Alfa Romeo Giulietta Sprint Sondermodell

60 Jahre Alfa Romeo Giulietta Sprint

 

In ganz Italien gibt es bei den Autoherstellern nur noch einen einzigen Wagen in der Golf-Klasse der hierzulande angeboten wird. In den Autohäusern der Kultmarke Alfa Romeo werden italophile Autofahrer fündig, dort steht die Giulietta.

 

Die Giulietta, in ihrer aktuellen Formgebung, schon vor einigen Jahren präsentiert und letztes Jahr behutsam und signifikant aufgefrischt, muss noch eine Weile ausharren, bis bei Alfa wieder neue Modelle kommen und die geplante Milliardeninvestition umgesetzt wird.

 

So startet bei Alfa Romeo demnächst ein neuer Abschnitt, der eventuell vergleichbar ist, mit dem Turn Around 1954, als Alfa sich in der Nachkriegszeit und nach äußerst erfolgreichen Jahren im Motorsport sich neu orientieren musste. Damals fuhr die Giulietta „Sprint“ die Marke aus der Krise. Das beinahe schon zierliche Coupé, dessen Vierzylindermotor mit Rennsport-Technologie aufwartete, markierte für Alfa Romeo den Wandel vom Produzenten exklusiver und handgefertigter Luxussportwagen zum Großserienhersteller. Bemerkenswerterweise war das Sprint genannte Coupé 1954 die erste Karosserievariante der komplett neu entwickelten Baureihe Giulietta, die der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Limousine und Cabriolet folgten kurze Zeit danach.

 

Nun, 60 Jahre später, wäre das von der aktuellen Giulietta etwas viel verlangt, aber sie stellt wieder ein gutes Preis/Leistungs-Angebot dar, wie damals 1954. Äußerlich unterscheidet sie sich von den anderen Versionen der Modellreihe durch schwarz eingefärbte Applikationen. Neben den exklusiven 17″-Leichtmetallfelgen „Sprint“ fallen besonders die dunkel hinterlegten Scheinwerfer sowie die in glänzendem „Dark Chrome“ gehaltenen Einfassungen der Nebelscheinwerfer, Querstreben des Kühlergrills, Türgriffe und Abdeckkappen der Außenspiegel sowie die dunklen Fensterrahmen und getönten Heck- und hinteren Seitenscheiben auf. Zur erweiterten Ausstattung gehören außerdem Seitenschweller, die als Diffusor gestaltete Heckschürze und die Auspuffanlage mit zwei einzelnen, größeren Endrohren mit 92 Millimetern Durchmesser. Ein Zierelement mit dem klassischen Schriftzug „Sprint“ auf den vorderen Kotflügeln rundet das Exterieur des neuen Modells ab.

 

Auch im Innenraum bietet die Alfa Romeo Giulietta Sprint exklusive Designkomponenten. Auffallend sind die neuen Sitzbezüge. Sie sind in einer Kombination aus Stoff und Alcantara ausgeführt. Die Rückenpolster von Fahrer- und Beifahrersitz sind mit dem Alfa Romeo Logo verziert, und in die Kopfstützen ist der Schriftzug „Sprint“ eingestickt. Der Rahmen der Armaturentafel und die Türverkleidungen weisen Kohlefaser-Optik auf, die Oberfläche der Armaturentafel ist in mattschwarz gehalten. Zur zusätzlichen Serienausstattung gehören außerdem das Sport-Lederlenkrad mit roten Kontrastnähten, der schwarze Dachhimmel und die Fußmatten.

 

Das neueste an der Giulietta Sprint ist unter der Motorhaube zu finden. „Sprint“ bedeutet schnell, das braucht Leistung, also werkelt nun ein neuer 1,4 Liter Turbo-Benzinmotor mit 150 PS und MultiAir-Ventilsteuerung im Motorraum. Damit lässt sich flott in 8,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h „sprinten“ und eine Spitze von 210 km/h erreichen. Rund um Balocco konnten wir dies nicht überprüfen, jedoch zeigte sich sofort, auch der Sprint macht auf einer kurvenreichen Strecke am meisten Fahrfreude. Sein 6-Gang-Getriebe schaltet sauber durch, was wichtig ist, dass man den neuen Turbomotor bei (Drehzahl)Laune hält. Das Doppelkupplungsgetriebe ist in Deutschland zu dieser Motorisierung leider nicht lieferbar. Fahrwerk und Lenkung sind wie bisher sehr direkt ausgelegt, was sportlich ambitionierten Piloti bestens gefallen sollte.

 

Ab 24.400 Euro ist die neue Turbo-Giulietta Sprint zu haben. Für 26.850 Euro gibt es die Dieselversion mit ebenfalls 150 PS. Wer eine emotionale Alternative mit Pulsschlag zu Golf, Astra & Co. sucht, sollte einmal zum Alfa Händler sprinten.

www.alfa-romeo.de

Text: Bernd Schweickard

© Foto: Hersteller (1), Bernd Schweickard

 

 

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