Opel Astra

Als 1999 der Film „The Matrix“ in die Kinos kam, löste er einen Hype aus. Neue Technologien und Effekte, dazu ein cooler und lässiger Keanu Reeves, den zumindest die Frauen damals begehrten. Mit dem neuen Opel Astra, intern Astra K genannt, dem Modell-ABC folgend, das 1965 in der Kompaktklasse mit dem Kadett A begann, möchte man eben solche Begehrlichkeiten wecken, um wieder näher an den Konkurrenten VW Golf ranzukommen.

Wobei, über 24 Millionen verkaufte Opel Kadett und Astra sind eine mehr als starke Leistung im Kompaktwagensegment, mit der man sich nicht verstecken muss. Die Marke Opel stand seit jeher für die Mobilität vieler sozialer Schichten und hat neueste Technologien, auch die der Oberklasse, für viele Neuwagenkäufer „normaler Fahrzeugklassen“ erschwinglich gemacht.

Wenn im Herbst auf der Frankfurter IAA (17. bis 27. September 2015) der neue Opel Astra seine Weltpremiere feiert, werden viele auch erstmals im Schein des neuen Opel IntelliLux LED Matrix Lichtes stehen können. Diese Technik gilt als Novum in dieser Klasse und ist für 1.150 Euro bestellbar. Mehr Licht und somit mehr Sicherheit sind bestimmt wichtiger, als das Kreuzchen bei 19 Zoll Alufelgen zu setzen, die Opel beim neuen Astra auch nicht mehr anbietet.

 

Aber was ist das IntelliLux LED Matrix-Licht genau?

Bei der exklusiven Vorab-Präsentation des neuen Opel Astra im Werksgebäude K48 der Opelwerke in Rüsselsheim erklärt es uns Opel Lichtingenieur Frank Langkabel explizit.

„Das aus 16 Elementen – acht auf jeder Fahrzeugseite – bestehende neue Voll-LED-Matrix-System passt die Länge des Lichtstrahls und die Verteilung des Lichtkegels automatisch und kontinuierlich jeder Verkehrssituation an. Dafür arbeitet es im Zusammenspiel mit der Opel-Frontkamera „Opel-Eye“. Sobald das Fahrzeug die Stadt verlässt, schaltet sich standardmäßig und dauerhaft das Fernlicht ein, ein entscheidendes Plus für die Sicherheit, wie eine Untersuchung der Technischen Universität Darmstadt und der europäischen LightSightSafety-Initiative zeigt. Das Ergebnis: Bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h nimmt der Fahrer Objekte am Fahrbahnrand 30 bis 40 Meter früher wahr als mit konventionellem Halogen- oder Xenon-Abblendlicht. Damit hat er rund 1,5 Sekunden mehr Zeit, um entsprechend – etwa auf über die Fahrbahn wechselndes Wild – zu reagieren“.

In einer abgedunkelten Nebenhalle können wir uns selbst davon überzeugen, wie blendfrei und dennoch heller als herkömmliche LED-Systeme das neue Matrix-Licht IntelliLux LED leuchtet. Dabei sogar noch effizienter und langlebiger als bisherige Lichtsysteme.

 

Connection please!

Eine weitere Premiere im Kompaktwagensegment wartet im Innenraum auf uns. Die nächste Generation des IntelliLink-Infotainment-Systems bietet mit „Android Auto“ und „Apple CarPlay“ beste „Mensch zu Auto-Vernetzung“ am Puls der Zeit. Gesteuert wird dies über ein  je nach Ausstattung sieben oder acht Zoll großes Touchscreen-Display, das mittig auf der Instrumentkonsole thront. Optisch ähnlich einem Tablet, erreichen Fahrer und Beifahrer beide gleich gut das intuitiv steuerbare Modul. Toll, dass die Opel-Ingenieure kleine Tücken des Alltags aufnehmen und umsetzen, wie bei der kleinen „Halte-Leiste“ unterhalb des Displays. Eigentlich nur eine Zierleiste, doch im Bereich unterhalb des Displays so ausgeformt, dass man die Hand mit dem kleinen Finger dort abstützen kann, während man mit dem Zeigefinger den Touchscreen bedient. Damit ist das Problem gelöst, dass man während der Fahrt bei unebener Strecke trotz gutem Fahrwerks oftmals leicht beim Bedienen verrutscht.

