Die neue Audi S3 Limousine

Die kleinen winkligen Bergstraßen in der Gegend um Nizza und Monte Carlo herum wurden ja schon von so manchem PS-Monster und Sportgerät bewältigt. Auch Audi schrieb hier Geschichte, unsere Gedanken kreisen um den legendären Urquattro und wir fragen uns, was dürfen wir heute über die geteerten Bergpässe scheuchen? Am Flughafen in Nizza erfolgt die Fahrzeugausgabe. Auf unserem Testprogramm steht ein Modell der Audi A3 Reihe, wenn man den A1 mal weglässt, praktisch der Einstiegsserie in das Audi Premium-Programm. Und dann auch noch eine Limousine. „Tour 3“ geht in die Berge über Teile der historischen Rallye Monte Carlo Streckenführung“, spricht und einer der fröhlichen Audimitarbeiter an. Was hat eine Limousine der Kompaktklasse damit zu tun?

Wenn diese „Kompaktlimousine“ über einen 2,0 Liter Turbomotor mit 300 PS verfügt und somit das neue Spitzenmodell der Audi A3 Reihe ist, dann sehr viel.

 

„S3“ ist das neue Traumkürzel der sportlich orientierten Autofahrer die gerne ein potent motorisiertes Fahrzeug mit überschaubaren Abmaßen unter dem PoPo-Meter haben möchten.

Durch geschickte Linienführung an der Fahrzeugflanke wirkt die S3 Limousine bedeutend länger als es die 4,47 Meter vermuten lassen. Geschickt lassen die Audi Exterieur Designer mit neuen Kanten und Linien die Karosserie sportlich maskulin aber auch angenehm elegant erscheinen.

 

Schönes sonores Auspuffgebrabbel begleitet uns durch den morgendlichen Stau aus Nizza heraus. Während andere Sportler dieser Kategorie im Stop and Go leicht nervös wirken, lässt sich der S3 wunderbar zurückhaltend Richtung Bergetappe leiten. Kaum verschwinden die letzten Stadthäuser hinter uns, wollen wir aber wissen was „S“ bei der A3 Limousine zu bedeuten hat. Die Maschine unter der Haube basiert auf dem Motor des Golf GTI und wird ebenfalls in der kommenden Golf R Generation die Pneus antreiben. In Verbindung mit dem 6-Gang-DSG-Doppelkupplungsgetriebe S-Tronic für 1.900 Euro Aufpreis, lässt sich der Motor zügig nach oben schalten und wir schießen nach vorne. Im Ernstfall in 4,9 Sekunden auf 100 km/h sagt das Datenblatt. Bei 250 km/h wird abgeregelt aber das erreichen wir auf den winkligen Straßen sowieso nicht. Dank des serienmäßigen Allradantriebs wird die Kraft optimal auf alle vier Räder verteilt und auf den legendären Asphalt der Monte Carlo Etappe gebracht. Unterstützt durch das nun noch tiefere Röhren aus den vierfachen Endrohren, welches sich am Bergmassiv schön widerhallt.

 

Innen ist alles in sportlichem schwarz gehalten und wir fühlen bei jedem Taster die typische Audi Premium-Haptik. Dazu sitzen wir in bequemen Sportsitzen und zirkeln den S3 mit einem sehr griffigen und unten abgeflachten Lenkrad hinauf nach Eze. Durch die eher hecklastige Abstimmung des Alllradantriebes macht dies besonders viel Freude.

 

Um wieder auf Normaltemperatur zu kommen rollen wir noch etwas gemütlich an der Küstenstraße entlang und wählen hierzu die Comforteinstellung, die uns in Sekundenschnelle ein fast anderes Auto präsentiert. Sicherlich merkt man dem S3 seine sportlichen Gene an, aber Ansprechverhalten, Gangwechsel und auch das Auspuffgeräusch sind nun etwas dezenter in ihrer Ausführung. So abgestimmt ist der S3 auch durchaus als Reiselimousine für lange Strecken zu gebrauchen, zumal sein Kofferraumvolumen mit 325 Liter größer als das des A3 Sportback ist.

 

Zu Preisen ab 40.400 Euro ist der S3 bestimmt kein Sonderangebot, wenn man aber mal genauer hinschaut, hat er praktisch keine Konkurrenz. 300 PS Kompaktsportler sind selten und die wenigen zumeist teurer als der S3. Damit wird er nicht zum Schnäppchen, aber zu einem sehr guten Premium-Angebot mit Audi Qualität und „Driving Emotion“.

 

Text: Bernd Schweickard

(c) Foto: Bernd Schweickard, Audi

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