Wer sich zu den Premium-Verdienern in der Neubausiedlung zählen darf, stellt sich gerne noch ein automobiles Aushängeschild vor die Garage. Meist teuer und protzig, Eleganz sucht man oft vergebens. Eine Alternative stellt die durch den Mercedes-Benz kreierte neue Coupé-Klasse der automobilen Oberklasse dar.
BMW zog mit der 5er GT nach und auch Audi wollte seine zusehends visuell Identitätslosere Limousinenlinie durch einen Beau aufpeppen. Der A7 ist an Eleganz die Kirsche innerhalb des Audiprogramms. Die langgezogene Dachpartie mit dem tief abfallenden Heck lässt Dynamik auch im Stand ausstrahlen. Rahmenlose Türen, auch hinten, wirken edel und sportiv. Überhaupt wirkt dieser Audio wie aus einem Guss. Als hätte Michelangelo ihn in einer Stunden anhaltenden Schöpfungsphase komplett aus einem Stück Metall herausgearbeitet.
Edel steht er da unser Testwagen in Gletscherweissmetallic mit den grün getönten Scheiben, als wir in direkt in Ingolstadt übernehmen.
Der Innenraum ist Audi-typisch funktional aufgeräumt. Unsere umfassenden Sonderausstattungen lassen aber alles in einem ganz neuen, wertigeren Ambiente erscheinen. Der Basis A7 hat für 52.400 Euro zwar schon die elektrisch zu betätigende Heckklappe an Bord, ist ansonsten aber eher spartanisch ausgestattet. Richtig Spaß macht der A7 erst dann, wenn man in der Zusatzpreisliste allerhand Häkchen platziert hat. Dann explodiert der Preis wie bei unserem Testwagen schnell auf 99.035 Euro, bleibt aber immerhin unter der magischen 100.000 Euro Grenze. Für ein Fahrzeug welches eher A8 als Vertreter A6 ist, so schön ausschaut und grandios fährt, fast ein Schnäppchen.
Wir sind mit dem optionalen Nachtsichtgerät auf dem Weg dorthin, wo Design gefragt ist: Der Berlin Fashion Week.
Fast lautlos gleiten wir in unserem Hochglanzpolierten A7 der Hauptstadt entgegen. Der Innenraum ist sehr gut vor Lärm abgeschirmt, das für 1.000 Euro lieferbare Dämm/Akustikglas steuert seinen Anteil bei. Es harmoniert exquisit mit der rund 6.000 Euro teuren Bang & Olufsen Soundanlage, die explizit auf den Innenraum des A7 abgestimmt ist.
Fasziniert beobachten wir jedes Mal beim Einschalten des Fahrzeuges, wie die brillanten Hochtöner an kleinen Aluminiumgestellen aus dem Armaturenbrett empor fahren und beim Abschalten wieder lautlos und elegant eingefahren werden.
Premium-Detailarbeit par Excellance.
Wir schweben mit dem A7 durch die Nacht und nach 400 angenehmen Kilometern ist nun Zeit für eine Massage. Die mehrfach elektrisch verstellbaren Ledersitze mit fünf verschiedenen Massagefunktionen kommen nun zum Einsatz. Ja, wir fühlen uns geborgen im A7. Es ist ein angenehmes Gleiten und wenn wir Kilometer machen wollen, unterstützt uns der 3-Liter V6 Diesel-TDI mit 245 PS und 400 Nm. Sehr genial haben die Audi Ingenieure den Sound-Mix hinbekommen. Auf der einen Seite ist der A7 bei Reisegeschwindigkeit so leise das einem der Verdacht unterkommt, man stünde still. Beim Antritt und beherztem Niedertreten des Gaspedals klingt er wunderbar sonor und das tiefe Grollen lässt einen V8 Benziner mit mächtig Dampf vermuten. Perfekt für Auto-Enthusiasten die mehr wollen, als nur von A nach B fahren.
In Berlin selbst sind wir während der Fashion Week, die tausende von Mode-Afficinatos anzieht, mit dem A7 Sportback immer gut angezogen. Egal ob tagsüber zur führenden Denim-Messe Bread & Butter, zur Premium-Messe oder abends zum Fashion Cocktail Empfang in Mitte, der A7 integriert sich in dieser Szene überall harmonisch ein. Sein für diese Fahrzeugklasse überdimensionierter Kofferraum lässt auch die den harten Messeeinsatz zum Kinderspiel werden. Der 535 Liter große Kofferraum lässt sich bequem beladen, auch schwere Kisten mit Messekatalogen schluckt er angenehm sanft. Wer noch mehr Platz benötigt klappt die Rückenlehne um (Serie) und hat damit eine fast zwei Meter lange Ladefläche. Das Ladevolumen kommt mit 1.390 Litern sogar fast an den des A6 Avant heran. Chic und praktisch, dass bietet nicht jeder.
Der A7 ist nicht nur eine klare Aussage an Designliebhaber und Ästheten, er hat auch einen äußerst praktischen Nutzwert, nur eben schöner verpackt als andere.
Text: Bernd Schweickard
Fotos: Katharina Gabryluk