In der aufstrebenden Region um Graz in der Südsteiermark treffen wir erstmals fahraktiv, auf das erste richtige SUV von der spanischen Automarke Seat. Im Jahr 2007 hatte man mit dem Freetrack schon einmal asphaltierte Straßen verlassen, jedoch war das eher ein klassischer Van mit Allradantrieb.
Mit dem Seat Ateca soll nun der boomende Markt der SUV Modelle neu aufgerollt werden. Und das kann der aus dem VW Konzernbaukasten entstandene Wagen auf allen Wegen. Asphalt, Berge oder auch kleine Wasserdurchfahrten sind für den Ateca kein Hindernis, vielmehr sind alle Streckenbegebenheiten sein Terrain.
“Der neue Ateca ist ein wichtiger Baustein unserer neuen Markenstrategie für nachhaltige, langfristige Profitabilität. Mit diesem SUV in unserer Palette wird SEAT seinen Wachstumskurs erfolgreich fortsetzen und sein Markenimage deutlich steigern“, sagt Luca de Meo, der Vorstandsvorsitzende der SEAT S.A.
Wir werden zu Beginn den neuen Ateca dorthin bewegen, wo höchstwahrscheinlich 99% aller Käufer mit dem neuen Spanier hinfahren, in die Stadt. So erkundigen wir Graz, die zweitgrößte Stadt Österreichs. Klassisch geht es erstmal in eine Lounge und eine Kaffee Bar. Das scharfkantige Design des Ateca integriert sich perfekt in den Stilmix der City. Sein Name ist in typischer Tradition auch einer Stadt, respektive in diesem Fall einer Gemeinde zugeordnet. Die Gemeinde Ateca liegt in der Provinz Saragossa im Zentrum der iberischen Halbinsel.
„Design aus Barcelona meets Austrian Classic!“
Natürlich ist er vom VW Tiguan abgeleitet, dennoch ist die Design-DNA von Seat unverkennbar. Die schmalen geschlitzten Scheinwerfer in Voll-LED-Ausführung der zweiten Generation, die beim Xcellence bereits serienmäßig sind, machen ihn direkt als Familienmitglied der spanischen Lifestyle-Marke erkennbar. Seat steht für Dynamik und Design, Attribute die auch der größer aufbauende Ateca mitbringen muss, damit der lässige Auftritt vor der Lounge auch für die eher junge Kundschaft perfekt gelingt.
Dazu gehört auch liebenswerter Lifestyle-Schnickschnack, wie die Welcome-Beleuchtung in den Außenspiegeln. Sobald man lässig per Smart Key das Fahrzeug entriegelt, projizieren LED in den Außenspiegeln den Schriftzug „Ateca“ und die Fahrzeugsilhouette auf den Boden. Nette Spielerei, unwichtig fürs Fahren, aber „nice to have“.
„Steiermark ohne Kulinarik, das wäre wie Seat ohne Fahrspaß!“
Seat hat mit die jüngste Kundschaft im Automobilbereich. Vielleicht ist das der Grund warum der Ateca auch etwas straffer als sein Konzernbruder abgestimmt ist. Das vermittelt noch mehr Dynamik, auch wenn man dafür so manche Bodenwelle in der städtischen Tempo 30 Zone mehr spürt. Wobei dies wohl auch zu Lasten der bis zu 19 Zoll großen Leichtmetallräder geht. Und weil Seat eine „Style-Marke“ ist, lassen sich diese direkt zum Markstart mit dem eigenen Zubehörprogramm, in verschieden Farben bestellen.
Uns gefällt die fahraktivere Auslegung sehr gut, da der Vorteil in der direkten Lenkung und Abstimmung liegt. Mitschwimmen in der Stadt, schnelle Spurwechsel weil man doch noch in der fremden Stadt schnell auf die Abbiegespur zum Messegelände möchte, der Ateca lässt hier fast die Dynamik eines sportiven Kleinwagens zu. Noch deutlicher wird dies auf den verschlungenen Landstraßen auf deren Weg wir zu einem der zahlreichen Gaststuben sind. In unserem Testwagen schalten wir präzise in klar definierten Schaltwegen mit dem manuellen 6-Gang-Getriebe. Dieses verteilt in unserem Testwagen die Kraft des 2.0 TDI Turbodiesel-Motors mit 150 PS per optionalen 4Drive Allradantrieb an alle vier Räder. Seat nutzt bei seinem Allradantrieb eine neu entwickelte Lamellenkupplung mit hydraulischer Betätigung und elektronischer Regelung, sowie eine Haldex-Kupplung der fünften Generation. Sie reagiert extrem schnell auf alle erdenklichen Antriebseinflüsse, was sich positiv bemerkbar auf die Fahrdynamik auswirkt.
„XCELLENCE(R) Innenraum!“
Angeboten wird der neue Seat Ateca in drei Ausstattungslinien, die in der Basisversion mit „Reference“ startet und über „Style“ zur Top Version „XCellence“ führt. Design & Style sind hier Programm. Eine hochwertige Alcantara-Polsterung oder wahlweise Leder, Dekoelemente mit Multicolor-Ambiente-Beleuchtung und Privatsphäre durch dunkel getönte Scheiben.
Ihren Namen verdient hat auch die „Connectivity Box“ in der Mittelkonsole. Im Vergleich zu so manchem Mitbewerber, sind die Anschlüsse für USB-Geräte nicht versteckt in einer Ecke, sondern einfach zu erreichen. Weiterer Pluspunkt, Seat hat gleich zwei USB-Anschlüsse eingebaut. Damit diese nicht zum Laden des Smartphone „verstopft“ werden müssen, ermöglicht die Connectivity Box auch das kabellose Laden. Parallel wird das Smartphone automatisch mit der Dachantenne gekoppelt und verbessert den Empfang.
Auf vollem Empfang ist wohl auch die Käuferzielgruppe des Seat Ateca. Bereits vor Marktstart liegen 11.000 Bestellungen vor, wobei sich der Großteil für die beste Ausstattungslinie Xcellence entschieden haben. Zwischendurch hatten die Seat Händler sogar einen Bestellstopp erhalten, weil die Nachfrage die Zahl der zeitnah lieferbaren Modelle deutlich überstieg. So scheint der neue spanische SUV-Stier, einige SUV-Mitbewerber deutlich auf die Hörner nehmen zu können.
Text: Bernd Schweickard
© Foto: Seat (8), Peter Madle