Erfolgsstory Teil 2: Neuer Nissan Quashqai

Sein fast unaussprechlicher Name hat seinem Verkaufserfolg nicht geschadet, unter Umständen war es von Nissan sogar sehr klug dem Almera Nachfolger einen so polarisierenden Namen zu geben. „Qashqai“, selbst nach 7 Jahren Bauzeit für manche noch ein Zungeninferno, aber jeder weiß nach der ersten gesprochen Silbe welches Fahrzeug gemeint ist.

Und dieser Überraschungserfolg und mittlerweile wichtigste Säule im Nissan Programm wird nun erneuert. Naturgemäß fällt dies bei einem Erfolgsmodell immer etwas schwieriger aus als bei einem Ladenhüter. Hier kann man gefahrlos mal etwas Neues probieren, schlimmer werden kann es nicht. Beim Nissan Qashqai mussten die Designer den Spagat gehen, zwischen Modernisierung, um den Crossover fit für die kommenden Jahre zu machen, und gleichzeitig nicht mit zu gewagten Applikationen die zahlreichen Bestandskunden verschrecken. Immerhin verkaufte Nissan seit dem Debut im Jahr 2007 mehr als zwei Millionen Exemplare. Das ist mal eine Benchmark.

Mit Bravour löste das Designteam die Aufgabe und wir stehen vor einem mehr als schick aussehendem SUV. Von außen klar als Nissan Qashqai zu erkennen, aber progressiver, zeitgemäßer und vor allem Chic!

Erstaunt hat uns sein cw-Wert, der mit 0,32 exakt dem des aktuellen Ferrari California mit geschlossenem Dach entspricht. Für ein ausgewachsenes SUV eine Bravourleistung.

 

Innen findet eine wahre Revolution statt. War der alte Qashai innen „eben ein Japaner“, selbst in Bestausstattung Tekna mit Leder, Navi und Rückfahrkamera, wirkte er sehr einfach, ist das neue Interieur auf dem Weg zu dem Schlüsselwort „Premium“. Wir schwingen uns in den neuen Innenraum der vor allem eines ist, groß. Die noch größere „+2“ Variante wurde ersatzlos gestrichen, diese wird bei Angesicht dieses Platzangebotes auch nicht nötig sein.

Nicht nur die Augen sollen im Innenraum des neuen Qashqai verwöhnt werden, daher hat Nissan einiges an Ausstattung und Assistenzsystemen reingepackt. Bereits in der Basisversion „Visa“ ab 19.940 Euro sind elektrische Helfer für die Seitenscheiben, Außenspiegel und Zentralverriegelung dabei, die Klimaanlage, ein Reifendruck-Kontrollsystem und sogar ein Tempomat. Sprit sparen hilft die serienmäßige Start-Stop-Funktion.

Bei der Topversion „Tekna“ ab 27.450 Euro kommen unter anderem noch Sitzheizung, Komfortsitze, eine beheizbare Frontscheibe, das große Panorama-Glasdach und das Navigationsgerät hinzu.

Schauen wir uns die Assistenzsysteme an. Hier bietet Nissan nun die gängigen zeitgemäßen Helfer wie Spurhalte- und Bremsassistent an, der im falle eines Falles selbst eingreift, dazu Toter-Winkel Warner, Einparksystem, 360 Grad View Parksystem, Verkehrszeichenerkennung, wobei wir diese bei der Testfahrt im Frankfurter Stadtgebiet nicht wirklich testen konnten.

 

Unter der Haube gibt es auch Neues, hier schreitet Nissan auf dem Downsizing-Weg weiter. Wir bewegen den sparsamsten Antrieb im Qashqai Portfolio, den 1,5 Liter Dieselmotor mit 110 PS. Das klingt wenig und das ist es auch. Das kleine Motörchen hat mit dem SUV in der Stadt oder auf Fahrten durch die umliegende Peripherie keine Probleme, jedoch für beladene Autobahnfahrten mit höherer Geschwindigkeit ist er nicht geeignet. Er ist eben zum Sprit sparen konstruiert. Die Nissan Ingenieure konnten bei diesem Motor den Verbrauch um 22 Prozent senken, was laut Laborwert einen Durchschnittsverbrauch von 3,8 Liter auf 100 Kilometer ergibt. In der Praxis wird es sicherlich 1-2 Liter mehr sein. Unsere reine Stadtfahrt ist hier leider nicht repräsentativ. Dennoch ist es gering, wenn man bedenkt, was für eine Art Auto bewegt wird. Bei unserer Fahrt durch die City fühlt sich der Qashqai gut an, nur die Lenkung ist für usneren Geschmack selbst für die Stadt ein wenig zu leicht. Andere werden es lieben weil er sich mit dem kleinen Finger lenken lässt, uns fehlt ein wenig der intensivere Kontakt zur Straße. Das Fahrwerk ist sehr angenehm ausgelegt, so dass selbst städtische Baustellen mit Schlaglöchern den SUV nicht aus der Ruhe bringen. Soft federt er darübe rhinweg. Dazu trägt auch das neue elektronsiche Fahrwerkssystem bei, dass Unebenheiten registriert und je nach Bedarf das Rad leicht abbremst, welches an Bodenhaftung zu verlieren droht. In Kurven schaltet sich der automatische Bremseingriff dazu, wenn man es ein wenig zu flott angehen lässt.

So gesichert fährt der neue Qashqai mit großer Zuversicht zu weiteren Verkaufsrekorden.

 

Text: Bernd Schweickard

© Foto: Bernd Schweickard, Nissan

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