Nach dem Dreifachsieg im vergangenen Jahr haben die BMW DTM-Teams im sechsten Lauf der Saison auf dem Red Bull Ring (AT) noch einen Gang höher geschaltet und den ersten Vierfachsieg für BMW seit 22 Jahren errungen. Marco Wittmann (DE) feierte im Ice-Watch BMW M4 DTM auf der 4,326 Kilometer langen Strecke in Spielberg (AT) seinen dritten Saisonsieg und baute damit die Führung in der Fahrerwertung aus.
Mit nun 95 Zählern hat er 39 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Mattias Ekström (SE, Audi). Augusto Farfus (BR, Castrol EDGE BMW M4 DTM) und Timo Glock (DE, DEUTSCHE POST BMW M4 DTM) standen nach 47 Runden als Zweiter und Dritter gemeinsam mit Wittmann auf dem Podium. Martin Tomczyk (DE) machte als Vierter in seinem BMW M Performance Zubehör M4 DTM den Vierfachsieg perfekt. Es war sein bestes Ergebnis seit dem Rennen am Nürburgring (DE) 2012.
Den bis dato letzten Vierfachsieg hatte BMW beim Saisonfinale 1992 auf dem Hockenheimring (DE) errungen. Damals waren in Roberto Ravaglia (IT), Johnny Cecotto (VE), Joachim Winkelhock (DE), Franz Engstler (DE) und Emanuele Pirro (IT) sogar fünf BMW Piloten ganz vorne. Insgesamt sammelte BMW in Spielberg 71 Punkte – so viele wie bei keinem anderen Rennen seit der Rückkehr in die Tourenwagenserie 2012.
Bruno Spengler (CA) war in seinem BMW Bank M4 DTM als Zehnter auf den langsameren Standardreifen gestartet und kam auf derselben Position ins Ziel. Joey Hand (US, Crowne Plaza Hotels BMW M4 DTM) und Maxime Martin (BE, SAMSUNG BMW M4 DTM) erhielten jeweils eine Durchfahrtsstrafe und überquerten auf den Positionen zwölf und 14 die Ziellinie. António Félix da Costa (PT) musste seinen Red Bull BMW M4 DTM bereits nach elf Runden wegen eines technischen Problems abstellen. Insgesamt verfolgten 47.500 Zuschauer das Geschehen auf der traditionsreichen Rennstrecke in der Steiermark.
Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor):
„Das ist heute ein historischer Erfolg für uns – der erste Vierfacherfolg seit Hockenheim 1992 und das beste Ergebnis seit unserem Wiedereinstieg. Es war ein sensationelles Rennen von Marco Wittmann, Augusto Farfus, Timo Glock und Martin Tomczyk – vier Fahrer von allen vier Teams in ihren BMW M4 DTM. Heute können wir im wahrsten Sinne des Wortes von ‚Vier gewinnt‘ sprechen. Ein Riesenkompliment geht an die ganze Mannschaft, die eine absolute Spitzenleistung abgeliefert hat. Das Rennen war gerade in der Anfangsphase sehr intensiv und eng an der Spitze. Nachdem Marco am Start etwas zurückgefallen war, konnte er sich wieder toll ins Rennen zurückarbeiten. In der Schlussphase hat es sich dann auf den Spitzenplätzen stabilisiert. Heute ist für uns ein fantastischer Tag – und dieses Ergebnis hier vor dieser tollen Kulisse vor so vielen Zuschauern erreicht zu haben, freut uns umso mehr. Heute wird gefeiert, und ab morgen konzentrieren wir uns wieder auf das anstehende Rennen auf dem Nürburgring, wo uns aufgrund der Gewichtssituation sicherlich eine Herausforderung erwartet.“
Charly Lamm (Teamchef, BMW Team Schnitzer):
