Hyundai i20 Testfahrt

Hyundai Street Art

 

Das emotionale Gefühle zum eigenen Auto seit kurzem auch in der Kleinwagenklasse angekommen sind und nicht nur harte Fakten wie Preis und Verbrauch zum Kaufentscheid führen, hat man bei Hyundai auch verstanden. Entsprechend wird an der Überarbeitung der Fahrzeuge gearbeitet und bis 2017 sollen gar 22 neue Modelle und Modellvarianten erscheinen. Alleine 2015 erscheinen einige Überarbeitungen – Hier bereits erste Infos!

 

Noch im Dezember 2014 kommt allerdings der kleine i20 auf den Markt, der besonders innen wahre Größe zeigt. Nicht nur wegen dem großzügigen Platzangebot vorne und auch hinten. Kein Wunder, ist der Radstand im Vergleich zum Segmentbesteller VW Polo doch um 10cm länger. Und dank der serienmäßigen fünf Türen passen die Großeltern hinten auch bequem rein, oder andersrum, die Enkel auf die Rückbank. Der i20 soll ja verschiedene Generationen ansprechen und inspirieren. Viele Menschen haben viel Gepäck, so trifft es sich gut, dass der neue i20 auch im Kofferraum mehr Größe hat, als so mancher etablierter Konkurrent. 326 Liter und bis zu 1.042 Liter Kofferraumvolumen bei umgeklappter Rückbank sind möglich.

 

Außen folgt er der neuen Formensprache „Fluidic Sculpture 2.0“ mit dem zweigeteilten Kühlergrill in der für Hyundai typischen Hexagonal-Form. Der neue i20 wirkt selbst in der zurückhaltenden Farbe „Iced Coffee“ mit seinen ausgewogenen Proportionen sehr dynamisch. Zurückzuführen ist dies auf die komplett neu entstandenen Fahrzeugabmessungen. Der neue Kleinwagen wuchs in der Länge um 40 und in der Breite um 24 Millimeter. Das lässt ihn satter auf der Straße stehen, seine schwarz-glänzend abgesetzten C-Säulen lassen das Dach schweben und bringen optische Leichtigkeit in die Seitenlinie. Das kennen wir schon vom Opel ADAM, der in der Nachbarschaft entstanden ist.

 

Der neue i20 wurde im Hyundai Designzentrum entworfen, dass ebenfalls in Rüsselsheim beheimatet ist. Verantwortlich für die neue Formensprache am i20 ist der Chefdesigner Thomas Bürkle. Man kann den neuen Kleinwagen durchaus als rein europäisches Fahrzeug ansehen, da er nicht nur in Rüsselsheim designt, sondern auch im dort ansässigen Hyundai Forschungs- und Entwicklungszentrum bis zur Serienreife entwickelt wurde.

 

Innen merkt man ihm seine europäische Herkunft direkt an. Auch der neue i20 zeigt deutlich, dass die Koreaner nicht nur anfangen den Japanern den Rang abzulaufen, sondern teilweise schon vorbeigezogen sind!

Kein billiges Hartplastik das klappert, keine Designwüste oder eine Verstreuung der Bedienelemente wie nach einer Explosion. Stattdessen überzeugt das Interieur mit Klarheit und vorbildlicher Verarbeitungsqualität in dieser Fahrzeugklasse und Preisklasse. Von Beginn an sind vier Ausstattungslinien lieferbar, i20, Classic, Trend und Style. Ausstattung rules, bei jüngeren und älteren Käufern wohl gleichermaßen. So sind in der Basisversion bereits eine Servolenkung, elektrische Fensterheber, ein höhenverstellbarer Fahrersitz, Zentralverriegelung und auch ein Bordcomputer ab Werk dabei. Die von uns gefahrene Testversion verfügt zusätzlich über ein beheizbares Lenkrad und Sitze, Lederlenkrad und Bluetooth-Freisprecheinrichtung.

Das Cockpit ist aufgeräumt und wir finden uns schnell zurecht. Unser Innenraum erscheint passend zur Außenfarbe in „Capuccino“-braun. Sicherlich Geschmackssache. Schön ist aber, dass das Hyundai ab der Ausstattungslinie Trend die Möglichkeit anbietet, das normale schwarz des Innenraums gegen Graublau, Braun oder Beige zu tauschen. Kostenlos.

 

Bei unserer Testfahrt durch Bordeaux navigieren wir noch per Smartphone, welches in einer Halterung auf dem Armaturenbrett thront, die allerdings nicht in der Basisversion lieferbar ist. Das funktioniert ausgesprochen gut, vorausgesetzt man hat wie in unserem Fall eine Auslandsflat für Internetverbindungen. Angenehmer wäre sicherlich die Spiegelung des Smartphone auf einen fest eingebauten Monitor. Der 7-Zoll Monitor ist allerdings erst ab 2015 lieferbar, wenn er auch im schicken i20 Coupe Premiere gefeiert hat.

 

Über die eher mäßigen Straßen von Bordeaux rollt der i20 etwas hart ab, was uns überrascht, da sonst eher als im super Komfort-Modus ist. Die Motorisierung zum Marktstart zeigt sich überschaubar. Fünf Motoren, davon zwei Diesel stehen in der Bestellliste. Die drei Vierzylinder-Benziner erfüllen die Euro-6-Abgasnorm und decken ein Leistungsspektrum von 55 kW (75 PS) bis 74 kW (100 PS) ab. Alle Ottomotoren verfügen jeweils über zwei obenliegende Nockenwellen, die kontinuierlich variable Ventilsteuerung CVVT, einen Aluminium-Block mit Eisenguss-Buchsen, Zylinderköpfe aus Aluminium, leichte Pleuel sowie eine langlebige Steuerkette. Die beiden Euro-6-Dieselaggregate mit 55 kW (75 PS) und 66 kW (90 PS) Leistung arbeiten mit einer hocheffizienten Common-Rail-Direkteinspritzung und verfügen erstmals über einen NOX-Speicherkatalysator.

 

Fahrdynamisch sind alle Motorisierungen gut, wenn man das Wort „dynamisch“ weglässt. Für die Fahrt durch die Stadt sind alle praktikabel, jedoch darf man bei PS-Zahlen von 75 und 84 nicht erwarten, dass unter der Motorhaube ein Sportlerherz schlägt. Ab 2015 ergänzt außerdem ein 1,0 Liter großer, turboaufgeladener Benzin-Direkteinspritzer das Motorenprogramm. Das T-GDI genannte Aggregat ist Teil einer neu entwickelten Generation von aufgeladenen Benzinmotoren, die dem Downsizing-Prinzip folgen und 120 PS liefern soll.

Auf der anderen Seite sind die aktuell kleinen Motoren natürlich verbrauchsgünstig, was die Gesamtkosten für den Kleinwagen Hyundai i20 günstig halten. Los geht’s beim i20 mit 75 PS Motor für 11.950 Euro. In schön und zeitgemäß ausgestattet kostet er in der Classic-Version  ab 13.450 Euro. Dann sind Radio, USB-Anschluss, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, getönte Verglasung und eine Klimaanlage mit kühlbarem Handschuhfach auch mit an Bord. Und so stellt er ein hippes Angebot für die junge Street Art Generation dar, kann aber ebenso die ältere City Shopper Generation inspirieren.

Zum Start offeriert Hyundei eine „i20 Intro Edition“ – Alle Infos hier!

www.hyundai.de

 

Text: Bernd Schweickard

© Foto: Hyundai (2), Bernd Schweickard

 

 

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