2007 war er noch als Studie auf der Tokio Motor Show zu bewundern, im Sommer 2010 kam er zu den Händlern, der neue Hondy CR-Z.
Optisch eine gelungene Neuinterpretation des legendären Honda CR-X aus den 80ern. Bei den Fans steht dieser Wagen immer noch hoch im Kurs.
Nachdem ökologische Hybridmodelle meist im intellektuellen Bücherwurm-Wollpulli-Design kreiert wurden, wagt sich Honda an den Kompakt-Sportbereich.
Der CR-Z ist endlich ein Hybrid für junge, lässige Menschen die ihr Umweltbewusstsein gerne mit Coolness paaren möchten.
Äußerlich ist der Retro-Einfluss mit der verglasten Hecklappe gut gelungen. Mehr sollte es auch nicht sein, denn der CR-Z soll ja den Weg in die Zukunft aufzeigen. Trotz hoher Sicherheit, 5 Sterne im Chrashtest, kommt der CR-Z im flotten Design daher. Großer Netzkühlergrill, rasantes Heck, so schaut er schon im Stand schnell aus. Doch leider ist er das nicht. Das größte Manko des CR-Z ist die Sportlichkeit. Zwar beschleunigt er mit einer Gesamtleistung von 124 PS von 0 auf 100 km/h in 9,9 Sekunden, aber es fühlt sich wenig spektakulär an. Auch die Spitze von 200 km/h ist für einen kleinen Sportler in der aktuellen Zeitrechnung kein Fabelwert. Das hängt zum Teil auch am verwendeten Mild-Hybrid-System. Dieses System hat mit seinem 14 PS Elektromotor nur unterstützende Wirkung auf den Benzinmotor. Gleichzeitig ist es schwer und teuer. Rein elektrisches Fahren ist gänzlich unmöglich. Ein Novum ist dagegen die Kopplung eines Hybriden mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe. Die sonst übliche CVT-Automatik vermisst hier niemand, da sich die Sechsgang-Box knackig schalten lässt und damit viel besser zum Charakter eines Sportcoupés passt.
Fahrspaß garantiert der CR-Z praktisch nur im „Sport“-Modus. Und hier macht er richtig Freude, da er über eine sehr direkte Lenkung verfügt, die auch gut zu großen Sportwagen passen würde. Der Motor wirkt hier agil und dreht flott hoch, so ist der CR-Z bereit für die Hatz über die Landstraße. Im „Normal“ und im „Eco“-Modus wird das Ansprechen des Gaspedals elektronisch reguliert. Dies spart sicherlich Sprit, leider auch Fahrfreude. Und das ist gar nicht nötig, da der 1,5 Liter VTEC Benzinmotor von Haus aus ein sparsames Aggregat ist. Wer im Sportmodus nicht nur mit dem Herzen, sondern auch mit dem Kopf den Gasfuß agieren lässt, erreicht auch so geringe Verbrauchszahlen.
Innen ist der CR-Z in Honda typischer Manier gänzlich auf Zukunft getrimmt. Am Armaturenbrett finden sich zahlreiche, völlig verstreute Schalter und im ersten Moment kommt einem der Gedanke, man entert einen Gleiter aus Star Wars. Unterstützt wird dieser Eindruck vor allem in der Dunkelheit, wenn alles angenehm illuminiert ist. Aber dies ist mit Sicherheit eine Geschmacksfrage, da man sich, obwohl optisch noch irritiert, recht schnell im Cockpit zurecht findet. Gemacht für zwei junge Passagiere, da die Rückbank nur stilistischen Wert hat.
Ist für den Twen der Opel Corsa zu bieder und ein VW Scirocco zu teuer, könnte der CR-Z die richtige Alternative sein. Schon für 21.900 Euro zu haben und umfangreich ausgestattet, bietet der kleine Honda Sportwagenflair. Ideal für die Facebook-Generation, die mit neuem, ökologischen Gewissen aufwächst, ohne dabei auf Coolness verzichten zu wollen. Für Sie ist der welterste Sport-Hybrid perfekt.
Text: Eike Lorenz
Foto: Torsten Braun