Opel Corsa OPC

Genau 27 Jahre liegen zwischen dem ersten Sportmodell des Opel Corsa, damals, 1987, hörte er auf den Namen „GSI“ mit einer Leistungsausbeute von 106 PS und dem neuesten Sportmodell, dem Opel Corsa OPC.

Während der alte Corsa GSI eher ein flotter Corsa mit sportlichen Akzenten war, ist der neue Corsa OPC, das Topmodell der erst im vergangenen Jahr eingeführten „E“ Baureihe, ein reinrassiger Athlet. Ja, noch mehr, eine Sportskanone, eine „Pocket Rocket“.

 

Auch wenn in dem Bestellformular mehrere Farben zur Auswahl stehen, das OPC eigene „Opal-Blau“ steht ihm am besten. Besonders wenn wie bei unserer Testfahrt rund um Bilbao die Sonne auf den Lack scheint und ihn kraftvoll funkeln lässt.

Das liegt natürlich auch an seiner Formgebung und den OPC-Anbauteilen. Von vorne wirkt er durch die großen Lufteinlässe maskuliner und breiter. Die Hutze auf der Haube sieht nicht nur brutal aus, sondern dient der Beatmung der beiden Turbolader. Am Ende des Daches finden wir einen „Funktional“-Heckspoiler, auf dessen Bezeichnung Opel sehr viel Wert legt. Er ist kein lustiges Zubehörteil was aus visuellem Grund dort verbaut wurde, sondern effektiv den Abtrieb erhöht.

Überhaupt ist beim Corsa OPC nichts Show&Shine, sondern jedes Anbauteil, jede Öffnung, jeder Millimeter der Karosserie dient einem Zweck.

 

Und der heißt beim Opel Corsa OPC eindeutig Performance!

 

Hierzu benötigt man natürlich auch Power und die finden wir vorne unter der Haube. Im Prinzip arbeitet hier der aus dem Rallye Adam R2 bekannte 207 PS starke Turbobenziner fast unverändert und bietet laut Aussage der Opel-Ingenieure die meisten PS im Segmentumfeld. Das 1,6-Liter-Triebwerk bietet im Drehzahlbereich zwischen 1.900 und 5.800 min-1 ein maximales Drehmoment von 245 Newtonmeter – mit Overboost liegen bei Bedarf 280 Newtonmeter an. Für die Übertragung der OPC-Power an die Vorderräder kommt ein Sechsgang-Getriebe mit knackig-kurzen Schaltwegen zum Einsatz, dass uns auf der spontan eingelegten Kurvenhatz über einsame andalusische Landstraßen sehr viel Freude bereitet. Nichts ist „Kleinwagen-like“, alles ist kraftvoll, sauber verarbeitet und umgesetzt, so das wir gerne den ledernen OPC-Schaltknauf anfassen. Auch gerne für Überholmanöver, wobei das nicht nötig wäre. Selbst das Vorbeiziehen im fünften Gang erledigt der neue Corsa OPC in 6,4 Sekunden von 80 auf 120 km/h.

Die Endgeschwindigkeit ist mit 230 km/h um 5 km/h höher als beim Vorgänger. Auch die Beschleunigung liegt mit 6,8 Sekunden etwas unter der Marke des Vorgängers.

 

„Power is nothing without control“ war mal der Leitsatz einer Reifenmarke. Wie wahr der Satz ist, zeigt sich natürlich explizit bei den kleinen Rennsemmeln. Die Opel-Ingenieure haben sich für den Corsa OPC mit den Dämpfer-Spezialisten von Koni zusammengetan und ein innovatives Dämpfungssystem entwickelt. Das mit FSD-Technologie (Frequency Selective Damping) ausgestattete Fahrwerk, ermöglicht eine Anpassung der Dämpferkräfte an die Bewegungsfrequenz des Fahrzeugs und schafft so den Spagat zwischen kompromissloser Sportlichkeit und einem gepflegten Maß an Komfort. Für Fahrspaß im Grenzbereich können sportlich versierte Fahrer das ESP komplett deaktivieren. Wir empfehlen dies aber nur versierten Fahrern. Der neue Corsa OPC hat, vor allem mit Overboost, derart Dampf auf der Vorderachse, das bei „Gaspedal küsst Bodenblech“-Stellung, er mehr nach vorne zu springen als zu fahren neigt. Dazu entwickelt er an der neu und direkter übersetzten Lenkung, gehörige Lenkkräfte. Wer sich allerdings mit der Pocket Rocket vertraut gemacht hat, genießt unglaublichen Fahrspaß mit dem kleinen Rüsselsheimer, der ausschließlich im Werk Eisennach produziert wird.

 

„Unsere OPC-Modelle sind die sportlichen Speerspitzen unserer Baureihen. Sie verkörpern die sportliche Tradition der Marke, stehen für deutsche Ingenieurskunst, emotionales Design und ausgeprägte Fahrdynamik. Der neue Corsa OPC beweist eindrucksvoll, wie hoch unsere Ingenieure die Messlatte für sportliche Kleinwagen gelegt haben. Gerade auf kurvigen Passstraßen oder sogar auf der Rennstrecke zeigt der Corsa OPC sein ganzes Können so überzeugend, dass man gar nicht mehr aussteigen möchte. Typisch OPC eben, einfach pure Passion“, schwärmt Opel Group-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann.

 

Dem können wir nichts hinzufügen, außer, wer noch mehr reines „Race-Feeling“ möchte,  sollte in der Preisliste bei dem rund 3.000 Euro teuren „Performance-Paket“ sein Häkchen setzen. Neben einer mechanischen Lamellen-Differenzialsperre von Drexler und 18-Zoll-Rädern die dann eine Brembo-Bremsanlage beheimaten, ist neben den Performance-Reifen von Michelin im Format 215/40 R18 ist auch eine noch sportlichere Fahrwerksabstimmung inbegriffen.

 

Nun nur noch den Knopf zum „Competition Mode“ drücken und sich in die sagenhaften Recaro Schalensitze pressen. Mehr Rennfahrerfeeling geht nicht, man sollte aber zuvor besser einmal das OPC Performance Training besucht haben.

www.opel.de

Text: Bernd Schweickard

© Foto: Opel (5), Bernd Schweickard

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