Suzuki gilt mit seinem „Way of Life“ als kompetenter Hersteller für eine eher jüngere und preisbewusste Käuferschicht. Der Cross-thematische Fahrzeugbauer bietet von Motoren für kleinere Boote, Roller und Motorräder, bis hin zu Spaß- und Allrad-Fahrzeugen ein breites Spektrum für die zeitgemäße Mobilität an.
Beim Suzuki Markentag im schönen Eltvillle am Rhein können wir uns davon überzeugen. Mitgebracht hat der japanische Automobilbauer, der nach Honda der weltweit größte Exporteur von Motorrädern ist, den Burgman 400 Roller mit ABS, die Gladius 650 ABS für Tourenfahrer, die V-Strom 1000 ABS und das schon zur Legende gewordene Modell Hayabusa.
Das der Motor einer Hayabusa auch für den Antrieb eines Autos mehr als ausreicht, beweist Suzuki in einem neuen Sport- und Fun-Projekt, allerdings etwas intensiver als bei dem normalen Fahrzeugprogramm. Der nicht nur Suzuki-Fans bekannte und erfolgreiche Rallyefahrer Niki Schelle, baut mit Suzuki gerade einen sehr „speziellen“ Swift Sport auf. Vorne, wo vorher der Motor war, sitzt nun ein Renntank. Dadurch musste der Hayabusa-Motor, der mittels Turbolader auf 330 PS aufgeblasen wurde, in den eigentlichen „Kofferraum“ wandern. Um den Kontakt zur Antriebsachse herzustellen, fräste man kurzerhand den Kofferraumboden raus. Wie eingangs gesagt, ein sehr spezielles Projekt, was aber nicht nur vom Sound her so richtig Spaß machen wird. Den Sound durften wir schon genießen, das Projekt selbst stellen wir zu einem späteren Zeitpunkt näher vor.
Heute steht etwas anderes im Mittelpunkt. Nein, auch nicht der im Herbst erscheinende Suzuki Celerio, der sich zwischen Alto und Splash platzieren soll. Wir kümmern uns heute ausschließlich um den Swift, der in diesem Jahr zudem sein 30-jähriges Jubiläum feiert. 1984 revolutionierte er den Kleinwagenmarkt mit zuverlässiger Technik zu einem äußerst günstigen Preis.
Der aktuelle Swift ist immer noch günstig, los geht es bei 11.190 Euro für das Basismodell. Erweiterbar durch die beiden Ausstattungslinien Club (2.300 Euro) und Comfort (1.800 Euro). Wir fahren einen Swift mit dem für 400 Euro Aufpreis lieferbaren „Eco“-Paket. Dieses beinhaltet den neuen 1,2 Liter Dualjet-Motor mit reduzierten Verbrauchs- und Abgaswerten. Erreicht wird dies mittels zweiter Einspritzdüse pro Zylinder. Ob das auf Lasten des Fahrspaßes geht, werden wir nun testen.
Die 90 PS und 120 Nm fühlen sich eher wie 120 PS in so manchem Konkurrenzprodukt an. Recht flott hängt der Swift am Gas und auf unserem Weg entlang des Rheins in die Wiesbadener City, dem urbanem Umfeld eines Suzuki Swift, können wir uns flott und flink vorwärts bewegen. Dies liegt wohl auch an dem für den Dualjet optimierten Fünfganggetriebes. Erst ab Geschwindigkeiten von jenseits der 130 km/h, die wir aufgrund des Tempolimits nur kurz erreichen, zeigt sich der Antriebsstrang etwas mehr in typischer Kleinwagen Gangart. Die Leistung des kleinen Motors bietet dann nur noch wenig Schub und das Betriebsgeräusch wird spontan lauter. Wobei die Spitze bei 165 km/h liegt und der Swift bis eben an die Grenze der höheren Geschwindigkeit hin, sehr leise im Innenraum ist. Ein Ergebnis der ausgesprochen guten Dämmung.
Bei normaler Fahrweise sind wir vom praktisch nicht wahrzunehmenden Fahrgeräusch und der neuen Antriebseinheit sehr angetan, vermittelt sie doch Fahrspaß zum kleinen Preis. Dazu reagiert die Lenkung sehr gut und präzise, so dass wir uns sofort eine kurvige Landstraße durch die Weinberge suchen. Passende Musik liefert unser Smartphone, dass wir über Bluetooth-Funktion anschließen können. Dann hört es allerdings auch schon auf. Mehr Konnektivität gibt es nicht, wobei wir im ersten Moment auch nichts wirklich vermissen. Der Swift ist einfach klar und zielorientiert, ohne den heutigen Show & Shine Effekt und bunten LED-Leuchten um das Armaturenbrett herum. Das einzige was wir am Innenraum auf die Verbesserungsliste setzen würden, sind die Tasten des Navigations-und CD-Radio mit MP3-Player-Gerätes. Die Tasten sind derart winzig und verwirrend, dass eine Handhabung ohne Anleitung und mit Fingern normaler Größe etwas schwer fällt.
Der aktuelle Swift wie wir ihn heute bewegen ist optisch schon etwas länger am Markt. Zu seinem Jubiläum ist er sequentiell in Details aufgewertet und verbessert worden. Neue Motoren und Ausstattungsoptionen lassen ihn weiter zum harten Konkurrenten in der Kleinwagenklasse werden, auch gegenüber jüngeren Kreationen.
Überhaupt gefällt der Swift durch seine in dieser Fahrzeug- und vor allem Preisklasse sehr gute Haptik der verbauten Materialien und günstige Preise. So ist der Suzuki Swift eco nicht nur wegen dem Verbrauch der Beste in seiner Klasse.
Text: Bernd Schweickard
Foto: Bernd Schweickard