Get into the Wyld – Der neue Citroen C4 Crossback!
Im Jubiläumsjahr „60 Jahre Citroen DS“ (Hier geht es zu einem Jubiläumsspezial) wird er zum neuen Meilenstein in der noch jungen Firmengeschichte. Jung? Gut, einem 60-jährigen würde man auch nicht sagen wollen das er alt sei, aber jung, das wirkt doch etwas übertrieben. Im Kern ist es aber richtig, da sich die Bezeichnung „DS“, die natürlich auf die wunderbare Göttin, dem Citroen DS zurückzuführen ist, seit dem Jahr 2014 als eigenständige Marke „DS Automobiles“ am Markt behaupten möchte.
Im Jahr 2010 wurde die Bezeichnung DS als „Distintive Series“, als höchste Ausstattungsstufe und mit einem besonderen Karosseriedesign wiederbelebt. Im ersten Jahr als DS3, 2011 folgten der DS5 und der nun frisch renovierte DS4. Seit dieser Zeit wurden weltweit mehr als 600.000 DS-Fahrzeuge verkauft, davon alleine 115.000 DS4. Kein Wunder das der neue nun als erster DS-Wagen in Deutschland das Markenlogo mit Stolz im Kühlergrill trägt.
Mit dieser Wandlung zu einer eigenständigen Marke soll auch die Tradition des französischen Premium-Automobilbaus wieder aufleben. Kann der neue Citroen, Entschuldigung, der neue DS 4, diesem riesigen Anforderungspaket gerecht werden?
Gestartet wird mit zwei Karosserie-Modellen des DS4. Einer eher dynamisch ausgelegten Limousine und dem noch lifestyligeren DS4 Crossback. Diesen schauen wir uns heute genauer an.
Von außen erscheint der neue DS4 Crossback in „Turmaline-Orange“ selbstbewusst aus. Die neue Frontpartie, welche durch den neu designten Kühlgrill mit den „DS Wings“ und den neuen DS LED Vision Scheinwerfern dominiert wird, wirkt dabei stilprägend. Akzentuiert erscheinen die zahlreichen Design-Elemente entlang der Hüftlinie noch deutlicher, als das das beim normalen DS4 der Fall ist. Uns gefällt die um 30 Millimeter höher gelegte Karosserie gut, die mit noch weiteren Crossback eigenen Designmerkmalen aufwarten kann. Die Plastik-Radhausverbreiterungen und eine eigene graue Dachreeling symbolisieren optisch die Abenteuerlust des Fahrers, während die schicken schwarzen Felgen eher für den „Urban Jungle“ gemacht sind.
Die neue Lichtsignatur „DS Light Vision“ verbindet erstmals LED und Xenon-Technologie, die einen Blinker mit LED-Lauflicht möglich macht. Insgesamt hat DS Automobiles in der Frontpartie des neuen DS4, zusammen mit den LED-Nebelscheinwerfern, 84 LED-Module verbaut. Ganz im Sinne seines Urvaters, dem Citroen DS, sind beim neuen DS4 mitlenkende Xenon-Scheinwerfer montiert.
Aber der neue DS4 Crossback strahlt nicht nur außen gut, sondern durch den vermehrten Lichteinfall den die Panorama-Windschutzscheibe zulässt, kommt auch mehr Licht ins Auto. So wird das Interieur der neuen französischen Noblesse bewusst in den Focus gerückt. Und hier haben die DS Innenraumdesigner ganze Arbeit geleistet. Der persönlichen Premium-Individualisierung sind fast keine Grenzen gesetzt. So sind alleine drei verschiedene Ledersorten für den Innenraum wählbar.
„Die Liebe geht beim DS4 Crossback durch den Wagen.“
Neben vollnarbigem Nappaleder kommt auch das in der Automobilindustrie selten verarbeitete Semi-Anilinleder zum Einsatz, eines der schönst Leder überhaupt. Die Sitzflächen glänzen mit einem von Uhrenarmbändern bekannten „Bracelt“-Muster. Die Liebe zum Besonderen endet aber nicht nur bei der Materialauswahl. Bei einem DS-Modell kommt wieder Handarbeit zum Einsatz, die wie im Fall des Armaturenbretts mit seinen konkaven und konvexen Formen, auch mal acht Stunden für Belederung dauern kann. Hier wird die Liebe zum Detail und der Kernwert von DS Automobiles „fühlbar“. Und das was wir fühlen und spüren ist haptisch sehr angenehm, ebenso wie die Verarbeitung, die sich deutlich von Schwestermodellen der Marke Citroen unterscheidet. Allerdings auch im Preis.
Der DS Crossback startet bei 25.490 Euro, während ein C4 schon für 16.990 Euro die Liebhaber französischer Lebenskultur mobilisiert. Allerdings haben diese beiden Fahrzeuge auch nichts miteinander gemeinsam.
Das ändert sich bei der Motorisierung. Hier kommen natürlich bekannte Motoren zum Einsatz. Zum Markstart kann zwischen sechs Turbomotoren gewählt werden. Diese teilen sich auf in drei Benzinmotoren und drei Dieselmotorisierungen. Die Leistungsbreite liegt dabei zwischen 120 PS bis zu 210 PS bei der Top-Motorisierung.
Während der neue PureTech 130 Start&Stop als Dreizylinder im Portfolio bereits letztes Jahr den „Engine of the year“-Award bekam, wählen wir mit dem BlueHDI 180 Start&Stop ein bekanntes Triebwerk aus. Interessant zu erleben, wie sich ein bekannter Motor in neuer Umgebung anfühlt. Die 180 PS fühlen sich im DS4 Crossback aber nicht sportlich an, sondern eher „très chic“.
Der DS4 Crossback hat bedingt durch seine höhere Karosserie, eine andere, eigene Fahrwerksabstimmung erhalten. Passend zur Karosserievariante lässt sie Sportlichkeit vermissen, dafür bietet sie einen angenehmen, leichten Fahrkomfort. Bodenunebenheiten, wie teilweise altes Straßenpflaster bei unserer Testrunde in Berlin, schluckt das Fahrwerk einfach weg. Kein Gerüttel, kein Geschüttel, kommt an die Insassen durch, es fühlt sich mehr nach einem luftigen Brioche an. Bei Fahrten über einen Untergrund mit weniger Haftung, hilft die intelligente Traktionskontrolle, die besonders auf den DS4 Crossback zugeschnitten ist.
Ein DS4 Crossback ist sicherlich nicht für Menschen gedacht, die einfach nur ein Fortbewegungsmittel suchen. Denn diese bräuchten schon nicht die Auswahl aus vier Dachfarben, um den DS4 in einer klassischen Zweifarben-Lackierung erscheinen zu lassen. Der DS4 ist mehr ein Ausdruck von automobiler Lebenskultur, mit dem Feingeister ab November ihre kulturelle Art nun auch auf der Straße ausdrücken können. Allez, allez DS Automobiles, der Beginn ist vielversprechend.
Text: Bernd Schweickard
© Foto: Bernd Schweickard
2 Gedanken zu „Citroen DS4 Crossback“