Audipiloten bleiben WM-Tabellenführer
Das in den letzten Jahren im Langstrecken-Motorsport von Erfolg zu Erfolg geeilte Team von Audi, musste sich in dem ersten Rennen nach Le Mans erneut Konzernmarke Porsche geschlagen geben. Beim Heimrennen am Nürburgring zeigte sich der Autobauer aus Ingolstadt aber kämpferisch. Bei der Hitzeschlacht in der Eifel herrschten zwar Temperaturen von um die 30 Grad, jedoch hatte man wohl ein Problem die Reifen auf Temperatur zu bekommen. Speziell die Vorderradreifen kamen überwiegend nicht in ihr Betriebsfenster, so das der R18 auf der kurvenreichen Eifel-Rennstrecke oft über die Vorderräder schob und man die Performance des Antriebes nicht vollständig nutzen konnte.
„Gerne hätten wir wie zu Saisonbeginn auch bei unserem Heimspiel vor großem Publikum um den Sieg gekämpft“, sagte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Wir mussten aber akzeptieren, dass Porsche heute stärker war. In der Tabelle wahren unsere Fahrer weiterhin einen nennenswerten Vorsprung. Damit steht uns eine spannende zweite Saisonhälfte bevor.“
Der Nachteil bei diesem vierten von acht Läufen zur FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC für Audi, war der Vorteil für die zahlreich angereisten Motorsport-Fans aus Deutschland und dem benachbarten Ausland. Auf der Strecke entbrannte ein Kampf der die 62.000 Zuschauer auf den teilweise bis zum letzten Platz gefüllten Tribünen mitgerissen hat.
Das Fahrertrio Fässler/Lotterer/Tréluyer mit Nummer #7 startete von Platz drei und lag bis ins letzte Renndrittel auf einem guten zweiten Platz, musste sich aber dann noch der Übermacht von Porsche an diesem Wochenende geschlagen geben. So kamen die Fans in den Genuss von rundenlangen Überholmanövern der Premium-Protagonisten in der WEC Endurance Rennserie.
Auch das Schwesterauto mit der Nummer „8“ mit Lucas di Grassi (BR), Loïc Duval (F) und Oliver Jarvis (GB) am Steuer zeigte eine tolle Leistung. Di Grassi kämpfte in der letzten Rennstunde lange mit Porsche-Pilot Marc Lieb um Platz zwei, überfuhr die Ziellinie letztendlich aber als Vierter.
Chris Reinke, Leiter LMP von Audi Sport, ergänzte: „Wir sind beim Heimspiel von Audi vor einer beeindruckenden Fan-Kulisse angetreten. Es war schön zu sehen, wie populär die LMP-Sportwagen in Deutschland sind. Das war beste Werbung für die FIA WEC. Für die verbleibenden Rennen werden wir alles daransetzen, unsere Fahrer weiterhin optimal im Kampf um den WM-Titel zu unterstützen. Der Titel ist noch lange nicht entschieden.“
In drei Wochen werden die Karten wieder neue gemischt, wenn das fünfte Saisonrennen auf dem Programm steht. Im US-Bundesstaat Texas tritt die FIA WEC am 19. September zum dritten Mal an – Audi hat die beiden bisherigen Läufe in Austin jeweils gewonnen.
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Text: Bernd Schweickard
© Foto: Bernd Schweickard