Opel Insignia mit OnStar

On the Road mit Opel OnStar

Ein Besuch in der europäischen OnStar-Leitzentrale!

Natürlich regnet es bei unserer Ankunft in London Heathrow. Dazu ein grauer Herbsthimmel und das mitten im Sommer. Wie schön, inmitten dieses Herbstblues eine fröhliche Stimme zu hören, als wir auf den mittleren Knopf im Dachhimmel unseres Opel Insignia Testwagens drücken. Obwohl wir im Ausland sind, antwortet unser „persönlicher Online- und Service-Assistent“ wie Opel das System nennt an dessen Ende ein menschlicher Ansprechpartner sitzt, in unserer deutschen Landessprache. Übersetzungs- und Verständigungsfehler im Ausland gehören damit der Vergangenheit an.

Woher das System weiß, dass ich die deutsche Sprache bevorzuge, obwohl ich mich mit einem in Rüsselsheim zugelassenen Auto in England befinde? Das hat Opel klug gelöst. Das System erkennt anhand der Sprach-Einstellungen des Fahrzeuges, welche Sprache der Fahrer bevorzugt und leitet so den Anruf an den entsprechenden CallCenter-Mitarbeiter weiter.

In der Opel OnStar-Leitzentrale in Luton sind nur mehrsprachige Mitarbeiter angestellt. Jeder von ihnen kann mindestens drei Sprachen fließend sprechen. Aktuell sind acht Sprachen verfügbar, analog zum Marktstart ab September in 13 verschiedenen europäischen Ländern (Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, die Schweiz und Spanien).

In Nordamerika und Asien ist OnStar bereits in sieben Millionen GM-Fahrzeugen verbaut und im Einsatz. In Deutschland wird OnStar seit August in fast jedem Opel Neufahrzeug mit Navigationssystem lieferbar sein. Sein Debut in einem neuen Modell, gibt der vernetzte Dienst im neuen Opel Astra zur IAA in Frankfurt.

 

Aber was ist Opel OnStar überhaupt?

An erster Stelle steht der Sicherheitsaspekt. Opel OnStar will den Insassen in Notsituationen helfen. Dies geschieht unabhängig davon, ob die Insassen selbstständig die rote Notruftaste betätigen oder diese im Falle eines Unfalls automatisiert ausgelöst wird. Falls bei einem Unfall zum Beispiel der Airbag ausgelöst wird, stellt Opel OnStar automatisch die Verbindung zu einer Leitstelle her. Der über Opel OnStar automatisch kontaktierte speziell ausgebildete Opel OnStar-Berater – kein Computer, sondern ein leibhaftiger Mensch – fragt, ob und welche Hilfe benötigt wird. Sollte niemand antworten, meldet er den zuständigen Rettungsleitstellen den Standort des Unfallfahrzeugs, damit diese die benötigten Einsatzfahrzeuge schicken können.

Die Opel OnStar-Berater des hochmodernen Service-Centers im englischen Luton bei London in dem wir uns gerade befinden, überwachen das Notrufnetz rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Sobald man Kontakt mit dem Service-Center aufnimmt, bleibt ein Opel OnStar-Berater in der Leitung, bis die angeforderte Hilfe am Unfallort eintrifft.

Aber natürlich soll nicht immer nur an den „worst case“ gedacht werden. Opel OnStar bietet einiges mehr, an nützlichen Services, wobei ein Concierge-Service wie bei den Premium-Herstellern, aktuell noch nicht verfügbar ist.

Praktisch soll der Dienst sein, so erleben wir Live in Luton, als wir einem Mitarbeiter über die Schulter schauen dürfen, wie das System im täglichen Leben genutzt wird. Ein Anrufer möchte den zu seinem Standort nächstgelegenen Discounter einer bestimmten Marke wissen. Der Opel OnStar Servicemitarbeiter sucht diesen flink heraus und spielt ihn direkt in das Navigationssystem des Fahrzeuges ein. Sehr praktisch wenn man während der Fahrt etwas sucht, sei es die Shopping Arkade im Urlaubsort oder eine Apotheke und man nicht die Hände vom Lenkrad nehmen kann. So bleibt der Blick konzentriert auf der Straße.

Ein zusätzlicher Nutzen ist die 4G/LTE-Anbindung von Opel OnStar, die einen bis zu zehn Mal schnelleren Datenaustausch als 3G-Technologien ermöglicht. So wird der Opel zum fahrenden Wlan-HotSpot, an den sich bis zu sieben mobile Endgeräte ankoppeln lassen. So können Reisende via Social Media mit Verwandten und Bekannten chatten, Spiele und Filme aufrufen, über ihre Lieblings-App TV-Programme starten oder von unterwegs aus arbeiten.

 

Bei unserem Kurztest arbeitete das System fehlerfrei und war einfach in der Handhabung. Interessant wird ein Alltagstest in gewohnter Umgebung sein, sobald die Testfahrzeuge verfügbar sind.

 

„Big Brother is watching you“, werden einige wieder sagen, aber das ist nicht ganz richtig. Per „Private“-Knopf wird die aktive Verbindung zum OnStar Headquarter in Luton entkoppelt. Das Fahrzeug befindet sich in einer Art „Stealth“-Modus und kann nicht geortet werden. Sicherlich, beim Thema Vernetzung im Auto werden auch wie kürzlich erlebt Hacker-Angriffe nicht außen vor bleiben. Aber deshalb auf eine Weiterentwicklung im elektronischen Zeitalter zu verzichten, aus Angst vor Datendiebstahl, wäre sicher nicht der richtige Weg. Dann dürfte man auch kein Online-Banking betreiben, eine Kundenkarte eines Einkaufszentrums besitzen und nur eingeschränkt leben, ohne moderne elektronische Infrastruktur.

 

Der Einstieg in die vernetzte Opel OnStar Welt liegt bei 490 Euro und in den höheren Ausstattungsvarianten der unterschiedlichen Opel PKW-Modelle ist die OnStar Technik sogar serienmäßig integriert. Für die Nutzung der Opel OnStar-Dienste und des Wlan Hotspots fallen in den ersten 12 Monaten keine Gebühren an. Zu den exakten Preisen, was die Nutzung danach kosten wird, konnte uns OnStar leider keine Antwort geben. Zu allen anderen Testaufgaben allerdings schon.

Auch Sebastian von Männer-Style war vor Ort. Hier gehts zu seinem Bericht.

Text: Bernd Schweickard

Foto: Opel (3), Bernd Schweickard

2 Gedanken zu „Opel Insignia mit OnStar“

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