Der neue große Rüsselsheimer – Opel Insignia B

Der große Rüsselsheimer

Im neuen Opel Insignia unterwegs in Rüsselsheim.

 

Große Opel haben Tradition in Rüsselsheim, speziell die in den 60er und 70er Jahren gebaute KAD-Reihe war damals mehr als nur eine Alternative zu den großen Mercedes und BMW Modellen. Der neue Opel Insignia B der ab 24. Juni beim Händler steht, tritt explizit in diese Ahnengalerie ein. Nicht nur weil er um sechs Zentimeter auf stolze 4,90 Meter angewachsen ist. Der gestreckte Radstand von 2,84 Meter in Verbindung mit dem 3 Zentimeter flacheren Dach und den kurzen Karosserieüberhängen vorne und hinten, lassen ihn sportlich elegant erscheinen. Dazu passt der neue Namenszusatz den die Insignia Limousine trägt, „Gran Sport“. Eine ähnlich imposante Ausstrahlung hatte zuletzt das Diplomat A Coupe, wie ihn Opel CEO K.-T. Neumann in wunderbarer dunkelgrüner Lackierung privat besitzt.

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Die neue Sportlichkeit des großen Opel zeigt sich nicht nur in der Front, welche von der sportiven Monza Flügeltürer Studie aus 2013 entnommen wurde. Im Idealfall ist der Rüsselsheimer bis zu 175 Kilogramm leichter, beim Sports Tourer der etwas später startet, sogar bis zu 200 Kilogramm. Bei unserer kleinen Rundreise durch die Heimatstadt des in Rüsselsheim gebauten Oberklasse-Fahrzeugs, wird diese Fitnesskur auf den durch Baustellen gezeichneten Straßen schnell deutlich. Wie in einem „gefühlt“ großen Astra lässt sich der Insignia durch die verengte Stadt, die sich auf den Hessentag 2017 vorbereitet, manövrieren. Ist das für 980 Euro Aufpreis optional erhältliche FlexRide-Fahrwerk bestellt, fühlt sich alles noch sanfter an.

 

foto opel insignia testfahrt-14Wir starten dabei am K68, neben der Halle, wo heute am 21. März der offizielle Produktionsbeginn des neuen Insignia B startet. Dabei erfahren wir an einzelnen Workshop-Points alles über die signifikanten Punkte der neuen zweiten Insignia Generation. Danach führt unser Weg vorbei am alten Opel Hauptportal mitten in der Stadt, mit dem Ziel der ehemaligen Opel Villen am Main. Dort haben die Familienmitglieder derer von Opel damals sehr exklusiv gewohnt.

 

Mit dem neuen Insignia startet Opel dass neue Premium Individualisierungs-Konzept „Opel Exclusive“. Anhand eines modernen Car Konfigurators, kann der Käufer sich seinen individuellen Lack für den Insigia aussuchen, den es unter Umständen dann nur einmal geben wird.

 

„Opel Exclusive kennt keine Grenzen: Mit individualisierten Farben, personalisierbaren Design-Details und dem unnachahmlichen Komfort-Features gestalten Sie Ihren persönlichen Insignia exakt so, wie Sie ihn wollen: Exklusiv für Sie. Ihr persönliches Unikat“, sagt Opel-Marketingchefin Tina Müller.

 

 

Selbst im Standardmodus sind zwölf Lackierungen wählbar, Opel Exclusive steuert nochmals 15 weitere Farben hinzu. Damit der gehobene Auftritt rund wird, kommen vier neue 18 und 20 Zoll große Leichtmetallräder hinzu. Um dieses neue Farbenspektrum, das theoretisch jede erdenkliche Nuance zulässt, vor dem Kauf sichtbar zu machen, bietet Opel einen extra hochauflösenden 4K Showroom an, der ab Sommer verfügbar ist. Danach wird das System sukzessive auch auf andere Modellreihen ausgebaut.

 

Nicht nur außen, ebenso im Innenraum haben die Interieur-Designer ganze Arbeit geleistet. Vorbei ist die Zeit der Knopf- und Schalterarmada in der Mittelkonsole. Das neue Cockpit ist aufgeräumt und mit einem zentralen rahmenlosen Touchscreen Monitor versehen. In der Ausstattungsstufe Innovation, für die sich gut 65%  der Insignia-Fahrer entscheiden, ist dieser 8 Zoll groß. Hierüber lässt sich auch das Opel eigene OnStar-System bedienen, das nun um einen Concierge Dienst erweitert wurde. Somit ist es erstmals möglich, dass ein OnStar-Mitarbeiter während der Fahrt ein Hotelzimmer für die Insassen reserviert oder bei der Parkplatzsuche behilflich ist. Das gibt es so zur Zeit nur bei Opel.

 

„Der neue Opel Insignia ist ein Fahrer-Auto!“

 

Überhaupt ist der neue Opel Insignia ein High-Tech-Gleiter. Neben dem Entertainment-System für den Wohlfühlfaktor, optional mit einem Bose-Soundsystem verfügbar, sorgt das IntelliLux LED Matrix-Licht der zweiten Generation, welches über 32 statt 16 Lichtsegmente verfügt, ein moderners Allradsystem mit Torque Vectoring und zahlreiche Fahrerassistenzsysteme für das Plus an Sicherheit. Als erster Opel bietet er mit einer aktiven Motorhaube auch einen verbesserten Fußgängerschutz an.

 

Gut gefällt uns das erstmals für 995 Euro lieferbare Head-Up Display im Insignia, dass über eine angenehme Größe verfügt und klar ablesbar ist. So kann man sich gerade in einer engen fremden Stadt die mit Baustellen, Fußgängern und viel aktivem Verkehrsgeschehen gespickt ist, perfekt auf die Straße und das Geschehen vor dem Auto konzentrieren.

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Vor der den beiden Opel Villen angekommen, hilft uns die 360 Grad Kamera mit Rundumblick aus der Vogelperspektive beim Rückwärtseinparken, damit das edel und klar gezeichnete Heck, ohne Parkrempler durch die kleinen Poller auskommt. So können wir uns entspannt in unsere optional lieferbaren AGR-zertifizierten Sitze zurücklehnen.

 

Zum Start kommt der neue Insignia mit einer breiten Motorenpalette, die im Benzinbereich von 140 PS bis 260 PS und im Dieselsegment von 110 PS bis 170 PS reicht. Geschaltet wird mit einem neuen Sechsgang-Getriebe oder wie in unserem Testwagen, mit dem harmonisch schaltenden Achtstufen-Automat.

 

Auch wenn sich seit der Zeit der großen Opel Flaggschiffe Kapitän, Admiral und Diplomat bis zum Insignia B einiges getan hat, eines haben die Modelle gemeinsam. Das nötige Rüstzeug um mit bezahlbarer Technik, der neue Insignia startet ab 25.490 Euro, die Premium-Konkurrenz mehr als nur zu ärgern. So sollten sich die 900.000 Exemplare die vom ersten Insignia verkauft wurden, weiter steigern lassen und aus dem Grand Sport wird ein „Grand Seller“.

 

Text: Bernd Schweickard

© Harald Dawo für Opel (4), Bernd Schweickard