Optimale Mittelklasse!
Die Mittelklasse von Kia die der Optima weltweit in mehr als einer Million verkauften Fahrzeugen darstellt, ist hierzulande wenig bekannt. Im Januar 2016 soll die nun schon vierte Generation des „Flagschiffs“, wie er bei Kia genannt wird, diesen Umstand ändern. Das Rüstzeug dazu hätte er, wenn er dann in den Showrooms neben den hierzulande so erfolgreichen Kia Ceed und Sportage Modellen steht.
Was wurde verändert um mehr als die bisher knapp 1.000 Einheiten verkaufen zu können? Von außen ist es vor allem der geänderte Grill, die Tigernase, der nun dem neuen Layout der anderen Modelle folgt. Dazu gibt es nun markante seitliche Lufteinlässe im Stoßfänger, die ihn vorne breiter und dynamischer wirken lassen. Um diesen Effekt auch hinten zu erzielen, wurde die Höhe des Hecks durch eine Absenkung der Kofferraumklappe minimiert. Das Ergebnis kann sich nicht nur visuell sehen lassen, sondern ist auch auf dem Papier besser, wie der verbesserte cW-Wert von 0,27 gegenüber dem Vorgänger mit 0,30 aufzeigt.
Auch innen wurde aufgeräumt und das gesamte Cockpit in ein horizontales Layout gepackt, welches attraktiver und für die für die Augen besser wahrnehmbar ist. Aufgeteilt in eine „Displayzone“ und eine „Controlzone“ wirkt der Optima modern und europäisch. Kein Wunder, sitzt das Design- und Entwicklungsteam doch in Rüsselsheim.
Selbst die Sitze blieben nicht unangetastet und so sitzen wir auf bequemen, 8-fach elektrisch verstellbaren Fahrer- und Beifahrersitzen. Hier wurde „Downsizing“ einmal anders gedacht und Optionen die wir überwiegend aus dem Luxussegment kennen, wie eine Sitzventilation, sind beim Optima lieferbar. Das Kia schon seit längerem in diesem und sogar beim Ceed eine Klasse darunter eine Lenkradheizung anbietet, wirkt da schon fast normal.
Noch mehr Premiumausstattung gewünscht, wie etwa die optionalen Sonnenrollos in den Fondtüren? In der Topversion „Spirit“ ist für das Wohlbefinden während der Fahrt neben digitalen Radioempfang eine Harman Kardon Soundanlage mit 590 Watt und 10 Lautsprechern lieferbar. Diese wird erstmals in einem Kia verbaut. Optional, je nach Ausstattungsvariante, erleichtern Spurhalte- und Spurwechselassistent, Verkehrszeichenerkennung und der sehr praktische Querverkehrswarner beim rückwärts ausparken das Fahren im Kia Optima. Ebenfalls zum ersten Mal in einem Kia Modell, wird ein autonomer Notbremsassistent mit Fussgängererkennung lieferbar sein.
Das von uns gefahrene Modell in der neuen Farbe „Midnight blue“ war sehr gut verarbeitet, einzig die Haptik der verbauten Materialien würden wir uns einen „Touch“ besser wünschen. Das Armaturenbrett ist weich aufgeschäumt, jedoch lässt der schwarze Schrumpflack kein Premium-Feeling aufkommen, ebenso wie die aus Hartplastik eingesetzten Rahmen in der Tür für die Fensterheber. Die Haptik des mit Schaltern überladenen Lenkrads ist exzellent, ebenso das Raumgefühl im Optima. Hier bleiben keine Wünsche auf der Strecke.
Zum Marktstart wird der neue Kia Optima mit zwei Motoren lieferbar sein. Einem 2.0 l Benziner mit 163 PS und dem überarbeiteten 1,7 Liter Turbodiesel mit 141 PS, den wir auf unserer Fahrt durch die Mainmetropole Frankfurt bewegen. In Verbindung mit dem neuen siebenstufigen Direktschaltgetriebe (DCT), wird der Optima 1.7 CRDi DCT sogar zu einem der umweltfreundlichsten Diesel-Automatik-Modelle seiner Klasse. Dazu schaltet die Automatik äußerst harmonisch und wir verspüren selbst bei typischen Stopp&Go Verhältnissen in einer Großstadt, kein unangenehmes Geruckel. Den angenehmen Fahreindruck unterstreicht das nur beim Diesel geänderte Lenkungskonzept.
Als erster Autohersteller weltweit, bietet Kia im Optima für 150 Euro Aufpreis, aktuell nur bei der Ausstattungsstufe „Spirit“ und bei Direktschaltgetriebe lieferbar, eine Smartphone-Ladeschale für induktives Laden an. Welcome Future!
Das gilt auch für die weitere Planung beim Optima. In 2016 soll die für Deutschland so wichtige Kombivariante kommen, dazu die attraktive „GT und GT-Line“ Ausstattungsstufen und ein „Power-Optima“ ist auch vorgesehen, der von einem 250 PS Motor befeuert werden soll.
Eine Optik die mehrfach mit Preisen, wie dem „red dot Design Award“ ausgezeichnet ist, gut verarbeitet, dazu das 7- Jahre Kia Qualitätsversprechen, das eine siebenjährige Kia Hersteller- und Mobilitätsgarantie beinhaltet. Ergänzend kommt nun noch ein 7-Jahre Kia Navigationskarten-Update hinzu.
Der neue Optima könnte damit auch den Weg aus seiner dunklen Ecke heraus finden und im Focus der Zielgruppe stehen, die sich einen bezahlbaren modernen Neuwagen in der Mittelklasse wünschen. Die Neuauflage ist nicht nur preislich, er startet unverändert wie der Vorgänger ab 24.990 Euro, sondern auch optisch sehr attraktiv ist.
Text: Bernd Schweickard
© Foto: Bernd Schweickard
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