Zum Auftakt der DTM Saison 2017 gastierte erneut die RX Rallycross WM am Hockenheimring. Auf dem extra hierfür umgebauten Infield vor der Südtribüne wirbelten der amtierende Meister Matthias Ekström, Rallye Rekordchampion Sebastien Loeb und YouTube Star und Publikumsliebling Ken Block aus den USA mächtig Staub auf.
Ekström der die ersten beiden WM-Läufe für sich entscheiden konnte, kam zuerst gar nicht mit dem Kurs zurecht und auch die beiden Ford lagen zurück. Die kleinen flinken Peugeot 208 dominierten die ersten beiden Trainingsläufe. Auch am Samstag schien es so als würde die französische Truppe das Podium unter sich ausmachen. Loeb auf Pole, gefolgt von Markenkollege Timmy Hansen.
Die Finalläufe wurden erst am Sonntag ausgetragen, normalerweise finden sie direkt im Anschluss an die Qualifikationsläufe statt, was den einen oder anderen Fahrer wohl ein wenig aus der Anspannung riss. Nicht so Ekström, der mal wieder in einer Doppelrolle agierte. Auf Asphalt fuhr er seinen DTM Audi RS5 von einem hinteren Startplatz aus bis auf Rang fünf vor, dann rüber ins RallyeCross Auto.
Einsetzender Regen am Sonntag machte die Strecke pünktlich zu den Finalläufen noch rutschiger. Und auf den Punkt war Eckström wieder da. Vom Start weg setzte er sich nach vorne ab und holte mit dem Audi S1 quasttro seinen dritten Sieg in Folge.
„Rallyecross – Moderne Motorsport-Show für Fans!“
Eins hat dieser „Zwischenevent“ gezeigt. Es kamen noch mehr Zuschauer zur Südtribüne um sich das Spektakel anzusehen, als beim letzten Mal. Und die spektakuläre Action auf der staubigen Piste überträgt sich perfekt auf die Zuschauer, die emotional mitgehen, wie es bei Asphaltrennen in Deutschland schon seit Anfang der 1990er Jahre nicht mehr war. Es wurde applaudiert, geklatscht, gegrölt, es war eine super Stimmung, eben das, was man bei vielen „steifen“ Rennserien heutzutage vermisst. Dazu offene Schrauberzelte im Fahrerlager, coole Beats, lockere Atmosphäre, dass zieht vor allem junges Publikum an. Bleibt zu hoffen, dass die RX Rallycross WM erneut zwischen dem Staub und Dreck den Weg nach Hockenheim findet.
Text: Bernd Schweickard
© Foto: Bernd Schweickard