Der traditionsreiche Nürburgring ist nicht nur die einzige Rennstrecke die seit Bestehen der DTM in jedem Rennjahr permanent befahren wurde, sie könnte auch als Schauplatz eines Mega-Newcomers der Tourenwagenpiloten stehen.
Der für das BMW Team RMG startende Marco Wittmann sicherte sich vor 80.000 Fans an diesem Rennwochenende seinen nächsten Sieg im M4 Coupe und kommt seinem ersten Meistertitel schon verdammt nah. Mit seinem vierten Erfolg in dieser Saison und dem 15. für BMW seit dem Comeback vor zwei Jahren, baut er seinen Vorsprung in der Meisterschaftstabelle auf 64 Zähler aus. Er könnte sich nun in den verbleibenden drei Rennen sogar zwei Totalausfälle leisten und hätte dann immer noch einen kleinen Vorsprung. Er fuhr bis auf einen kleinen Patzer bei dem er in einer Schikane geradeaus fahren musste, ein fehlerfreies Rennen, dominierte vom Start weg und sicherte sich mit 1:23,175 Minuten sogar die schnellste Rennrunde. Sämtliche Zusatzgewichte konnten ihn auch an diesem Rennwochenende nicht stoppen.
In der Startphase des Rennens eliminierten sich seine ärgsten Gegner in der Meisterschaft selbst. So musste Matthias Eckström nach einem unverschuldeten Unfall seinen Audi bereits in der vierten Runde abstellen. Mit 1,2 Sekunden Rückstand sah Mike Rockenfeller in seinem Audi RS 5 DTM die Zielflagge als Zweiter. Der 30-Jährige überholte beim Start seinen Markenkollegen Edoardo Mortara und gab über die gesamte Distanz von 49 Runden die Position nicht mehr ab. „In den letzten Runden habe ich auf Marco Wittmann noch etwas aufholen können, aber für einen Angriff hat es leider nicht gereicht. Ich habe die ganze Zeit versucht, mit schnellen Rundenzeiten aufzuschließen. Er war aber einfach schneller. Doch auch der zweite Platz ist ein grandioses Ergebnis für die Phoenix-Mannschaft, die hier ihr Heimspiel feiert“, blickte der Audi-Pilot zurück. Mortara komplettierte das Podest auf dem dritten Platz.
Stimmen:
Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor)
„Das war einmal mehr ein sensationelles Rennen von Marco Wittmann. Er hat mit dem schwersten Auto im Feld erneut eine fehlerfreie Leistung gezeigt. Gestern die vierte Poleposition der Saison, heute der vierte Sieg: Marco bildet mit seinem BMW M4 DTM aktuell eine perfekte Einheit. Ich bin sehr stolz auf ihn. Nach dem durchwachsenen Qualifying-Ergebnis am Samstag konnten noch einige andere unserer Fahrer Punkte sammeln. Wir haben tolle und spannende Aufholjagden von Maxime Martin und Martin Tomczyk gesehen. Obwohl es in der Fahrerwertung sehr gut für Marco aussieht, bleiben wir voll konzentriert. Es sind immer noch drei Rennen zu fahren und 75 Punkte zu vergeben. Diesen Sieg an diesem speziellen Wochenende möchte ich im Namen der BMW Motorsport Familie Dieter Lamm widmen.“
Marco Wittmann (RMG BMW M4 DTM)
Das ist ein toller Erfolg für uns. So langsam kann man wirklich über den Titel reden. Zum Ende des Rennens wurde es noch einmal etwas eng, da Mike Rockenfeller näher kam. Ich denke, dass er in der Schlussphase bessere Reifen als ich hatte. So müssen wir jetzt weitermachen“
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef)
„Wenn man am Start fünf Autos unter den besten Sechs hat, sind die Plätze zwei und drei zu wenig. Wir haben uns heute ganz klar unter Wert verkauft. Wir werden die Pause bis zum Lausitzring nutzen, um bei den letzten drei Rennen der Saison besser auszusehen. In der Fahrerwertung ist eine Vorentscheidung gefallen. Aber in der Herstellerwertung ist noch alles möglich.“
Mike Rockenfeller (Schaeffler Audi RS 5 DTM)
„Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden. Das war ein Wochenende, wie es sein soll. Natürlich hatte ich die Hoffnung, Marco Wittmann mit zehn Kilogramm weniger im Auto zu schlagen. Das hat leider nicht geklappt. Aber ich bin ehrlich: Platz zwei ist ein schönes Ergebnis. Das hätten wir häufiger dieses Jahr hinbekommen sollen. Ich gehe mit einem guten Gefühl in die kommenden Rennen und gebe mein Bestes, solange noch alles offen ist. Schauen wir, was dabei herauskommt.“
Edoardo Mortara (Audi Sport Audi RS 5 DTM)
„Ich hatte ein gutes Rennwochenende hier am Nürburgring. Die Wochenenden vorher waren sehr schwierig. Das Rennen war nicht unbedingt perfekt. Mein Start hätte besser sein können – von der rechten Seite ist es aber immer schwieriger. Am Ende war ich aber sehr zufrieden. Ich hoffe, so geht es bei den nächsten Rennen weiter.“