Ohne Zucker, aber mit viel Herz!
Die Diagnose einer Fettleber war für die in Mainz lebende Andrea Ballschuh ein Moment des Wachrüttelns, erzählt uns die 45-jährige beliebte TV Moderatorin (Hallo Hessen, ZDF sonntags). Sie sei den süßen Dingen des Lebens regelrecht verfallen, kam kaum an einem Schokoriegel vorbei. Viel Arbeit und ihre Aufgaben als Mutter taten ihr übrigens um Stress-Naschereien zu fördern, was sich im Gewicht widerspiegelte.
„Ich wollte einfach wieder selbstbestimmt leben“ sagt sie heute dazu, nachdem sie seit drei Jahren erfolgreich eine zuckerfreie Auszeit nimmt. Geschafft habe sie das aber nur, weil sie diese, vor allem in der Anfangsphase schwere Zeit, gemeinsam mit ihrer guten Freundin Fabienne Bill durchgestanden habe. Fabienne Bill arbeitet als Mental-Coach und hat sie mental bei ihrer Aufgabe, den Körper von der Zuckersucht zu befreien, stark unterstützt.
Sich für Gesundes Leben einsetzen und über das Thema Zucker aufklären, ist für die Freundinnen eine Herzensangelegenheit. So haben beide eine Buch darüber geschrieben (Zucker is(s) nicht!, books4success, 16,99Euro), welches vor vierzehn Tagen Premiere feierte. Das Thema „Gesünder leben ohne Zucker“ bewegt. So kamen neben Sänger Pohlmann, der ein Privatkonzert mit Liedern die das Herz berühren gab, auch die ZDF Moderatorinnen Babette von Kienlin und Sandra Groenewald, um im Mainzer Restaurant „Hintz und Kuntz“ zuckerfreie Speisen aus dem Buch zu probieren. Ganze 66 Stück davon sind im Buch zu finden, welches schon nach einer Woche ausverkauft war. So lebten Ballschuh und Bill die letzten Tage nicht nur ohne Zucker, sondern auch ohne ihr Buch. Aber keine Sorge, die Zweitauflage ist gerade auf dem Weg zu den Buchhändlern. Perfekt für die Buchpräsentation und Lesung am Samstag 17. März um 14 Uhr bei Hugendubel in Mainz (Am Brand). Auch diese Challenge haben Andrea Ballschuh und Fabienne Bill erfolgreich gemeistert.
Vorab durfte ich mit beiden Autorinnen zum gesunden Einkaufen mit meinem Opel Crossland X City SUV in Mainz unterwegs sein und sie hatten noch Zeit für ein Interview:
AWR: Wie kamen sie zu ihrem neuen Buchthema „Zucker is(s) nicht?“
AB: Die Idee dazu kam eigentlich von meiner Freundin Fabienne. Ich selbst konnte mir das gar nicht vorstellen. Ich war „zuckersüchtig“. Meine Schwester hat mich als Kind sogar immer “Fettu” genannt, weil ich Süßes so geliebt habe. Ich konnte an meinem Kuchen vorbeigehen und habe mir bei jedem Tanken einen Schokoriegel gekauft, den ich direkt im Auto förmlich verschlungen habe.
Natürlich schlägt sich das langfristig aufs Gewicht nieder und dann kam besagte Freundin, sie wolle eine 90 Tage ohne Zucker Challenge machen und ob ich mitmachen würde. Nachdem mein Lachflash vorüber war, ich 90 Tage ohne Zucker, erwachte aber mein Ehrgeiz. Ich liebe ja Herausforderungen und so musste ich mich einfach dieser neuen Aufgabe stellen.
AWR: Wie schwer war es am Anfang?
AB: Ehrlich? Ganz furchtbar! Zum Glück ist meine Freundin „Mental-Coach“ und konnte mir über die schwierige Anlaufphase hinweghelfen. Nachdem noch eine weitere Freundin mitmachte, haben wir 2016 zusätzlich die Facebook-Gruppe „Zucker iss nicht“ gegründet. Denn eines ist klar, im Austausch untereinander lernt man nicht nur besser, sondern kann sich auch gegenseitig helfen und motivieren. Mittlerweile sind wir schon fast 1500 Mitglieder und ich selbst mache diese Challenge jedes Jahr ab dem 1. Januar für 90 Tage aufs Neue.
„Zucker – mehr als nur ein Modethema!“
AWR: Ist nun Zucker für Sie für den Rest Ihres Lebens Tabu?
AB: Nein – nur jedes Jahr ab dem 1.1. für 90 Tage. Es geht im Wesentlichen darum zu lernen den Zuckerkonsum zu reduzieren, nicht darauf ein Leben lang zu verzichten! Ich selbst wusste vieles nicht, bevor ich mich mit dem Thema intensiver beschäftige. Es müsste viel mehr Aufklärung zu diesem Thema gemacht werden, insbesondere auch an Schulen für Kinder und Jugendliche. Es gibt ja nicht nur den Industriezucker, auch zu viel Fructose aus Obst kann auf Dauer dick machen, es kann zu einer Fettleber führen, die man bei mir diagnostiziert hatte. Ich habe früher sehr gern Trauben gegessen und dachte, ich tue meinen Körper mit Obst etwas Gutes und wunderte mich, dass ich immer mehr zunahm. Mehr als 2 Portionen sollten es am Tag aber nicht sein. Zucker begleitet uns ein Leben lang und ist daher nicht nur ein temporäres Modethema.
AWR: Mental-Coaching – Für wen ist das besonders geeignet?
FB:Kennst Du das? Du dachtest Du hast Deinen Weg gefunden, und plötzlich bist Du Dir nicht mehr sicher?
Oder Du hast ein großes Lebensziel, aber keinen Plan, wie Du dort hinkommen sollst. Und überhaupt sind da so komische Stimmen oder Widersacher in Deinem Kopf, die Dir ständig verklickern wollen, warum Du das Ziel auf keinen Fall erreichen wirst.
Das sind typische Beispiele wo ein Mental-Coaching hilft.
Menschen die ‚mehr von ihrem Leben wollen‘, die sich aber auch lästige Routinen abgewöhnen wollen (wie Zuckersucht) sind ideale Kandidaten für ein Mental Coaching.
AWR: Muss man sich darauf speziell vorbereiten?
FB: Nein, sei einfach Du selbst.
Ich gebe meinen Klienten vorab ein paar Fragen die sie schon mal auf unser Coaching einstimmt und ihnen hilft sich mit sich selbst auseinander zu setzen.
AWR: Hilft Mental Coaching auch nachhaltig zB Zuckerfrei zu leben, auch wenn das Mental coaching beendet ist?
Ein guter Coach stellt sicher, dass das Coaching nachhaltig ist. Das heißt, dass der Klient genau weiß, wie er sich in gerade verzwickten Situationen helfen kann.
Durch sogenannte ‚Strukturen‘ helfe ich meinen Klienten auch nach dem Coaching die neuen Routinen lange zu behalten.
In unserem Buch ‚Zucker is(s) nicht!‘ ist der Mind-set-up Teil genau darauf ausgerichtet. Wenn Du die Übungen machst, schaffst Du es sicher auch ohne Coach!
Das Interview führte Bernd Schweickard
Noch mehr Beweg- und Hintergründe von Andrea Ballschuh im langen Interview.
Text: Bernd Schweickard
(c) Foto: Bernd Schweickard