Die mit Hochspannung erwartete Rennpremiere des innovativen Porsche 919 Hybrid in der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC ist gelungen. Das Trio Timo Bernhard (Deutschland), Brendon Hartley (Neuseeland) und Mark Webber (Australien) holte mit dem technisch hochkomplexen Le-Mans-Prototypen beim Saisonauftakt im britischen Silverstone den dritten Rang. 24 Minuten vor Ablauf der geplanten sechs Stunden wurde das Rennen wegen starken Regens abgebrochen. Webber fuhr den 919 Hybrid nach 165 Runden auf dem 5,891 Kilometer langen Kurs hinter dem Safety-Car über die Ziellinie. Das Schwesterauto von Romain Dumas (F), Neel Jani (CH) und Marc Lieb fiel nach einer Stunde und 15 Minuten mit einem Defekt aus. Den Gesamtsieg holten die Toyota-Fahrer Sébastien Buemi (CH), Anthony Davidson (GB) und Nicolas Lapierre (F).
Wolfgang Hatz, Vorstand Forschung und Entwicklung, Porsche AG: „Ich bin wirklich stolz! Unser Wiedereinstieg in die Topklasse des Langstrecken-Motorsports kann sich sehen lassen. Vorbereitung, Abläufe, Disziplin in der Box und hinter dem Steuer der beiden Porsche 919 Hybrid waren sehr gut. Der faszinierende Rennverlauf zeigt mir, dass das neue WEC-Reglement funktioniert – trotzdem oder gerade weil es uns so viele technische Freiheiten lässt. Drei Hersteller, drei innovative Hybrid-Antriebskonzepte und spannender Wettbewerb auf höchstem Niveau: Das ist für mich Motorsport, der auf die Serienentwicklung einzahlt.“
Timo Bernhard: „Wir hätten uns kaum mehr wünschen können. Bei der Rückkehr von Porsche in die Topkategorie LMP1 gleich eine Podiumsplatzierung zu erreichen, ist toll. Es war ganz wichtig, dass wir ohne nennenswerte Probleme durchgefahren sind und im Rennen die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Dadurch konnten wir eine Menge wichtiger Daten sammeln. Ich habe einen guten Start erwischt, die anderen fuhren mir nicht weit weg – und als der Regen einsetzte, konnte ich gut mithalten und die Lücke nach vorne schnell wieder schließen. Bei meinem Boxenstopp haben wir Intermediates-Regenreifen aufgezogen – eine goldrichtige Wahl. Danke an das ganze Team, das war ein langer Weg bis hierhin!“
Mark Webber: „Das ist ein großartiger Tag für uns. Ich bin glücklich, zu einer hervorragenden Leistung des gesamten Teams meinen kleinen Teil beigesteuert zu haben. Aufgrund der Streckenbedingungen war das Rennen für uns Fahrer schwierig. Auch Timo und Brendon haben eine tolle Vorstellung abgeliefert. Ein Auto bei Nässe mit Slicks auf der Strecke zu halten, ist niemals leicht. Wir haben tückische Phasen überstanden und uns ein paar Mal gerade noch rechtzeitig geduckt. Es war eine großartige Erfahrung. Ich habe in diesem Rennen heute wahnsinnig viel gelernt.“
6 Stunden von Silverstone, Rennergebnis:
1. Davidson/Lapierre/Buemi (GB/F/CH), Toyota TS040 Hybrid, 167 Runden
2. Wurz/Sarrazin/Nakajima (A/F/J), Toyota TS040 Hybrid, – 1 Runde
3. Bernhard/Webber/Hartley (D/AUS/NZ), Porsche 919 Hybrid, – 2 Runden
4. Heidfeld/Prost/Beche (D/F/CH), Lola B12/60-Toyota, – 8 Runden
5. Pla/Canal/Rusinov (F/F/RUS), Morgan-Nissan, – 13 Runden
6. Bradley/Howson/Matsuda (GB/GB/J), Oreca 03-Nissan, – 15 Runden
Die Rennen 2014
20.04. Silverstone/Großbritannien
03.05. Spa-Francorchamps/Belgien
14./15.06. Le Mans/Frankreich
20.09. Austin/USA
12.10. Fuji/Japan
02.11. Shanghai/China
15.11. Sakhir/Bahrain
30.11. Sao Paulo/Brasilien
(c) Foto: Porsche