Eisbrecher

Auf der Suche nach Schnee bei warmen 15 Grad Außentemperatur vor dem Redaktionsgebäude, wandten wir uns an jemanden der es wissen muss, wo es kalt ist und Schnee im Überfluss vorhanden sein sollte. Der schwedische Premium-Autobauer Volvo ist unser gewählter Ansprechpartner und der dortige Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Olaf Meidt, lud uns spontan zu den „Volvo Wintertestfahrten 2014“ ein. Das klingt nach einer interessanten Rutschpartie.

Wir starten am Flughafen München und unsere Reiseroute soll via Berchtesgaden zu einer präparierten Schnee- und Eisstrecke bei Salzburg führen.

Als Fahrzeuge stehen uns die aktuellen Modelle der 60er und 70er Familie zur Verfügung, ebenso ein S80. Alle ausgestattet mit den neuen selbst entwickelten Drive-E Benzin-Direkteinspritzer (T5) und Turbodieselaggregaten (D4). Gegenüber den bisher eingesetzten Motoren glänzen Sie mit einer Verbrauchsreduktion um 30%.

Die Volvo Drive-E Motorenfamilie umfasst zum Start in das Modelljahr 2014 je nach Modellreihe zunächst bis zu drei Triebwerke: den 225 kW (306 PS) starken T6 Benzinmotor mit Kompressor- und Turboaufladung, den T5 Benziner mit 180 kW (245 PS) sowie den D4 Turbodiesel mit 133 kW (181 PS). Während der schwedische Hersteller in den Modellen der 60er-Familie (Volvo S60, Volvo V60 und Volvo XC60) alle drei neuen Drive-E Triebwerke anbietet, stehen in den Modellen Volvo V70, Volvo XC70 und Volvo S80 zunächst der Benziner T5 und der Dieselmotor D4 zur Verfügung.

Das Volumenmodell wird sicherlich wieder das Dieselaggregat werden, dessen Verkaufanteil über alle Modelle hinweg, bei rund 90% liegt. Eine Besonderheit der Motoren ist sicherlich die identische Basis bei der Diesel- und Benzinvariante. Der gemeinsame Motorblock weist die gleichen Werte bei Zylinderabstand, Bohrung und Hub auf. In Verbindung mit der Fortsetzung des Downsizing auf 2,0 Liter Hubraum und fortschrittlichen Einspritz- und Aufladesystemen, ermöglicht diese neue Motorengeneration eine kraftvolle Leistungsentfaltung bei zeitgemäßem, niedrigen Verbrauch.

Wir möchten noch weiter runter mit dem Verbrauch, bei maximalem Fahrspaß und steigen auf der präparierten Schneepiste, ja, Volvo hat uns tatsächlich zum weißen Winterzauber geführt, in einen V60 D6 AWD Diesel-Plug-In Hybrid. Dieses Modell ist das weltweit erste Serienfahrzeug mit Diesel-Hybridantrieb und Plug-In Ladetechnik. Klingt alles sehr ökonomisch, familiär, sauber und rein, aber kann solch ein Volvo auch Spaß machen? Also rein in den sauber verarbeiteten V60, das Einstellen der Kommandobrücke geht schnell, dank sauberem, skandinavischen Designs. Alle relevanten Knöpfe und Schalter sind schnell gefunden. „Lass uns mal direkt im reinen elektrischen Antriebsmodus starten“ sage ich zu meinem Beifahrer, oder soll ich besser sagen „Energie Mr. Sulu“. Immerhin lassen sich dank der hochmodernen Lithium-Ionen-Batterie bis zu 50km im Elektromodus names „Pure“ bewältigen.

Hier auf der verschneiten und vereisten Berg- und Talbahn bei minus 5 Grad werden es wohl etwas weniger sein, daher schalten wir nach 2 Runden in den „Power“-Modus. Nun verfügt der V60 über Leistung satt. Der Elektromotor mit umgerechnet 68 PS treibt nun isoliert nur die Hinterachse an und der 5-Zylinder-Motor mit 215 PS zieht an der Vorderachse. Wenn nicht gerade eine rutschige Eisfläche unter den Pneus liegt, beschleunigt der V60 D6 mit 280 PS Gesamtleistung in 6,1 Sekunden auf 100 km/h und auf bis zu 230 km/h.

Wir bewegen uns zügig um den Parcours, dabei zeigt sich der Volvo äußerst gutmütig, ja, schon fast relaxt. So als wollte er sagen „Das ist doch noch kein Winter hier wie bei uns in Schweden, dass hier ist doch nur Kinderschokolade“. Gut, mein Co und ich grinsen uns an, für die Fotos wollen wir den Volvo quer sehen, also ESP ausschalten, dann wird der V60 schon zur Pirouettenkönigin werden.

Wahrscheinlich hätte der Volvo über uns gelacht, wenn er unsere langen Gesichter hätte sehen können, weil er sich sogar mit ausgeschaltetem ESP familiengerecht gutmütig verhält. Klar, mit viel mehr Gas und heftigem Lenkradeinschlag fliegt er auch rum, aber wir wollten ja „normales“ Fahren auf der Straße von „normalen“ Autofahrern simulieren.

 

Am Ende der zweitägigen Winterfahrt in diversen Volvo-Modellen, über den S60 im stylischen R-Design Gewand in „Rubber Blue“ und das neue, auch selbstentwickelte „Sensus“-System berichten wir in der kommenden Magazinausgabe, sind wir vom 2014er Modelljahrgang und den gezielten Verbesserungen angetan. Moderne Motoren mit Durchzugskraft die ausnahmsweise wirklich einmal wenig verbrauchen und an den Katalogwert heran kommen. Angenehme Materialen, sehr gute Verarbeitungsqualität und ein modernes Kommunikationssystem lassen vermuten, dass für Volvo die Zukunft keine Rutschpartie wird, sondern das sie klare Spuren ziehen werden.

 

Text: Bernd Schweickard

(c) Foto: Bernd Schweickard

Video: YouTube/ mediaservicetv

 

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