The Driving Machine: NISSAN 370Z

Es kam einem vor wie ein real gewordenes Videospiel. „Need for Speed“ Live in Boxberg auf der BOSCH-Teststrecke. Was war passiert? Nissan lud im Rahmen des „Sportscarbattle“ interessierte Käufer zu einer extraordinären, perfekt organisierten und geleiteten „Testfahrt“ ein.

Die Eckdaten: 2 Steilwandkurven, 1 Slalom- und Handlingparcours, 1 Vollgas-Ausweichmanöver-Strecke – 10 NISSAN 370Z. Jeder befeuert von einem 3,7l V6-Triebwerk mit 328 PS, bekannt aus Nissans Edelmarke, dem Infiniti G37-Coupe. Spitze 250 km/h, 0-100 km/h in 5,3 sec. – und los gehts!

Sowohl bei den flotten Runden auf dem Hochgeschwindigkeitsoval, den zahlreichen Stints durch den Slalomparcours und einer beherzten Ausfahrt auf dem spektakulären Handlingkurs zeigte sich: Mit oder ohne ESP macht der Nissan 370Z einen äußerst potenten und agilen Eindruck. Dabei bleibt er stets hervorragend kontrollierbar und lässt sich gefühlvoll an die Grenzen der Physik oder die Grenzen des Piloten heranfahren. Man musste das Lenkrad schon beinahe mutwillig und bei abgeschaltetem ESP „verreißen“, um den 370Z aus der Reserve zu locken. Ansonsten schiebt der 370Z bei zu schnell angefahrenen Kurven gutmütig über die Vorderräder und lässt sich mit dem Gas sehr schön über das Heck kontrollieren

Besonders auf dem Handlingkurs wurde sehr deutlich, was der Wagen in kundiger Hand zu leisten vermag. Mit aktiviertem ESP sind selbst abrupte Lastwechsel über versetzte Kuppen hinweg schon fast „spielerisch“ zu meistern.

Im Vergleich zu anderen sportlichen Fahrzeigen in dieser Leistungskategorie, lässt sich der 370 auch sehr angenehm im Alltag fahren. Wir sind runter von der Teststrecke und auf dem Weg nach Düsseldorf. Zum Glück haben wir nicht viel Gepäck, da das Kofferaumvolumen mit 235 Liter sehr stark an der Schmerzgrenze liegt. Selbst eine Kiste Wasser passt von der Höhe nicht ins Heck.

Dafür reisen wir mit einem Durchnittsverbrauch von rund 12 Liter, was angesichts der Fahrfreude ein sehr akzeptabler Wert ist. Sicher ist dies nicht bei Vollgas zu erzielen, aber bei einer Fahrt, die schon Freude bereitet.

Die Sitze sind ebenfalls langstreckentauglich und nicht nur für den Race Track bestimmt, was im Alltag sehr angenehm ist.

Fazit: Der Nissan 370Z ist ein rundum gutmütiger aber bärenstarker Sportskamerad der unheimlich viel Spaß macht und dies nicht primär, weil die Aufpreisliste kurz und der Einstiegspreis relativ klein ist. Wo sonst bekommt man soviel Sportwagen inklusive Brembo- Bremsanlage für deutlich unter 40.000 Euro?
Unser Geheimtipp – Puristen werden vielleicht den Kopf schütteln – ist das Automatikgetriebe. Damit wird das Erlebnis Nissan 370Z nicht nur komfortabler, sondern auch noch viel feinfühliger und damit für uns sogar noch eine Spur sportiver. Von den Vorteilen im Alltag einmal ganz abgesehen.

Text: Bernd Schweickard

Foto: Torsten Braun

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