Im Lexus IS 300h zum Seebad Ostia bei Rom

 

Der Herausforderer in der Premium-Mittelklasse, so kann man den Lexus IS sicherlich bezeichnen, wird zum kommenden Auto-Frühling kräftig überarbeitet. Noch dynamischer und noch exklusiver soll er werden. Wobei, Exklusivität besitzt der Lexus IS Fahrer in Deutschland alleine schon durch die geringen Stückzahlen. Selbst vom neuen Modell planen die Lexus Manager nur rund 300 Einheiten für Deutschland ein. Das verwundert schon, da vom IS weltweit in 70 Ländern bereits über eine Million Stück verkauft wurden. Nur eben nicht hierzulande, gegen die starke einheimische Premium-Konkurrenz. Aber könnte er denn mithalten? Wir probieren es aus, fahren im Lexus IS 300h von Rom nach ins Strandbad nach Ostia. Das Seebad westlich von Rom ist perfekt für einen Ausflug mit einem Lifestyle-Flitzer.

 

Die Mittelklasselimousine ist nun noch mehr auf Dynamik ausgelegt, kein Wunder, wenn man dynamische Fahrer der Marken BMW und Audi ködern will. Und der neue Lexus IS hat diese fest im Blick, der durch die neuen schmaleren LED-Leuchten noch angriffslustiger erscheint. Dazu passend wurde der Lexus eigene Diabolo-Grill noch weiter ausgearbeitet und an den beiden Seiten der Frontschürze sitzen jetzt zwei große Lufteinlässe. Diese unterstreichen den bulligen Eindruck, aber kann der 300h das halten? Wir schauen unter die Haube.

 

Passend zum sportiven Outfit verrichtet hier ein moderner Hybrid-Antrieb seine Arbeit. Der 2,5 Liter Vierzylinder-Benziner mit 181 PS arbeitet mit einem 143 PS Elektromotor zusammen. Alternativ steht in der Orderliste ein 2.0 Liter VierzylinderTurbomotor mit 247 PS. Auto-Maniacs erkennen den 200t an den verchromten rechteckigen Endrohren.

Foto Lexus IS 300h-7Wobei nicht nur die Optik im Vordergrund steht, sondern wirksame Aerodynamik aus dem Windkanal, wie Chefingenieur Naoki Kobayashi uns erklärt. Da schon ab einer Geschwindigkeit von 100 km/h der Luftwiderstand starken Einfluss auf die Performance eines Fahrzeuges hat und selbst in der Stadt, durch die Aerodynamik Auswirkungen auf den Verbrauch und Handling messbar sind, wurde an der Form des IS weiter gefeilt. Ergebnis ist ein geringer Luftwiderstandsbeiwert von nur 0,25, der dennoch eine extravagante Linienführung zuließ.

 

So fühlt sich die Fahrt raus aus Rom in Richtung des Seebades Ostia auch sportlich an, obwohl wir uns innerhalb des gesetzlichen Rahmens bewegen. Die Karosserie ist um bis zu 50% steifer als beim Vorgängermodell und auch die Seitenneigung zeigt sich auf sportiv gefahren italienischen Landstraßen kaum. Was nicht heißt, dass uns auf den teils mit tiefen Schlaglöchern versehen Straßenabschnitten, die in Deutschland eine Großbaustelle auslösen würden, uns die Zähne aufeinanderschlagen. Der Kompromiss Sportlichkeit bei geringsten Komforteinbußen haben die japanischen Techniker sehr gut umgesetzt. Dazu eine direkte Lenkung und Bremsen die den Eindruck hinterlassen, dass sie auch bei vollem Gefecht und Ausnutzung der Leistung alles im Griff haben. BMW 3er Fahrer, was willst du mehr? Ach nein, die Freude am Fahren kommt hier ja aus Japan und nicht aus München.

Foto Lexus IS 300h-23

Der Innenraum wird mit viel „Takumi“ hergestellt. Nein, „Takumi“ ist kein besonderer Kleber für die Seitenverkleidungen, es bezeichnet vielmehr die sorgfältige Japanische Handwerkskunst. Und das ist spürbar, anhand der ausgewählten Materialien, der feinen Steppnähte an den Ledersitzen und besonderen Holzapplikationen. Letztendlich muss ein Wagen in dieser Klasse auch mehr bieten, als einfach nur ein Automobil zu sein, mit dem man von A nach B fährt. Und das kann der neue Lexus IS besonders gut. Das Design mag in Deutschland eine Geschmacksfrage sein, aber fachlich kann die neue Lexus IS Serie alles, was ein Wagen der Premiumklasse bieten muss. Und dazu gibt es (noch) die Exklusivität des Besonderen.

 

Text: Bernd Schweickard

© Foto: Bernd Schweickard