Keine Angst vor der grünen Bestie!
Porsche Doppelsieg am Nürburgring.
Die Vorjahressieger und amtierenden Langstrecken-Weltmeister Timo Bernhard (DE), Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AU) haben es beim Sechsstundenrennen auf dem Nürburgring wieder getan. In einem packenden Rennlauf bei hohen Temperaturen standen sie wie 2015 auch in diesem Jahr ganz oben auf dem Siegerpodest. Vor rund 58.000 Zuschauern starteten sie im Porsche 919 Hybrid mit der Nummer 1 vom dritten Startplatz aus, nachdem Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch die Grüne Flagge beim Start geschwenkt hatte.
Ab der 15. Runde greift er auch den führenden Audi Nummer 7 an, muss aber zurückstecken. Erst im Zuge der ersten Boxenstopps übernimmt die Startnummer 1 die Spitze: Beim Tankstopp nach 31 Runden mit Reifen- und Fahrerwechsel hat die Porsche-Mannschaft schneller gearbeitet. Jetzt führt Brendon Hartley, gerät allerdings in Bedrängnis. In der 45. bzw. 48. Runde wird er von beiden Audi überholt und fällt auf Platz drei zurück. Das Team erkennt einen Druckverlust bei einem Reifen und zieht den nächsten Stopp vor. Hartley übergibt nach 53 Umläufen an Mark Webber, der das Auto wiederum nach 86 Runden in Führung liegend an Bernhard weiterreicht. Kurz nach der Halbzeit wird die dritte „Full Course Yellow“-Phase ausgerufen. Diesmal kommen beide zur Box. Hartley übernimmt nach 108 Runden wieder das Steuer: Die Titelverteidiger liegen an Position zwei. Als nach 139 Runden zum vierten Mal „Full Course Yellow“ herrscht, steigt Webber wieder ein und führt nun das Rennen an. Bei der fünften Neutralisation in Runde 165 übernimmt Bernhard wieder den erstplatzierten Porsche und fährt nach 194 Runden als Sieger über die Ziellinie.
Mit diesem Sieg führt Porsche weiterhin mit jetzt 164 Punkten vor Audi (129) und Toyota (97).
Mark Webber (39, Australien): „Ich freue mich sehr für Porsche über diesen Heimsieg. Das war eine starke Leistung gegen mächtige Konkurrenz. Dieser Tag gehört den Mechanikern von Auto Nummer 1, denn wir haben ein paar herbe Enttäuschungen hinter uns. Im Rennen herrschten komplett andere Streckenbedingungen als zuvor. Ich war sehr zufrieden mit unserem Auto und unserer fahrerischen Leistung. Es ging ganz schön drunter und drüber. Wir haben in einer ,Full Course Yellow‘-Phase viel Zeit verloren, weil der Fahrer vor mir langsamer als die vorgeschriebenen 80 km/h fuhren. Dann erhielt unser Schwesterauto die Durchfahrtsstrafe. Es waren harte Kämpfe mit den Audi auf der Strecke. Und es war mir immer egal, mit welchem Auto wir das heute schaffen, aber ich wollte sie besiegen.“
„Wir hatten die besseren Rundenzeiten, doch die Gelbphase hat uns leider zurückgeworfen. Was wir danach auf der Strecke gesehen haben, war ganz großer Sport“, erklärte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich.
Stefan Dreyer, Leiter LMP von Audi Sport, ergänzte: „Einmal mehr hat die FIA WEC in Deutschland beste Werbung für den Langstrecken-Rennsport gemacht und der Zuspruch der Fans war auch bei der zweiten Auflage des Rennens super. Wir waren heute siegfähig. Die Mannschaften vor Ort, in Neuburg und Neckarsulm habe tolle Arbeit geleistet.“ Die FIA WEC ist inzwischen fest in Deutschland verwurzelt und kehrt im kommenden Jahr vom 14. bis 16. Juli an den Nürburgring zurück.
Ergebnis Rennen
1. Bernhard/Hartley/Webber (Porsche) 194 Runden 2. Di Grassi/Duval/Jarvis (Audi R18) + 53,787 Sek. 3. Fässler/Lotterer (Audi R18) + 54,483 Sek. 4. Dumas/Jani/Lieb (Porsche) + 1.37,324 Min. 5. Buemi/Davidson/Nakajima (Toyota) –1 Rd. 6. Conway/Kobayashi/Sarrazin (Toyota) –4 Rd. 7. Imperatori/Kraihamer/Tuscher (Rebellion) –16 Rd. 8. Lapierre/Menezes/Richelmi (Alpine) –16 Rd. 9. Albuquerque/Gonzalez/Senna (Ligier-Nissan) –16 Rd. 10. Cumming/Dalziel/Derani (Ligier-Nissan) – 18 Rd. |
Unsere Fotogalerie des Rennwochenendes:
Text: Bernd Schweickard
(c) Foto: Bernd Schweickard
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