„Zunächst einmal Glückwunsch an Marco Wittmann zum Sieg – und an BMW Motorsport zu diesem fantastischen Gesamtergebnis. Natürlich freut es uns sehr, dass Martin Tomczyk nach einigen schwierigen Rennen wieder ganz vorne mitmischen und den vierten Platz erringen konnte. Das stimmt mich für die zweite Saisonhälfte zuversichtlich. Mit Bruno Spengler mussten wir uns heute leider mit einem Punkt für Platz zehn zufriedengeben. Er war gut ins Rennen gestartet, wurde nach seinem Boxenstopp jedoch vom Verkehr ausgebremst. So konnte er nicht die Performance abrufen, die möglich gewesen wäre. So läuft es manchmal im Rennsport. Für BMW ist es aber insgesamt ganz sicher ein toller Tag.“
Marco Wittmann (Startnummer 23, BMW Team RMG, Platz 1):
Reifen: Option-Standard
„Um ehrlich zu sein, war mein Start ziemlich schlecht. Ich habe einige Positionen verloren und bin zurückgefallen. Aber es war wichtig, ruhig zu bleiben, die Nerven zu bewahren und Kontakte zu vermeiden. Ich habe versucht, wieder nach vorn zu fahren, aber bis zum Boxenstopp lag die Führungsgruppe recht eng beieinander. Es war ein gutes Rennen, und ich wusste, dass noch alles möglich ist. Also habe ich erst einmal versucht, meine Reifen zu schonen und nicht zu viel zu attackieren, während die anderen ziemlich viel gegeneinander gekämpft haben. Nach dem Boxenstopp hatte das Auto eine sehr gute Balance, und ich konnte mich wieder nach vorn arbeiten. Es ist für uns alle ein großartiges Ergebnis, vier BMW auf den ersten vier Plätzen zu haben.“
Augusto Farfus (Startnummer 3, BMW Team RBM, Platz 2):
Reifen: Option-Standard
„Dieser zweite Platz ist wie ein Sieg für mich. Es ist gut, wieder auf dem Podium zu sein und zu sehen, dass wir mit unserem Auto wieder vorn dabei sind. Während des gesamten Wochenendes war ich einer der Schnellsten. In der gestrigen Qualifikation war ich in Q3 etwas zu langsam, sonst hätte es für die Pole gereicht. Aber heute habe ich bewiesen, dass wir schnell genug sind. Danke an das BMW Team RBM, denn wir geben nie auf. Glückwunsch an Marco Wittmann und BMW zu diesem Top-Ergebnis.“
Timo Glock (Startnummer 17, BMW Team MTEK, Platz 3):
Reifen: Option-Standard
„Es ist natürlich schön, auf dem Podium zu stehen. Nachdem wir bereits in Moskau auf Podiumskurs gewesen waren, dann aber leider wegen eines Problems noch zurückfielen, haben wir hier unsere Pace zeigen können. Vielleicht haben wir am Anfang etwas auf die Spitze verloren, weil wir von der Reifendruckstrategie her etwas falsch lagen. Ich konnte mich dann aber wieder nach vorn orientieren. Ich bin natürlich auch froh für meine Jungs vom BMW Team MTEK, die einen sehr guten Job gemacht haben. Für meinen Teamkollegen António Félix da Costa tut es mir leid. Er ist ausgeschieden, aber unter normalen Umständen hätte auch er vorne mitmischen können.“
Martin Tomczyk (Startnummer 10, BMW Team Schnitzer, Platz 4):
Reifen: Option-Standard
„Die Pace von BMW war heute definitiv da, und das haben wir auf der Strecke gezeigt. Wir können mit dem heutigen Tag durch und durch zufrieden sein. Dass im Rennen der Speed nie gefehlt hat, das wusste ich eigentlich, nur hatte ich nie die richtige Ausgangsposition. Diesmal war es anders – und man sieht, was dabei herauskommen kann. Ich habe nach wie vor Probleme im Qualifying, und daran müssen wir weiter arbeiten. Jetzt bin ich von Platz elf auf vier vorgefahren. Und wenn ich noch weiter vorn starte, dann kann es noch weiter nach oben gehen. Deshalb freue ich mich jetzt auf das nächste Rennen.“
(c) Foto: BMW