Die Zeiten ändern sich. Das gilt nicht nur für die Digitalisierung der Medien, auch Traditionelles verändert sich. Qualität und Design kamen über Jahrzehnte in Tschechien überwiegend in Form des berühmten Rosaporzellans aus Chodov in der Nähe von Karlsbad.
Im September, nach seiner Weltpremiere auf der Frankfurter IAA, gelten diese Attribute auch für ein automobiles Produkt aus Tschechien, den neuen Skoda Superb Combi. Nachdem die Limousine vor kurzer Zeit erfolgreich in den Markt eingeführt und nicht nur wegen ihres Designs gefeiert wurde, folgt nun die hierzulande wichtige Kombiversion.
Doch wird der neue Skoda, wird das neue Image, was mit dem ebenso stylisch gezeichneten Fabia begann, auch so wahrgenommen? Ist Skoda mit einem Fuß auf der Schwelle zum Premiumbereich? Wir probieren es aus und fahren vorab den neuen Skoda Superb Combi in einer Region, in der es sonst nur so von Premiumfahrzeugen wimmelt. Vom Münchner Flughafen aus führt uns die Route in das mondäne Umland des Tegernsees.
„Noch nie war Drive & Style in der Kombi-Klasse so sexy“
Der neue Skoda Superb Combi startet bei 25.590 Euro, somit muss man 1.000 Euro mehr als für die Limousine auf den Tisch des Skoda-Händlers legen. Für unseren StyleCheck bewegen wir allerdings das Spitzenmodell in der L&K (Laurin&Klement) Ausstattungsvariante. Preislich orientiert sich die mit 36.550 Euro schon mal am Premiumsegment. Den Einstieg in den Raumriesen aus Tschechien bietet die Version „Active“. Hierbei sind viele aktuelle Features bereits Serie, unter anderem der Frontradarassistent inklusive City-Notbremsfunktion, die elektronische Stabilisierungskontrolle ESC einschließlich Multikollisionsbremse, die elektronische Differenzialsperre XDS+, eine manuelle Klimaanlage, getönte Scheiben, elektromechanische Handbremse, elektrische Fensterheber vorne und hinten, elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung im Schlüssel, das Musiksystem Swing mit 5-Zoll-Touchdisplay sowie die Multifunktionsanzeige mit Maxi-Dot-Display.
31 „Simply Clever“-Lösungen, davon hat der neue Skoda Superb Combi ganze 21 neue an Bord, sind teilweise auch bei „Active“ schon dabei. An Bord sind dann 1,5-l-Flaschenhalter in allen vier Türen, Warnwestenhalterungen in den vorderen Türen, Becherhalter vorne, Ablagetaschen an den Vordersitzen, vier klappbare Taschenhaken im Kofferraum, die halbautomatisch einroll- sowie herausnehmbare Kofferraumabdeckung, eine abnehmbare LED-Akkutaschenlampe mit Magnetfuß im Kofferraum, der Eiskratzer im Tankdeckel sowie die Motorhaube mit Gasfeder.
Über die Linien „Ambition“ und „Style“ geht es zur Spitzenversion Laurin & Klement. Die Bezeichnung erfolgt in Anlehnung an Václav Laurin und Václav Klement, die beiden Gründerväter des tschechischen Herstellers. So finden wir in unserem Testwagen eine exklusive Lederausstattung, Dekorleisten in Piano-Schwarz und eine LED-Innenraumbeleuchtung.
Für uns interessant ist das serienmäßige Infotainment-System „Bolero“, das ein CANTON Soundsystem mit zwölf Lautsprechern beinhaltet. Mit 610 Watt Ausgangsleistung und chilliger Loungemusik gleiten wir im „Komfort-Modus“ des elektrisch verstellbaren Fahrwerks rund um den Tegernsee und die bayrische Bergwelt.
Vorne steht den Passagieren ein 6,5 Zoll großes Touchscreen-Display zur Verfügung, über den sich die neuesten Funktionen auf Basis des „MIB – modularer Infotainment-Baukasten“ des Volkswagen Konzerns steuern lassen. Erstmals können im Skoda Superb Combi via SmartLink (MirrorLink™/Apple CarPlay/Android Auto) bequem mit dem Smartphone verbunden werden. Die Bedienung ist bekannt von anderen Volkswagenprodukten und fällt daher einfach aus. Ebenso einfach wie das verwendete Plastik der Schalter. Dieses ist in der Haptik nicht so schön wie der Rest im Interieur und lässt das sonst im Superb so angenehme „Premium-Touch-Feeling“ vermissen.
In der von uns gefahrenen Version ist die Verarbeitungsqualität der Materialien sehr gut. Selbst nach drei Testtagen und eifrigem Suchen können wir keine negativen Punkte erkennen.
Das gilt nicht nur für vorne, sondern auch explizit für die Fondpassagiere. Unsere Lifestyle-Expertin Katharina verschlägt es gleich mal nach hinten. Warum? Nicht nur, weil man dort während der Fahrt Info- und Entertainment auf einem Tablet genießen kann. Per Halter am Vordersitz fixiert, bietet es nicht nur normale Unterhaltung mittels W-Lan, sondern auch Zugriff auf das Infosystem des Fahrzeuges. Nur die „Skoda Media Command“ –APP downloaden und schon kann auch der Fondpassagier die Musikauswahl im Fahrzeug ändern, die Lautstärke und andere Parameter.
„Die wahre Größe zeigt der Skoda Superb Combi hinten“
Früher saß ich immer gerne vorne links, hinter dem Lenkrad. Im Skoda Superb Combi scheint der beste Platz allerdings im Fond zu sein. 157 mm Beinfreiheit bedeuten im Segment die Bestmarke. Das ist so viel, wie man anderenorts nur in der Langversion findet. Reisen wird zum Genuss und am Gepäck muss deshalb nicht gespart werden. Der Kofferraum fast mit 660 Liter mehr als zuvor und bei umgeklappter Rückbank bis zu 1.950 Liter. Das ist auch ein Bestwert im Marktsegment. Der Kofferraum ist mit der Heckklappenöffnung von 1.075 mm in der Breite und 1.902 mm in der Höhe so gut zugänglich, dass man wie Katharina diesen auch mal spontan als Sonnendeck nutzen kann.
Werner Eichhorn, ŠKODA Vorstand Vertrieb und Marketing:
„Mit seinen herausragenden Qualitäten hat sich unser Flaggschiff in den letzten Jahren sehr gut im Markt etabliert. Diesen Erfolg wollen wir ausbauen und auch neue Kunden begeistern. Dafür haben wir den neuen Superb und den neuen Superb Combi in allen Dimensionen noch besser gemacht.“
Es sind weniger der VW Passat als eher der Ford Mondeo Turnier und die Kombi’s der Importmarken, die der neue Skoda Superb Combi im Visier seiner Bi-Xenon-Scheinwerfer hat. Dazu zahlreiche Alltags-Lösungen, wie die Verstaufächer für zwei Regenschirme in den Türen. Das ist nicht nur praktisch, sondern hat auch einen gewissen Lifestyle. Passend zur dynamischen und stylischen Erscheinung der Karosserie.
Innen groß und praktisch, außen sexy. Der neue Skoda Superb Combi bekommt auf dem Style-Barometer volle Punktzahl!
Text: Bernd Schweickard
(c) Foto: Bernd Schweickard, Katharina Gabryluk
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