VW Passat GTE – Der Lifestyle Passat
Der Klassiker VW Passat wurde mit dem Modellwechsel vor wenigen Monaten zum richtig schicken Auto, der die Distanz zur hauseigenen Premiummarke Audi deutlich verkürzt hat. Solide verarbeitet und die typischen Eigenschaften eines Passat, hierzulande meistens in der Kombiversion, so wird er geliebt.
Benziner, Diesel, alles im Programm, aber so richtiges Lifestyle-Feeling wollte unterm Carport in der Neubausiedlung nicht aufkommen. Irgendwie ist es halt doch ein „normaler“ Passat. Das kann nun der neue Passat GTE ändern!
Plug-In Modelle, also Fahrzeuge die neben dem Benziner auch einen Elektromotor unterm Blechkleid haben und an der Steckdose „aufgetankt“ werden können, heißen bei Volkswagen „GTE“. Angefangen mit dem Golf GTE wird die umweltbewusste Fahrzeug-Reihe nun mit dem erfolgreichen Volumenmodell Passat fortgesetzt.
In schickem weiß wird der neue VW Passat GTE aktuell in Amsterdam präsentiert, die Markteinführung ist für Herbst bei uns vorgesehen. Amsterdam fragt man sich, warum dort? Weil die niederländische Regierung einiges in den mobilen Wandel investiert hat und dort an allen Ecken Ladesäulen stehen. Ebenso sind in der Stadt, in den zentralen Parkhäusern ganze Reihen mit dutzenden Plätzen, neu, schön und hell, für Elektro- und Plug-In-Hybrid Autos reserviert.
Und das ist natürlich auch das geplante Einsatzgebiet hierzulande. Der Außendienstler wird sicherlich weiterhin mit dem Dieselaggregat am besten bedient sein. Aber wer im Speckgürtel der Cities wohnt, ob Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Rhein-Main oder München und zum Büro in die Stadt muss, für den könnte der Passat GTE eine Alternative zum Diesel darstellen.
Manche mögen auch einfach den Dieselmotor nicht oder das Tanken mit dem Handschuh um sich vor dem Geruch zu schützen. Dazu ständiges Stopp-and-Go im urbanen Umfeld, was ein Benziner normalerweise mit erhöhtem Verbrauch retourniert, auch bei einer Start-Stopp-Mechanik.
Der Passat GTE schafft laut Werksangabe bis zu 50 Kilometer rein elektrisch und das bis zu 130 km/h schnell. Das sollte für die meisten Städte ausreichen, respektive diese zu erreichen. In der Tiefgarage des Büros dann den Stecker an die Steckdose und abends wieder voll elektrisch nach Hause. So ist das Konzept gedacht und für viele möglich, wenn auch nicht für jeden. Es besteht auch die Möglichkeit, wenn keine Steckdose vorhanden ist, dass der Benzinmotor während der Fahrt die Batterie lädt. In der Kombination aus beiden Antrieben, dazu der Ladevorgang während der Fahrt, sind theoretisch über 1.000 Kilometer Reichweite drin, bis der 50 Liter Tank und die Batterie leer sind.
Fährt man den Passat GTE allerdings sportlich, als Systemleistung stehen dem Fahrer volle 218 PS an, steigt der Verbrauch auf Höhe eines normalen Benziners. Man hat also keinen Nachteil, außer dem höheren Anschaffungspreis gegenüber eines „normalen“ VW Passat. Die GTE Limousine startet bei 44.250 Euro, der beliebte Variant genannte Kombi bei noch einem Tausender mehr. Auf der anderen Seite kosten rein elektrisch gefahrene 100 Kilometer nur etwas über 3 Euro, absolut konkurrenzlos zum reinen Benziner und den Spritpreisen.
GTE bedeutet, ähnlich wie das hauseigene GTI, natürlich Sportlichkeit und der „Öko“-Passat zeigt plötzlich sein anderes Gesicht. Per Tastendruck auf in den „GTE“-Modus, in dem der Passat die maximale Systemleistung von 218 PS zur Verfügung stellt und dabei verschiedenste Parameter wie die Gaspedal- und Lenkungskennlinien dynamischer auslegt. Der 1,4 Liter große TSI-Motor steuert eine Leistung von 156 PS bei, die E-Maschine liefert umgerechnet115 PS. Das maximale Drehmoment des Plug-In-Hybridantriebs liegt mit kraftvollen 400 Newtonmetern eher auf Diesel- , als auf Benziner-Niveau. So beschleunigt der Passat GTE in 7,4 Sekunden auf 100 km/h (Variant: 7,6 Sekunden). Als Höchstgeschwindigkeit erreichen beide Versionen 225 km/h.
Aber der Passat GTE ist noch mehr als eine eigenständige Ausstattungslinie der auch serienmäßig einiges zu bieten hat. Die LED-Scheinwerfer, die für die GTE-Modelle blaue Linie akzentuiert das Äußere auch hier, die Müdigkeitserkennung, die Multikollisionsbremse, das Umfeld-beobachtungssystem Front Assist inklusive City-Notbremsfunktion, der ParkPilot für den Front- und Heckbereich und Komfortsitze (vorn).
„Nicht nur mehr Watt im Innenraum, sondern nun auch unter der Haube.“
Der High-Tech Passat, der Individualist im Passat Programm, ist natürlich auch weiter individualisierbar. „Watt“ gibt es zusätzlich zum neuen Elektromotor-Antrieb. auch wie beim normalen Modell. im Innenraum. Der dänische Soundspezialist Dynaudio liefert mit seiner „Confidence“-Anlage und dem neuen 12-Kanal-Verstärker den passenden Sound zu solch einem Lifestyle-Gefährt. Verschiedene Sound-Charaktere wie Dynamic, Speech, Soft und Authentic lassen in Sachen musikalischem Entertainment keine Wünsche offen. Und wo lässt sich mobil Musik besser genießen, als in einem lautlosen Automobil?
Der VW Passat GTE fährt sich angenehm wie wir das bereits vom Golf GTE kennengelernt haben. Ruckfrei ohne Unterbrechung schaltet das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG), ebenso wie der Wechsel und das Zuschalten des Benziners funktioniert.
Ein Volumenmodell wird der Passat GTE sicherlich, vor allem ohne staatliche Förderung hierzulande, sicherlich nicht. Wer sich aber für ein „Traditionsmodell“ interessiert und sich in der schicken Neubausiedlung von den Fahrern der Aufsteigerklasse absetzen möchte, der könnte sich den schicken Passat GTE unters Natur-Holz-Carport stellen.
Text: Bernd Schweickard
© Foto: Björn Habegger
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