt wird von Gregory Guillaume geleitet. Sein Team entwickelte die Studien, die in Stuttgart zu sehen sind. „Es handelt sich um drei ganz verschiedene Fahrzeugtypen, doch sie haben eines gemeinsam: Es sind keine seriennahen Studien, sondern visionäre Konzepte“, erläutert Guillaume. „Jeder Designer versucht, künftige Trends und Entwicklungen in seine Arbeit einzubeziehen. Automobildesigner müssen besonders weit in die Zukunft schauen, denn sie kreieren langlebige Produkte für einen Markt, der sich gerade tiefgreifend wandelt. Mit Blick auf die ‚Retro Classics’, wo viele Beispiele für wegweisendes Design des letzten Jahrhunderts zu sehen sind, könnte man sagen: Wir fragen uns bei jeder neuen Studie, wie für diesen speziellen Fahrzeugtyp das ‚klassische’ Design von morgen aussehen könnte.“
Kia Niro: Kompakte Allrad-Studie für die Großstadt
Spielerisch, aber kraftvoll, robust und doch verschmitzt zeigt sich die Studie Kia Niro (Premiere: IAA 2013). Das 4,19 Meter lange, kompakte Fahrzeug ist auf das Großstadtleben und die unterschiedlichen Ansprüche moderner Autofahrer zugeschnitten. Es stellt fast einen Gegenentwurf zum gängigen Konzept von Allradfahrzeugen im B-Segment dar. In seinem Stil wirkt der Kia Niro so solide wie eine massive Titan-Armbanduhr. Zugleich strahlt er schon im Stand Agilität und Beweglichkeit aus. Als Antrieb dient ein Allrad-Hybridsystem mit einem 160 PS (118 kW) starken T-GDI-Benziner, der die Vorderräder antreibt, und einem Elektromotor mit 45 PS (33 kW), der seine Leistung an die Hinterräder überträgt, wenn die Fahrbahn- oder Geländeverhältnisse es erfordern.
„Vor zehn Jahren bevorzugten SUV-Käufer Fahrzeuge mit einem eher unauffälligen Stil. Doch durch den Wechsel vieler Autofahrer von größeren Fahrzeugklassen ins B-Segment suchen hier immer mehr Kunden Autos mit starker Persönlichkeit und individuellem Charakter“, sagt Guillaume. „Der Kia Niro tritt frecher und zugleich eleganter auf als andere Fahrzeuge in seinem Segment und zeigt sich vom Charakter her temperamentvoll und unerschrocken. Kurz: Ein Auto, das mit jeder Herausforderung fertig wird.“
Sportwagen-Studie Kia Provo: Ein echter Renner
Die Studie Kia Provo (Premiere: Genfer Autosalon 2013) präsentiert sich optisch wie ein Rennsportwagen mit Straßenzulassung und zeichnet sich durch ein schnörkelloses, aerodynamisches und zugleich athletisches Design aus. Das 3,88 Meter lange B-Segment-Fahrzeug basiert auf der DNA klassischer Sportcoupés und verbindet dieses Erbe mit den Vorteilen modernster Materialien und Technologien. Mit seinem Fahrspaß-orientierten Konzept deutet der Kia Provo an, wo Kia im B-Segment Wachstumspotenzial sieht. Als Antrieb dient – ähnlich wie beim Kia Niro – ein „Smart 4WD“-Hybridsystem, das einen 204 PS (150 kW) starken Turbo-GDI-Benziner und einen Elektromotor mit 45 PS (33 kW) kombiniert, der bei Bedarf die Hinterräder antreibt. Bei niedrigen Geschwindigkeiten kann der Kia Provo auch rein elektrisch bewegt werden.
„Der Kia Provo ist ein emotionales und athletisches Fahrzeug, das Spaß und Leistung pur vermitteln will und sich damit an urbane Auto-Fans richtet, die sich nach kurvigen Landstraßen sehnen“, sagt Guillaume. „Es ist ein selbstbewusstes und zielgerichtetes Statement für Dynamik und Energie, das eine neue Art von Fahrspaß ins B-Segment bringen soll.“
Kia POP: Ein E-Mobil, das weit in die Zukunft weist
Bei der Studie Kia POP (Premiere: Pariser Autosalon 2010) wird schon auf den ersten Blick klar, dass dieser chromfarbene, drei Meter lange Dreisitzer mit schrägen, langgestreckten Seitenfenstern und Flügeltüren wenig gemein hat mit bisherigen Elektrofahrzeugen. Zu den charakteristischen und unkonventionellen Elementen zählen auch die Hightech-Anmutung des Punkt-Musters an Frontgrill und Heckleuchten, die Frontscheibe, die sich über das gesamte Interieur spannt, und die klare, bewusst „simple“ Optik der Räder. Auch das Interieur ist völlig neu gedacht. Der Rücksitz steht nicht in Längsrichtung, sondern ist leicht zur Seite gedreht, so dass der hier platzierte Mitfahrer in Richtung der fahrerseitigen A-Säule blickt. Daraus resultiert eine bemerkenswert große Beinfreiheit für ein Auto mit 1,74 Meter Breite und 2,06 Meter Radstand. Hinzu kommen Hightech-Elemente wie die Plexiglasscheibe im Cockpit: ein TOLED-Display (Transparent Organic LED), das im abgeschaltetem Zustand völlig transparent ist, während der Fahrt aber die Geschwindigkeit, den Ladezustand der Batterie und weitere wichtige Daten anzeigt.
„Eine Studie wie der Kia POP konnte nur bei uns entstehen – es ist phantastisch, so frei arbeiten zu können”, sagt Guillaume und macht deutlich, dass dieses Konzept nicht auf den Stil der nächsten Fahrzeuggeneration hindeutet, sondern weiter in die Zukunft weist. „Vieles, was hier eingeflossen ist, kam nicht aus dem Autobereich. Wir haben uns zum Beispiel bei leichten und aerodynamischen Fortbewegungsmitteln wie Segelflugzeugen und Hochgeschwindigkeitsfahrrädern umgesehen.“ Das Innen- und Außendesign sei immer zusammen entwickelt worden. „Von Anfang an haben wir uns mit der Sitzposition auf dieser sehr kurzen Standfläche beschäftigt. Unser Ziel war, den Insassen einen perfekten Rundum-Blick zu geben – wie in einem Hubschrauber.“
(c) Foto: Peter Madle