Wir sind nicht überrascht, müssen aber dennoch beim Fahrtermin zum neuen Mercedes Benz C-Klasse T-Modell kurz innehalten. Wir sind früh so ist noch jedes Modell geparkt und in Palladiumsilber und Brillantblau-metallic strahlen sie in der aufgehenden Sonne um die Wette. „Gab es jemals eine so schöne Kombiversion einer C-Klasse?“ fragt mein Begleiter, ich denke, „Gab es jemals einen so schönen Kombi in diesem Segment?“
Mercedes scheint aktuell wohl vieles richtig zu machen. Im Rennsport, zumindest in der Formel 1, läuft zum 120 jährigen Motorsport-Jubiläum alles rund und auch die PKW-Sparte ist an der Spitze mit dabei. Nach den erfolgreichen Launches von zuletzt GLA, C-Klasse Limousine und dem wunderschönen S-Klasse Coupé, stehen Mercedes-Fahrzeuge wieder ganz oben auf der Wunschliste vieler Autofahrer. Zu den schönen Fahrzeugen kommen noch gute Zahlen. Der Gewinn im zweiten Quartal stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um stolze zwölf Prozent auf gewaltige 2,5 Milliarden Euro.
Und trotz des ganzen Erfolges und schöner, aber auch teurer Premiummodelle, ist die C-Klasse die Basis des Erfolges. Aufbauend auf dieser Erkenntnis ist das Kombimodell ein Gradmesser, wohin die Reise gehen wird.
Unsere Reise in diesem wichtigen Volumenmodell startet im Rhein-Main-Gebiet, führt uns durch den schönen Rheingau in die Pfalz. Gepäck ist schnell verstaut, fasst das Gepäckabteil doch 490 bis 1510 Liter, was man diesem „Beau unter den Kombis“ im ersten Moment gar nicht zutrauen möchte. Sicherlich ist die Ausbeute von nur 10 Liter mehr Volumen bei einer gut zehn Zentimeter längeren und vier Zentimeter breiteren Karosserie überschaubar, aber es genügt für die meisten Ansprüche die man an einen „Lieferwagen“ hat. Der Platzgewinn macht sich primär bei der Beinfreiheit der Fondpassagiere bemerkbar. Für individuelle Ladungen erfreut die im neuen Verhältnis, dreiteilig umklappbare Rückenlehne.
Angetrieben wird das neue C-Klasse T-Modell zur Markteinführung von fünf Motoren. Zwei Diesel- und drei Benzinmotoren können optional unter der schön designten Motorhaube ihren Platz finden. Das Leistungsspektrum reicht von 156 PS bis 211 PS.
Wir fragen uns, ist das neue C-Klasse T-Modell zu schick für einen Dieselantrieb? Nur so können wir es uns erklären, dass das „D“ aus der Modellbezeichnung komplett entfallen ist. Nun wird die vor einiger Zeit für verbrauchsarme Diesel-Modelle eingeführte Bezeichnung „BlueTec“ verwendet.
Sechs von zehn verkauften C-Klasse Modellen werden als Kombi bestellt und der Dieselantrieb ist in dieser Fahrzeuggattung äußerst populär. Der C250 BlueTec wird mit 4,5 Liter Diesel auf 100km angegeben. In der Praxis werden es dann eher fünf oder sechs Liter sein, was für die Größe an Auto ein exzellenter Wert ist. Erreicht natürlich durch eine Start-Stopp-Funktion, eine leichtere Karosserie, der Alu-Anteil wuchs auf 50% an und eine angenehm schaltende 7-Gang-Automatik.
Um die Stärken des Fahrzeuges, die kultivierte, gediegene Fortbewegung, am perfektesten umzusetzen, empfehlen wir diese Motorisierung, die mit 500 Nm auch entsprechend Schub ab 1.600 U/Min. gewährleistet.
Und wenn man nun so gemütlich in dem exzellenten Mercedes-Gestühl Platz genommen hat, bieten sich für die Fahrt natürlich allerlei elektronische Helfer an. Ob der Assistent der vor Auffahrunfällen warnt und sogar bei Nicht-Reaktion des Fahrers selbstständig bremst oder die neue Technik, dass der Wagen im Stop-and-Go Verkehr sich praktisch einfädelt und den Abstand hält, in der neuen C-Klasse ist alles „onBoard“.
So fühlen wir uns noch sicherer und näher am Top-Modell S-Klasse dran. Unterstützt wird dieser Eindruck von der grandiosen Verarbeitungsqualität im Innenraum. Haptisch und visuell schöne Materialien und als Novum, Alublenden aus echtem Aluminium. So wertig war man zuvor im C-Segment wohl noch nie unterwegs.
Sicherlich hat das alles seinen Preis. Das neue T-Modell der C-Klasse startet als C180 mit dem Basis-Benziner (156 PS) ab 35.224 Euro. Aber wie heißt es so schön, „Das Beste oder Nichts“.
Text: Bernd Schweickard
Foto: Björn Habegger von mein-auto-blog.de