Unser Redakteur Eike Lorenz, Gewinner der GT Medien Challenge, traf beim Nissan Nismo Festival auf den Sieger der Nissan GT Academy. Ein Gedankenaustausch:
Drei Fragen an Florian Strauß
AWR: Florian, vor nicht mal einem Jahr war der Traum des Rennfahrers noch weit weg. Heute fährst Du in einer Liga mit anerkannten Größen der internationalen Motorsportszene. Wie fühlt sich das für Dich an?
FL: Das ist teilweise schon sehr verrückt. Vor einem Jahr habe ich den Motorsport noch am Fernseher verfolgt, jetzt sitze ich in der Fahrerbesprechung neben diesen ganzen Größen. Du gehst durchs Fahrerlager und dich grüßt zum Beispiel ein Jörg Müller oder du findest dich plötzlich in einem Gespräch mit Bas Leinders, das sind schon Momente wo du dich immer noch zwicken möchtest.
AWR: Du fährst den Nissan GT-R NISMO GT3 mit Alex Buncombe und Nick McMillen in der Blancpain Serie. Als Du das erste Mal dieses Rennauto gefahren bist, was war für Dich das Überraschendste, wenn man es mit dem virtuellen zum reellen Fahren vergleicht?
FL: Ich war sehr überrascht, wie schnell man sich an die doch extremen Fahreigenschaften gewöhnt, Fliehkräfte vom Beschleunigen, Verzögern oder beim Kurven fahren sind beim Nissan GT-R NISMO GT3 Fahrzeug schon sehr beeindruckend und treten beim virtuellen überhaupt nicht auf. Während man also zuhause auf dem Bürostuhl virtuell fährt, fühlt der Körper diese Kräfte mental und physisch nicht und es ist somit um ein vielfaches leichter.
AWR: Deine erste richtige Motorsport-Saison neigt sich nun schon bald dem Ende zu, was war 2014 Dein absolutes Highlight?
FL: Es ist nicht einfach ein konkretes Highlight zu finden, das komplette Jahr bis jetzt war einfach der Wahnsinn. Angefangen mit dem Klassensieg in den 24 Stunden von Dubai, gleich im ersten internationalen Rennen. Der gewonnene Lauf in der Blancpain Endurance Serie beim Heimrennen für das Team in Silverstone. Auch abseits der Rennen war das Jahr mit der GT Academy und Nissan in Le Mans zu arbeiten unglaublich spannend.
Trotzdem überwiegt sicherlich das 24 Stundenrennen am Nürburgring zusammen mit Nick Heidfeld. Ihn als Mentor und Judge bei der Nissan GT Academy kennen zu lernen war schon toll, acht bis neun Monate später mit ihm beim härtesten Rennen der Welt einen Nissan GT3 zu teilen war eine unglaubliche Erfahrung. Das Rennen an für sich ist vielleicht neben Le Mans mit das größte Motorsport Ereignis der Welt, dort in deiner ersten professionellen Saison in der Startaufstellung zu stehen und das in der höchsten Klasse, mit einem Fahrzeug das für den Gesamtsieg gut ist. Das war Gänsehaut pur für mich und ich bin sehr dankbar für das Vertrauen von Nissan und GT Academy.
Text: Eike Lorenz
(c) Foto: Bernd Schweickard
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