 

Der neue persönliche Online- und Service-Assistent Opel OnStar wird mit dem neuen Opel Astra auch in Deutschland eingeführt. Opel OnStar bietet den Kunden ein breites Angebot an Sicherheits- und Komfortdiensten. Fahrer und Passagiere können Opel OnStar rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr erreichen. Ob für den Pannenservice oder andere Dienstleistungen, ein Mitarbeiter ist immer persönlich zur Stelle. Zusätzlich wird der neue Astra dank Opel OnStar zum mobilen und leistungsstarken 4G/LTE WLAN-Hotspot. Bis zu sieben Endgeräte vom Smartphone bis zum Tablet lassen sich an das System koppeln.

Mit dem neuen Opel Astra kommt die völlige Vernetzung nun endgültig auch in die Kompaktklasse und sorgt für den nötigen Entertainment-Lifestyle.

 

Verbindung 1.0

Aber hat ein modernes Auto so gar nichts mehr mit früheren Autos zu tun? Wir gehen auf Spurensuche und entdecken unter der Motorhaube eine Verbindung vom neuen Astra K zum Ur-Vorfahren Kadett A. Neben zahlreichen neuen Motoren, die von 95 PS bis 200 PS lieferbar sind, ist der neue Astra auch mit dem vor kurzer Zeit vorgestellten 1.0 Ecotec Turbo-Motor zu haben, der den Astra laut Opel zum saubersten und sparsamsten benzingetriebenen Modell der umkämpften Kompaktklasse macht. Damit gibt es nach dem 1.0 Liter Motor im Kadett A nun wieder einen 1.0 Liter Motor in einem kompakten Opel. Allerdings bringt er mit 105 PS mehr als doppelt so viel Leistung an die Antriebsräder wie vor 50 Jahren.

Nach dem heutigen Ersteindruck könnte die „Opel-Astra-Matrix“ aus Preis, Technik und Qualität ab Herbst 2015 wieder aufgehen.

 

Infos zum Urahn Kadett A:

1962-1965: Opel Kadett A – Fürs Wirtschaftswunder

 

Großer Kofferraum und viel Platz für vier Personen; neuer, drehfreudiger Motor und geringe Unterhaltskosten sind das Erfolgsrezept des Kadett A. Fast 650.000 Autos baut Opel von 1962 bis 1965. Die Linienführung des zweitürigen Stufenheck-Modells ist sachlich-modern: Die Gürtellinie liegt tief, die großen Glasflächen sorgen für gute Übersichtlichkeit. Eine über die gesamte Seitenlinie laufende Zierleiste betont die gestreckte Form. Die vorderen Kotflügel laufen in die Scheinwerfer aus, und die hinteren Enden sind als „Peilecken“ ausgebildet. Die Platzverhältnisse im Innenraum verblüffen bisherige Kleinwagen-Fahrer. Der Kofferraum ist ein richtiges Gepäckabteil und – der Tankverschluss liegt außen! „Opel Kadett kurz gesagt: O.K.“, loben die Werbetexter, die sich auch einen Seitenhieb auf den Hauptkonkurrenten aus Wolfsburg nicht verkneifen können. „Nie haben Sie Benzingeruch im Kofferraum“, heißt es mit einem Augenzwinkern. Mit seinem modernen, wassergekühlten Frontmotor bietet der Kadett einen weiteren konstruktiven Vorteil gegenüber dem Käfer: 40 PS leistet der 993 cm3 große Vierzylinder und treibt ab März 1963 auch den neuen Kadett Caravan an.

 

Text: Bernd Schweickard

(c) Foto: Opel (3), Torsten Weigl für Opel (2), Bernd Schweickard

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