Der Formel 1 Grand Prix von Deutschland steht an und was liegt näher als in einem Fahrzeug eines F1-Rennstalls dorthin zu fahren. Die junge coole Truppe von Infiniti Red Bull Racing würde uns sicher gefallen, so erhalten wir von der Infiniti Presseabteilung pünktlich zum Rennen einen Q50 S Hybrid. Mit 364 PS System-Leistung Power satt, dazu moderne Hybridtechnik und erstmals in einem Serienauto verbaut, die „Drive by Wire Lenkung die ohne mechanische Verbindung auskommt. High-Tech pur, wie in der Formel 1, das passt kongenial zusammen.
Äußerlich wirkt der Q50 ebenso modern wie sein Inneres. Flotte, interessante Linienführung, nach hinten progressiv auslaufende Sicken und Kanten machen ihn interessant. Ebenso wie sein Red Bull RB10 Pendant mit seinem diffizilen Flügelwerk. Unser Testwagen in Hagane-Blue-Metallic lackiert, unterstreicht das kühle High-Tech Ambiente, das der Wagen ausstrahlen soll.
Innen ist es natürlich edler als im Rennwagen, bis auf Details geht es sogar ausgesprochen edel und hochwertig zu. Allerdings fehlt noch etwas Premium-Feeling im Detail zu den Konkurrenten Audi A4 und BMW 3er. Mehrfach elektrisch verstellbare Ledersitze gehören ebenso zum guten Ton, wie die Bose Soundanlage und zahlreiche Metallapplikationen, die mit den Hochglanzoberflächen um die Wette glänzen. Allerdings, nach zwei Tagen muss Staub gewischt werden, sonst erscheint der Innenraum schmuddelig wie eine seit 2 Wochen unaufgeräumte Wohnung, bei der Socken, Hemd und Sakko verteilt im Wohnzimmer liegen.
Unsere Aufmerksamkeit wird sofort auf die beiden großen Displays in der Mitte des Cockpits gelenkt. Einer Kommandozentrale ähnlich sind die beiden 8 Zoll großen Displays übereinander angeordnet und bilden den Kern des 3.200 Euro teuren Multimedia-Paketes. Endlich hat ein Autohersteller es vortrefflich gelöst, dass man ein Display nur zur Navigation nutzen kann, während es das zweite Display ermöglicht, Einstellungen zum Wohlbehagen durchzuführen. Auch ohne Lesen des Handbuches findet man sich mit logischer Überlegung gut und schnell zurecht. Leider geht es dem Navigationssystem nicht so. Mehrfach wurde unsere Route plötzlich abgebrochen oder, als wir abgebrochen haben, war die Route nach einigen Kilometern plötzlich wieder aktiv.
Im zweiten Display werden auf visuell App-ähnlichen Symbolen das Radio eingestellt, das Telefon bedient und der Drive Mode gewählt. Das funktioniert alles erstklassig. Zusätzlich kann man sich noch eine App auf sein Smartphone laden um mit dem Q50 S Verbindung aufzunehmen, aber das halten wir zum aktuellen Zeitpunkt noch für etwas zu übertrieben.
Während der Fahrt zum Hockenheimring fühlen wir uns fast wie Sebastian Vettel, wenn er am Lenkrad während des Rennens die kleinen Schalter am Lenkrad dreht. Wir verstellen und konfigurieren per Touch Screen den „Drive Mode“, bei dem man neben den Modi Sport, Comfort und weiteren auch einen individuellen Modus kreieren kann. In unserem Fall verbinden wir die „Comfort“-Lenkung mit dem „Sport“-Antriebsstrang.
Sportlich geht es dann auch in Richtung Rennstrecke. Der 3,5 Liter V6-Motor wird mit einem 67 PS starken E-Motor unterstützt, der auch reine elektrischer Fahrten bis zu 80 km/h über kleine Distanzen zulässt. Immerhin kommen wir damit weiter als Sebastian Vettel mit seinem KERS. Insgesamt stehen uns 546 Nm zur Verfügung die den Q50 S in Zusammenarbeit mit der Siebgang-Automatik in 5,4 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Ok, hier ist der Red Bull RB10 „etwas“ flotter, aber für die A6 reicht es allemal, zumal der Top Speed erst bei 250 km/h endet. Der serienmäßige Allradantrieb verteilt die Kraft variabel, so das wir in jeder Situation über genügend Grip verfügen.
Sebastian Vettel fehlt dieses Jahr in seinem Red Bull genau dieser Grip und etwas Power. Trotz eines bemerkenswerten Rennens reicht es am Ende nur für Platz vier. Sein Teamkollege Ricciardo kann mit seinem Infiniti Red Bull aufs Podium fahren und belegt Rang drei.
Nach einem aufregenden Formel 1 Wochenende steigen wir gerne wieder in unseren Infiniti Q50 S. Er vereint was wir bei der Formel 1 erleben durften. Entspannte Ruhe und Entertainment wie in einem Motorhome und Elektronik-Gadgets, gepaart mit Leistung satt wie im Rennboliden. So fühlt man sich also als Weltmeister.
Text: Bernd Schweickard
(c) Foto: Bernd Schweickard, Jens Scheibel
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