DTM: Maxime Martin siegt in Moskau!

BMW schlägt in Moskau zurück. Nach dem Sieg von Mercedes beim letzten Lauf konnte Marco Wittmann mit seinem M4 zwar nicht aufs Podium fahren, aber trotz Zusatzgewichte auf einen grandiosen Platz 4 fahren und wichtige Punkte für die Meisterschaft einsammeln.

An diesem Wochenende stand ein anderer Rookie im wahrsten Sinne des Wortes ganz oben, Maxime Martin.

Nach 46 Runden auf dem 3,931 Kilometer langen Kurs nahe der russischen Hauptstadt fuhr der BMW Team RMG Pilot in seinem SAMSUNG BMW M4 DTM als souveräner Sieger über die Ziellinie. Bruno Spengler (CA) folgte im BMW Bank M4 DTM 4,259 Sekunden dahinter auf Rang zwei und stand damit zum zweiten Mal in diesem Jahr auf dem Podest. Insgesamt standen in der DTM-Geschichte zum 16. Mal zwei BMW Piloten auf den ersten beiden Stufen des Treppchens. Am Samstag hatte Martin im Qualifying bereits die erste Poleposition an seinem erst fünften DTM-Rennwochenende errungen.

Von Rennbeginn an setzte sich der 28-Jährige von der Konkurrenz ab und sah nach 46 Runden mit 4,259 Sekunden Vorsprung vor Bruno Spengler (BMW) die Zielflagge. „Ein perfekter Tag für mich. Nach einem guten Start habe ich mich mit den weichen Reifen kontinuierlich absetzen können. Im Rennen gab es zwei Safety-Car-Phasen und ich hatte große Sorge, dadurch meine Spitzenposition zu verlieren. Ich habe es aber trotzdem geschafft und bin nun überglücklich. Erst die Pole, jetzt der Sieg – das ist der pure Wahnsinn“, jubelte der BMW-Pilot. Das zweite Gastspiel der DTM in Russland besuchten insgesamt 50.000 Zuschauer.

Mattias Ekström komplettierte das Podium als Dritter. Der Audi-Pilot aus Schweden beeindruckte die zahlreichen Fans auf den Tribünen mit einer starken Aufholjagd von Startplatz elf und überquerte mit 9,454 Sekunden Rückstand auf Martin die Ziellinie. Zu seinem Podesterfolg in Moskau sagte der zweifache DTM-Champion: „Es war eine Überraschung, dass wir im Qualifying nicht besser waren. Doch viel wichtiger ist der Sonntag, und da haben wir eine gute Leistung gezeigt. Ich hatte ein schönes Rennen mit tollen Kämpfen gegen Timo Glock. Über mein drittes Podium in dieser Saison freue ich mich sehr.“

Die Mercedes-Benz-Piloten betrieben nach einem enttäuschenden Qualifying erfolgreich Schadensbegrenzung und sammelten Punkte. Christian Vietoris, der in seinem DTM Mercedes AMG C-Coupé von Startplatz 21 ins Rennen gegangen war, landete vor seinem Markenkollegen Pascal Wehrlein auf Position sieben. „Die Situation ist für uns nach wie vor schwierig. Wir tun, was wir können. Für mich war das mein bestes Rennen meiner Karriere. Wir arbeiten sehr hart und geben auch weiterhin alles dafür, um besser zu werden“, erklärte Vietoris.

Stimmen:

Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor):

„Das war für uns ein großartiges Rennen, das erfolgreichste in der bisherigen Saison. Maxime Martin hat hier in seinem erst fünften DTM-Rennen vor toller Kulisse ein grandioses Rennen und eine dominante Leistung gezeigt. Er war an diesem Wochenende einfach unschlagbar. Bruno Spengler hat direkt dahinter ebenso eine sehr starke Leistung gezeigt. Trotz des zwischenzeitlich unübersichtlichen Rennverlaufs war dieser Doppelsieg nie gefährdet. Für Timo Glock tut es mir leid: Wegen Problemen mit dem Kraftstoffdruck ist er kurz vor Schluss nach einem tollen Rennen noch auf den sechsten Platz zurückgefallen. Auch Marco Wittmann hat viele Punkte gesammelt und seine Führung in der Fahrerwertung noch etwas ausgebaut. Augusto Farfus rundet auf Platz zehn das gute Ergebnis für uns ab. Wir reisen sehr zufrieden wieder aus Moskau ab, freuen uns nun auf Spielberg – und drücken heute Abend der Nationalmannschaft die Daumen.“

Maxime Martin (Startnummer 24, BMW Team RMG, Platz 1):

„Ich kann es noch gar nicht richtig fassen. Das ist einfach unglaublich. Die DTM war für mich immer ein Traum. Da ich nie Formelautos gefahren bin, habe ich nie auf die Formel 1 geschaut. Stattdessen wollte ich immer in diese Serie. Und jetzt sitze ich hier nach fünf Rennen – und habe meine erste Poleposition und meinen ersten Sieg auf dem Konto. Unglaublich! Danke an das gesamte BMW Team RMG. Der Boxenstopp war großartig, die Strategie hat perfekt gepasst. Die Mannschaft und natürlich auch jeder bei BMW Motorsport haben wirklich fantastisch gearbeitet.“

Bruno Spengler (Startnummer 9, BMW Team Schnitzer, Platz 2):

„Das war ein guter Tag für uns. Zuerst möchte ich Maxime Martin zu seinem ersten Sieg beglückwünschen.  Er hat keinen Fehler gemacht und war sehr stark unterwegs. Das ist ein Traumergebnis für BMW. Im ersten Stint hatte ich auf den Optionsreifen etwas zu kämpfen und habe Zeit verloren. Aber auf den Primes lief es dann besser. Wir haben einige wichtige Punkte für die Meisterschaft gewonnen. Das stimmt mich zuversichtlich für die nächsten Rennen. Das BMW Team Schnitzer hat sich solch ein Ergebnis verdient.“

Marco Wittmann (Startnummer 23, BMW Team RMG, Platz 4):

„In der Anfangsphase stand ich ganz schön unter Beschuss. Deshalb ging es für mich darum, sauber und ohne Fehler durchzukommen. Das hat funktioniert. Platz vier ist ein super Resultat. Unser Team hat klasse gearbeitet. Wir können sehr glücklich sein. Herzlichen Glückwunsch an Maxime Martin und BMW.“

Mattias Ekström (Red Bull Audi RS 5 DTM), Platz 3

„Die Sonntage scheinen sehr oft meine Tage zu sein. Das war wieder so einer – mit einer Menge harter Fights. Ich musste einen kühlen Kopf bis zum Ende bewahren. Als Dritter dieses Rennen zu beenden ist okay, das sind gute Punkte. Aber langsam fange ich an, den größten Pokal zu vermissen.“

Audi Leiter DTM Dieter Gass: „Das Rennen ist sicher nicht ganz nach unserem Geschmack verlaufen, denn wir wollten unseren Vorjahressieg wiederholen. Aber wir haben uns leider zu viele Fehler erlaubt. Mattias Ekström hat eine beeindruckende Rennperformance gezeigt. Mit einem besseren Startplatz wäre sicherlich noch mehr für ihn möglich gewesen.“

Mercedes-Benz Leiter DTM-Management Wolfgang Schattling: „Das Rennen gestaltete sich nicht einfach, was wir nach dem enttäuschenden Qualifying auch erwartet hatten. Zwei Autos in den Punkten zuhaben, ist ein versöhnliches Ergebnis für Mercedes-Benz.“

Text: Jens Scheibel

(c) Foto: Bernd Schweickard, BMW, ITR

 

 

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