Nicht nur 1927, als der Nürburgring mit der Nordschleife eröffnet wurde, gab es ein Eröffnungsrennen, sondern auch 1984 als der GP Kurs eingeweiht wurde. Der Sieger hieß nicht wie 1927 Rudolf Caracciola, sondern Ayrton Senna, ein begabter Nachwuchsfahrer aus der Formel 1. Eines hatten beide Rennen gemeinsam, die Siegerfahrzeuge kamen aus Stuttgart von Mercedes Benz. Allerdings anders als 1927 hatten man im Jahr 1984 nur diese Marke am Start, ein Promotionrennen des damals neuen Mercedes Benz 190E 2.3-16, der Sportvariante des kleinen Mercedes. Damals als Konkurrent zum BMW M3 für die neugeschaffene Rennserie DTM geschaffen.
Am 12. Mai 2014 jährte sich das Eröffnungsrennen zum 30. Mal und Mercedes Benz Classic brachte den originalen Siegerwagen von Ayrton Senna mit der Startnummer 11 mit an den Ring. Beim Jubiläumsrennen pilotiert Klaus Ludwig dieses seltene Stück Automobilen Kulturgutes. Ergänzt wird das Starterfeld durch Fahrzeuge aus dem 190E 2.3-16 Club, die mit der originalen Beklebung ausgestattet wurden, das ehemalige Aufgebot widerspiegeln. Mercedes Benz Classic vervollständigt das Feld mit zwei DTM Fahrzeugen. Der von Roland Asch pilotierte 190er aus der Anfangszeit der DTM, der heuer von ihm selbst gefahren wurde und ein 190 Evo 2, der die höchste Ausbaustufe dieser Serie darstellt.
In diesem Jahr zelebriert Mercedes Benz 120 Jahre Motorsport und brachte aus dem eigene Fundus weitere Rennboliden verschiedener Epochen mit zur Historic Trophy, die früher unter dem Namen Eifelrennen um den Jan-Wellem-Pokal bekannt war.
Beim Drei-Stunden-Rennen im Rahmen der Youngtimer Trophy am Samstag griff Markenbotschafter Bernd Schneider im Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 Evolution II ins Lenkrad. Der EVO II ist für seine zweite Saison als Werksrennwagen in der Youngtimer Trophy nach dem Reglement der Gruppe A aufgebaut und erhielt für dieses Rennen eine besondere Karosseriebeklebung: Historische Fotomotive erzählen die Motorsportgeschichte von den Ursprüngen vor 120 Jahren über die ersten Triumphe in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) bis zu den aktuellen Rennsport-Aktivitäten von Mercedes-Benz.
Bereits ihre vierte Saison im Dunlop FHR Langstreckencup erlebt die „Heckflossen“-Limousine vom Typ 220 SE (W 111). Während des Drei-Stunden-Rennens wurde die „Renn-Heckflosse“ von Jörg van Ommen pilotiert. Der Wagen im authentischen grauen Lack entspricht den Regelungen von Anhang K des internationalen Sportgesetzes der FIA (Féderation Internationale de l’Automobile). Zu den großen Erfolgen des 220 SE in den 1960er-Jahren gehört der Gewinn der Rallye-Europameisterschaft der Jahre 1960 und 1962 sowie der Sieg von Ewy Rosqvist und Ursula Wirth beim VI. Großen Straßenpreis von Argentinien 1962.
Für die Fans hat Mercedes Benz Classic eine Armada an ehemaligen DTM-Rennfahrern wie Roland Asch, Bernd Schneider, Ellen Lohr, Klaus Ludwig, Kurt Thiim und Jörg van Omen an den Ring gelockt. Sie geisterten die Zuschauer nicht nur auf der Strecke, sondern standen auch für Autogrammwünsche und Gespräche bereit. Flankiert wurden „die glorreichen Sieben“ von der Rennsportlegende Jochen Mass. Nicht nur die zahlreich angereisten Mitglieder diverser Mercedes Benz Clubs fanden dies interessant. Über das Wochenende hinweg bot die Marke mit dem Stern für alle Zuschauer der Historic Trophy ein umfassendes Programm und „Magische Momente“ für Rennsport-Entusiasthen.
Info: www.mercedes-benz-classic.com
Text: Bernd Schweickard
(c) Foto: Bernd Schweickard, Michael Hintz
(c) Video: YouTube/motorsport-dvd