Vom Olymp übers Nordkapp zum Ford-Händler – der neue Ford Kuga!
Bevor der neue Ford Kuga am vergangenen Wochenende des 11. März 2017 seine Premiere bei den Ford Autohäusern feierte, hatte er schon eine große Reise hinter sich. Um die Markteinführung vorzubereiten, schickte Ford Europa seinen Vorzeige-SUV, immerhin avancierte der Kuga seit Markteinführung 2008 zum SUV-Hit im Ford Portfolio, auf eine große #KUGAdenture Tour. Die ersten Teilnehmer starteten im warmen Thessaloniki in Griechenland und die Zielankunft sollte am kalten Polarkreis sein. Der neue Kuga soll beweisen, dass er außen zwar schicker geworden ist, dennoch echte Geländequalitäten besitzt um mit allen Wetter- und Straßenverhältnissen klarzukommen. Wir dürfen auf der Etappe von Vaasa nach Oulo im winterlichen Finnland dabei sein.
„1 neues Auto – 2 neue Ausstattungsstufen!“
Der Start erfolgt in Vaasa bei typischem Winterwetter auf gefrorenem Morast, glitschigem Asphalt und Nässe. Unser Ford Kuga in Arktis-Weiß Metallic und in der neuen besten Ausstattungslinie „Vignale“, fühlt sich hier optisch fast fehl am Platz, ein wenig overdressed könnte man meinen. So als würde man nach einem Besuch in der Oper im Anzug noch schnell zur Currywurstbude fahren. Aber, why not?
Von außen hat sich die Neuauflage des Ford Kuga schicker gemacht, rückt näher an den Mondeo heran. Auffällig ist der neue breite, trapezförmige Grill, der markant seine Nase in den kalten Nordwind stellt. Die Vignale Version ist dabei feinwabiger, eleganter ausgeformt, als die breiten dominanten Streben im St-Line. In der Seitenlinie tat sich wenig, der neue Kuga misst nun 4,54 Meter und ist damit gut zwei Zentimeter länger wie der Vorgänger. Neue Felgendesigns und die beiden neuen Metallic-Lackierungen Mamba-Grün und Torino-Braun runden das äußerliche Auffrischen schon ab. Bescheidenheit ist nach wie vor die Ford Tugend, nicht mehr machen was nicht unbedingt sein muss. Aber dass was gemacht wurde, katapultiert den neuen Kuga optisch in eine ganz andere, moderne Liga die den Vorgänger alt aussehen lässt.
„Mit SNYC 3 zum Luftgitarrenwettbewerb!“
Innen bietet die neue Topversion „Vignale“ alles was das Premium-Herz sich wünscht. Angenehme weiche Sitze mit speziellem Vignale-Bezug und Muster. Wichtiges Kriterium im Winter, die Sitzheizung heizt schnell, was bei diesen Außentemperaturen und Schneefall besonders angenehm ist. Man merkt, Ford will beim Vignale in den Premium-Markt, die Verarbeitung ist auch gut, aber man merkt auch, dass zu den Premium-Platzhirschen noch Luft ist.
Verbessert hat man ebenfalls das Infotainmentsystem, dass nun als „SYNC 3“ in den neuen Kuga eingebaut wird. Schön ist die neue klare Benutzeroberfläche auf dem 8-Zoll großen Touchscreen2. Unser Smartphone ist mit Apple Carplay schnell angedockt, alterativ stünde auch Android Auto zur Verfügung. Und mit der optionalen Soundanlage steht einer Beschallung mit druckvoller Musik mit harten Bässen nichts im Weg. Das Navigationssystem arbeitet routiniert und berechnet schnell eine neue Route, sofern wir uns auf dem Weg nach Oulu doch einmal die falsche Abbiegung genommen haben. Schön ist, dass bei dem neuen System die wesentlichen Befehle per Sprachsteuerung funktionieren. So können wir insbesondere bei den rutschigen Straßenverhältnisse beide Hände am Steuer lassen und sprechen einfach unsere Wünsche laut aus, der neue Kuga setzt diese dann um.
„20 Jahre Luftgitarrenwettbewerb in Oulu!“
Seit 1996 wird im finnischen Oulu die Luftgitarren-Weltmeisterschaft ausgetragen. 2011 gewann die 27-jährige Aline Wetphal aus Burgwedel und holte erstmals den Titel nach Deutschland. Primäres Bewertungskriterium ist die „Airness“. Also die Fähigkeit, weit über die Imitation hinaus, dass spielen der Gitarre zu transzendieren.
In dieser Kategorie würde auch unser Kuga Vignale gut abschneiden. Ohne Premium-Preis, der Kuga Vignale startet ab 34.650 Euro, aber mit der Ausstattung der höheren Klassen gerüstet, lässt er nichts vermissen. Insbesondere beim Service liegt der Ford Kuga Vignale vorn. Ford bietet für Vignale Käufer zudem einen speziellen Hol-Bring Service an. Günstiger geht’s im neuen Kuga in der Version mit Frontantrieb, diese startet bereits ab 23.300 Euro, auf den Euro so viel wie der Vorgänger kostete.
Die meiste Zeit wird man aber wohl selbst fahren. Dabei unterstützen alle zeitgemäßen Assistenzsysteme wie der Active City Stop. Das System erkennt mittels Laser-Sensor ob vor dem Fahrzeug eine Gefahr aufkommt und leitet dann einen Bremsvorgang ein, der bis zur Vollbremsung gehen kann. Nach hinten warnt ein Assistent nicht nur vor stehenden Hindernissen, sondern auch vor sich bewegenden. Ein Elch kommt quer von hinten aus dem Wald, sofort ertönt ein Piepsen. Hier in den einsamen skandinavischen Wäldern kann dies schon mal passieren. Speziell hier in der überwiegend dunklen Jahreszeit kommt ein weiteres Detail der Sicherheit zuguteDas neue, multifunktionale Scheinwerfersystem, kommt nun erstmals auch in dieser Baureihe zum Einsatz. Es erkennt die aktuellen Lichtverhältnisse und passt den Leuchtwinkel der multifunktionalen Xenon-Scheinwerfer in Abhängigkeit zur gefahrenen Geschwindigkeit, dem Lenkeinschlag und anderen Fahrzeugen in Front automatisch an.
Um über die mehrere tausend Kilometer lange Srecke quer durch Europa zu den Autohäusern zu gelangen, wurden die neuen Ford Kuga von drei Diesel- und drei Benzinmotoren angetrieben. Deren Leistungsspektrum reicht vom neuen 1,5 Liter Turbodiesel mit 120 PS und geringem Verbrauch, Ford spricht von nur 4,4 Liter Diesel auf 100 km, bis zum 182 PS Ecoboost-Benziner. Dieser ist eher für Performance-Freunde gedacht, letztendlich ist Ford auch eine Marke mit langer Tradition im Motorsport.
Wir genossen im neuen Ford Kuga Vignale eher das Cruisen, die angenehmen Materialien, dass entspannte Reisen durch die bezaubernde Landschaft im hohen Norden. Nun müssen wir uns aber die Luftgitarre umschnallen und noch ein paar Beats einstudieren.
Text: Bernd Schweickard
© Foto: Bernd Schweickard