Opel und Lifestyle. Noch vor wenigen Jahren stießen sich diese beiden Wörter ab wie Gegenpole eines Magneten. Das hat sich zum Glück für die Rüsselsheimer in den letzten drei Jahren stark verändert. Die „Umparken im Kopf“- Kampagne hat sicherlich etwas dazu beigetragen, dass die Autokäufer die Traditionsmarke mit dem Blitz wieder anders wahrnehmen. Allerdings hat Opel auch ein starkes Produktportfolio am Markt. Mit dem Insignia feiert man Erfolge, auch erneut nach dem gelungenen Facelift vor kurzer Zeit und für Frischluftfans gibt es sogar ein sehr schickes Cabrio namens Cascada. Und auch im so wichtig gewordenen Markt der Kleinwagen hat man mit dem fast schon zum Kult gewordenen „ADAM“ , für den bereits über 100.000 Bestellungen eingegangen sind, davon alleine 35.000 aus Deutschland , ein heißes Eisen im Feuer. Ein sensationeller Wert in der kurzen Zeitspanne seines automobilen Lebens, noch beeindruckender ist die Zahl der vorherigen Fremdmarkenkäufer. Rund 50% kommen von anderen Marken und fahren nun einen ADAM. Über 70% davon sind Frauen, was angesichts der teils schrillen Farbkombinationen wenig verwundert. Will man als Mann in einem Auto sitzen, das auch Heidi Klums „GNTM“ als fahrbarer Untersatz dient? Eher nein. Aber „Guter Rat“ muss hier nicht teuer sein. Für15.990 Euro in der Basisversion schiebt Opel nun einen maskulineren ADAM nach, den ADAM Rocks.
Äußerlich hat Opel den ADAM Rocks wie einen Sportler mit Protektoren beplankt. Schwarze Rammschutzleisten rundum, dazu das Fahrwerk an Federn und Dämpfer überarbeitet und die Karosserie um 15mm höher gelegt. Das macht aus dem Stadtflitzer keinen Geländewagen, muss es auch nicht, aber SUV-Optik ist gerade „en vogue“ und Opel folgt diesem Trend und nennt den Rocks daher auch „Mini-Crossover“. So gründet der nur 3,75 Meter lange ADAM Rocks seine eigene Nische in der Nische. Nicht nur als Mini-SUV, sondern auch als Cabrio, bleibt er in dieser Klasse aktuell einzigartig. Das neue Swing Top Stoff-Faltdach bleibt ihm vorbehalten, seine Brüder Slam, Glam und Jam bekommen das Frischluftvergnügen auch nicht gegen Aufpreis. Das Verdeck fährt jederzeit per Knopfdruck in nur fünf Sekunden bis knapp vor die C-Säulen zurück – das Schließen gelingt bis 140 km/h. Es ist in drei Lagen, mit einer Neoprenschicht in der Mitte, aufgebaut, das macht es besonders robust und sorgt für eine lange Lebensdauer.
Äußerlich gibt es dazu noch neue Farben wie „Diamond Yellow“ in dem unser Testwagen lackiert ist und auch im Innenraum stehen zahlreiche neue Farb.-Polster- und Türverkleidungsfarben zur Verfügung. Bei der Media-Testfahrt in Riga stehen 40 Fahrzeuge für uns bereit und keines gleicht dem anderen. So entscheiden wir uns für die neue Promotionfarbe mit den schicken 18 Zöller Felgen, die gegen Aufpreis erhältlich sind, aber auf den Schlaglochpfaden der Kulturhauptstadt 2014 jeden harten Stoß direkt ins Innere übertragen. Die serienmäßigen 17 Zoll Felgen sind für schlechtes Terrain wohl besser geeignet. Hier wird auch klar, nur wer in neuester Outdoorkleidung aus dem Haus geht, muss noch kein aktiver Sportler sein. So geht’s dem ADAM Rocks auch. Ins Gelände möchten wir mit ihm nicht, aber in den urbanen Großstadtdschungel schon.
Individualisierung findet beim ADAM Rocks auch unter der Motorhaube statt. zu den bekannten Benzinmotoren mit 1,2 und 1,4 Liter Hubraum, die eine Leistung zwischen 70 PS und 100 PS abliefern, baut Opel in den Rocks auch den komplett neu entwickelten 1.0 Ecotec Turbomotor ein, der in der Basisversion 90 PS liefert Wir wählen zielstrebig die Top-Version mit 115 PS und geben dem vollständig aus Aluminium gefertigten Dreizylinder die Sporen. Geschaltet wird mit dem neuen Sechs-Gang-Getriebe, die Fünfgang-Getriebe bleiben den älteren Vierzylindern vorbehalten. Soft, aber nicht unangenehm weich, schalten wir uns durch die Sechs Gänge um diverse Punkte in der lettischen Hauptstadt anzufahren.
Unser iPhone haben wir dazu mittels eines Kabels an das Opel IntelliLink-System angekoppelt und via „BringGo-App“ werden wir durch die Stadt dirigiert. Das funktioniert gut, nur bei Abweichungen vom Weg dauert es einen Moment zu lange bis eine geänderte Route angezeigt wird. Das Infotainment-System ist sowohl mit Android- als auch Apple iOS-Geräten kompatibel. Damit lässt sich nicht nur die stete Verbindung zur digitalen Außenwelt aufrechterhalten, der Fahrer kann über eine Freisprecheinrichtung telefonieren, seine Lieblingsmusik anhören und via Siri Eyes Free-Sprachsteuerung mit Apple iOS-Geräten SMS diktieren oder sich E-Mails vorlesen lassen. Das gesamte System kostet überschaubare 300 Euro, bietet dazu noch einen sieben Zoll Bildschirm, der auch bei Sonneneinstrahlung durchs geöffnete Dach noch einigermaßen gut ablesbar ist.
Ob der Rocks nun die gewünschten „Männer“ in den ADAM holen wird bleibt abzuwarten. Viele der jüngeren Männer werden wohl auf den ADAM S mit 150 PS warten und den statt höher, eher tiefer legen. Insgesamt stellt der Rocks aber eine kongeniale Ergänzung des ADAM Portfolio dar. Für 1.450 Euro mehr als der teuerste ADAM in der SLAM-Version, bietet er schon alleine mit seinem Faltdach und der „Rabauken“-Optik mehr Coolness in der City vor der „Youth“-Lounge. Rock it!
Text: Bernd Schweickard
(c) Foto: Opel, Bernd Schweickard, Charlie Magee
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