Kia Cee’d GT-Line

Der neue KIA Cee’d GT-Line

Der in Deutschland entwickelte und in Europa für europäische Kunden gebaute Kia Cee’d ist hierzulande der Bestseller im Programm. Im hart umkämpften Kompaktsegment, welches naturgemäß von VW Golf und Opel Astra dominiert wird, hat sich der Kia Cee’d in den letzten 10 Jahren fest etabliert. Mehr als eine Million Cee’d wurden mittlerweile gefertigt und damit der Erfolg anhält, wurde die vor drei Jahren vorgestellte zweite Generation nun leicht überarbeitet und mit neuer Technik ausgerüstet.

 

Ab 26. September ist er bei den deutschen Kia-Händlern zu sehen. Aber wo kommt er her, der koreanische Herausforderer von Golf & Co.? Wir besuchen dazu die Kia Produktionsstätte in Žilina in der Slowakei. Dort wo das von Peter Schreyer designte Erfolgsmodell vom Band rollt.

 

Gefühlt inmitten vom Nirgendwo stehen wir plötzlich vor einem modernen Firmenkomplex. Das 2006 eröffnete Kia Produktions- und Montagewerk wuchs schnell zum drittgrößten Unternehmen in der Slowakei heran. „Der Beitritt zur Europäischen Union schuf die Voraussetzungen dafür, dass große Investoren in den slowakischen Markt eintraten“, sagt Eek-Hee Lee, Präsident und CEO von Kia Motors Slovakia. Mit diesem Werk verfolgt Kia seine Strategie den Marktanteil in Europa kontinuierlich auszubauen. Zum einen sollen die hier produzierten Modelle für eine hohe Zufriedenheit der anspruchsvollen europäischen Kunden sorgen. Zum anderen soll das Potenzial der modernen Anlage für eine kosteneffiziente, wettbewerbsfähige Produktion genutzt werden.

 

Das Werk zeigt sich von seiner besten Seite. Moderne Roboterstraßen, saubere Gänge, es hat nicht den Anschein in einer Automobilfabrik zu sein. Alles wirkt wertig und qualitativ am Puls der Zeit. Kann das auch der überarbeitete Cee’d widerspiegeln? Wir steigen ein.

 

Bereit stehen eine Menge Cee’d in der neuen Ausstattungslinie „GT-Line“, die sich zwischen Basis und dem Top Modell GT einsortiert. Warum ist das so? Weil die wahre Neuheit vorne unter der Haube sitzt. Der neue 1,0-Liter-Turbobenziner mit Direkteinspritzung (T-GDI) folgt den Downsizing-Gesetzen dieser Fahrzeugklasse. Der neue Dreizylinder ist vorerst ausschließlich in Verbindung mit der schönen, aber doch teuren „GT-Line“ bestellbar. Wer in den Genuss dieses von KIA selbst entwickelten und sparsamen Motors kommen möchte, muss mindestens 22.390 Euro an den Händler überweisen. Eine stolze Summe, vor allem unter Berücksichtigung, dass der Einstieg in die Cee’d-Welt mit dem 100 PS starken 1,4 Liter Benziner bei 14.490 Euro beginnt.

Der neue Motor zeigt sich bei unserer Testfahrt überraschend leise, auch bei höheren Geschwindigkeiten. Das für so einen kleinen Hubraum hohe Drehmoment von 171 Nm steht schon sehr früh bei 1.700 U/Min. an, jedoch passt der schwachbrüstige Antritt aus dem Stand nicht zur sportlichen GT-Optik. Bis der 120 PS Turbo genügend Druck erzeugt und den äußerlich schicken Cee’d GT-Line in eine flotte Fahrt versetzt, vergeht ein Moment der Zurückhaltung.

Eine weitere Neuheit ist das siebenstufige Direktschaltgetriebe (DCT), das ebenfalls von Kia selbst entwickelt wurde und in Kombination mit dem 1.6 Liter CRDi Motor lieferbar ist. Mit dieser neuen Motor-Getriebe-Kombination haben sich auch die Fahrleistungen erheblich gesteigert: Das Schrägheckmodell beschleunigt anstatt in 11,7 Sekunden, nun in 10,6 Sekunden von null auf 100 Stundenkilometer. Die Höchstgeschwindigkeit verbessert sich von bisher 186 km/h auf die magische 200 km/h Grenze.

Von außen ist der neue Cee’d kaum vom Vorgänger zu unterscheiden. Die neue Umrandung der Nebelscheinwerfer und das neue Gitter im Kühlergrill bemerken wohl nur Auto-Nerds. Auffälliger ist dagegen das Gesamtpaket der neuen „GT-Line“ mit ihren sportlichen Akzentuierungen. Andere Sportstoßfänger, ein Vier-Spot-LED-Tagfahrlicht und hinten ein Diffusor und verchromte Doppelendrohre unterstreichen Sportlichkeit, speziell für eine jüngere Käuferzielgruppe. Beim Schrägheckmodell kommt eine Sport-Seitenverkleidung hinzu, beide Karosserievarianten, die GT-Line ist auch für den Kombi namens Sportswagon lieferbar, rollen serienmäßig auf 17-Zoll-Leichtmetallfelgen.

Im Innenraum gehören zu den exklusiven Elementen dieser Ausstattungsvariante unter anderem ein schwarzer Dachhimmel, sportlich-elegante „GT Line“-Sitzbezüge, Aluminium-Sportpedale, Lederlenkrad (perforiert), graue Ziernähte sowie Applikationen in Klavierlackoptik und Softtouch-Schwarz an der Zentralkonsole.

 

Auch diese für das Modelljahr 2016 aufgepeppte Version des KIA Cee’d wirkt wie aus einem Guss. Gute Verarbeitung und die Haptik der Materialien stimmt auch. Kein Wunder möchte man sagen, immerhin gibt Kia nach wie vor als einziger Autohersteller ein großes Qualitätsversprechen ab. Die Garantie wirkt über sieben Jahre oder 150.000 Kilometer. Bei der Begutachtung unseres Testwagens verstehen wir warum Kia dies versprechen kann.

 

Text: Bernd Schweickard

© Foto: KIA (5), Bernd Schweickard

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