Red Sun meets Green Hell!
Eine Fahrt im Honda Civic Type R zum WTCC Rennen an den Nürburgring.
Wer in den 80er Jahren Formel 1 Fan war, für den ist Honda unmittelbar mit Motorsport verbunden. Die zahlreichen Siege in der Königsklasse haben sich vielerorts in die Synapsen jugendlicher Motorenfans eingemeißelt. Fortan träumte man dann als junger Verkehrsteilnehmer von einem sportlichen Kompaktwagen, einem „Rennwagen für die Straße“. Die Suche endete dann oft bei einem Honda CRX, Sportauspuff dran und glückselig über die Straße geröhrt.
Mit dem CRX, dem NSX und dem Type-R war Honda damals exzellent aufgestellt und ständig mit dem Wort Motorsport verwoben. Zwischenzeitlich legte sich ein leichter Grauschleier über diese glorreiche Historie.
Diesen Leitsatz scheinen die Manager bei Honda erhört zu haben und gaben wieder emotionale, sportliche Honda bei ihren Ingenieuren in Auftrag. Nicht nur das es in diesem Jahr zur Rückkehr des Traumsportwagens Honda NSX kommt, Mitte 2015 war es nach fünfjähriger Wartezeit soweit, es kam der neue Civic Type R!
Auf den Rennstrecken ist Honda auch wieder Zuhause. Seit 2013 fährt man in der WTCC, der World Touring Car Championship mit, in deren Rahmen ein Lauf auch in Deutschland, auf dem legendären Nürburgring ausgetragen wird. Wir dürfen dabei sein und um das emotionale Adrenalin-Thermometer nach ganz oben zu treiben, fahren wir im Civic Type R an den Ring.
Manche bauen einen bösen Blick an ihren Kompakten, der Civic Type R ist böse!
Man kann nun auf das Äußere eingehen, die Frittentheke am Heck, das radikale Gebaren der ausgestellten Kotflügel und der Mini-Winglets an der Seite. Sicherlich Geschmacksache, aber für Fans ist es so, als wäre der heilige Gral zurückgekehrt. Diese in Karosserieblech gepresste maskuline Erscheinung polarisiert. Aber, genau so muss es sein. Nur so ist der Civic Type R auch visuell der geilste Eremit unter den Kompaktsportlern.
Wobei es speziell beim Civic Type R wie beim Menschen ist. Nicht von Äußerlichkeiten ablenken lassen, am Ende kommt es auf die inneren Werte an. Und dort steckt das wahre Highlight, famose Technik die Honda so berühmt gemacht hat.
Einfach Startknopf drücken und alle Fragen sind beantwortet!
Mit Drücken dieses Knopfes springt nicht nur der radikalste aller gebauten Type R-Motoren an, sondern es springt der Funke auch auf uns über. Vorne unter der Haube erwacht der 2.0 VTEC-Turbomotor zum Leben, der mit dunklem Gebrabbel aus zwei dicken Endrohren sagen will „Ich bin bereit!“. Mit einem kleinen Gasstoß, verwandelt sich ordinärer Sprit in den vier Brennräumen zur Adrenalinmaschine, die bei 6.500 U/min bis zu 310 PS an die Vorderräder liefert.
Auf der Autobahn ist dass alles wenig spektakulär, weil der bis zu 270 km/h schnelle Kompaktsportler dort wenig Gegner findet. Außerdem stellt einfach nur geradeaus fahren und Gas geben keine Herausforderung dar. Hierzu könnte man sich auch den weitaus günstigeren und wirtschaftlicheren Civic GT kaufen.
Wer aber zu Preisen ab 34.750 Euro einen Type R kauft, der will mehr. Der will Racefeeling, der will für einen Moment den Alltag vergessen und auf den Spuren der Honda WTCC Werkspiloten Norbert Michelisz, Rob Huff oder Tiago Monteiro wandeln. Unter der Motorhaube kann man dies sogar sehen. Ein leuchtend roter Ventildeckel und ein Ansaugrohr aus Aluminium, die an denen der erfolgreichen Civic Renntourenwagen angelehnt sind.
Innen setzt sich dieser Rennflair weiter fort. Ein Lenkrad mit gnadenlos guter Ergonomie und hervorragende Schalensitze lassen normal gebaute Mitteleuropäer mit dem Fahrzeug verschmelzen, so dass sie eine Einheit bilden. Gut eingelebt ist nun auf den kleinen verwinkelten Landstraßen die sich wie eine Berg- und Talbahn von Mayen an den Nürburgring winden, die Zeit für die „R“-Taste“ gekommen.
Erlebnis Rennsport – auf der Straße und der Strecke!
Im „R“-Modus wird der Civic Type R so knüppelhart, dass einem die Kontaktlinsen aus dem Auge fallen können. Andererseits, bietet er dadurch eine Straßenlage, die nach dem Durchfahren von 180 Grad Spitzkehren, alles was hinter einem war, verschwinden lässt. Eigentlich kann man auch die Außenspiegel anklappen, weil von hinten nichts kommen wird. Das manuelle 6-Gang Getriebe lässt sich Sportwagenlike zackig durchschalten, mit der direkten Lenkung jede noch so enge Kurve perfekt ansteuern und durchziehen.
Damit an den Ring zu kommen, in die Grüne Hölle, ist schon etwas Besonderes. Nicht nur, weil im Fahrerlager ein identischer Bruder unseres Testwagens neben einem WTCC Civic Type R steht. Es ist bei diesem Honda das Gesamtpaket welches fasziniert. Der Wagen, der Rennlauf mit spannenden Positionskämpfen und der Honda VIP Event vor Ort. Dort können sich vorher angemeldete Honda Fans in der Vip Lounge stärken, einen exklusiven Blick auf die Rennstrecke genießen und förmlich diese besondere Luftmischung aus Benzin, Öl und Reifenabrieb inhalieren. Ein exklusiver Event für Motorsportfans, ganz im Sinne von Soichiro Honda.
Und auch mit dem dem Civic Type R bekommt man etwas, was es nicht einmal in der Aufpreisliste zu bestellen gibt, pure Emotionen!
Hier gehts zum Rennbericht WTCC Nürburgring!
Text: Bernd Schweickard
© Foto: Bernd Schweickard
Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit Honda Deutschland.
1 Gedanke zu „Honda Civic Type R“