Mehr als 130 historische Sportwagen aus acht Jahrzehnten Automobilgeschichte fahren vom 14. bis zum 16. November 2013 um den Sieg bei der „1000 Millas Sport“ in Argentinien. Die bedeutendste Oldtimer-Wettfahrt Südamerikas wird in diesem Jahr bereits zum 25. Mal ausgetragen. Zum Jubiläum entsendet die BMW Group Classic nicht nur Glückwünsche, sondern auch drei außergewöhnliche Fahrzeuge, die den Sportsgeist der Marke BMW auf vielfältige Weise verkörpern. An die ersten großen Rennsporterfolge für BMW Automobile vor mehr als 70 Jahren erinnert die BMW 328 Kamm Rennlimousine. Sie wird auf der Fahrt durch Patagonien von einem BMW 2000 CS und einem BMW 3.0 CS begleitet, die den Beginn eines neuen Coupé-Zeitalters der Marke verkörpern und auch die Basis für spektakuläre Erfolge im internationalen Tourenwagensport der 1970er-Jahre legten.
Die „1000 Millas Sport“ wird vom argentinischen Club de Automoviles Sport (CAS) veranstaltet und ist ein vom Weltverband der Oldtimer-Clubs (FIVA) registrierter Wettbewerb für historische Fahrzeuge. Bei der Jubiläumsausgabe der als Gleichmäßigkeits- und Zuverlässigkeitsfahrt durchgeführten Rallye gehen Teilnehmer aus 14 Nationen an den Start, darunter der Vorjahressieger Juan Tonconogy aus Argentinien, der im Mai 2013 bereits bei der „Mille Miglia“ in Italien triumphieren konnte, und der Franzose Cyril Despres, fünffacher Gewinner der Motorradwertung bei der „Rallye Dakar“, die seit 2009 ebenfalls durch Argentinien führt. Das Feld der gemeldeten Fahrzeuge wird in sieben Kategorien unterteilt, um das unterschiedliche Alter der zwischen 1918 und 1983 gebauten Sportwagen in der Wertung zu berücksichtigen.
Die große Spannbreite im Feld der Fahrzeuge gehört ebenso zu den besonderen Attraktionen der „1000 Millas Sport“ wie die Streckenführung, die allen Teilnehmern die einzigartigen landschaftlichen Reize Patagoniens vor Augen führt. Vom Startpunkt in San Carlos de Bariloche aus begeben sich die Fahrer an jedem der drei Rallye-Tage auf eine andere Route. Der ersten Etappe entlang des Sees Nahuel Huapi und über die Grenze nach Chile folgt eine Fahrt auf der parallel zu den Anden verlaufenden Ruta 40 bis ins nördlich gelegene Junin de los Andes und zurück. Das abschließende Teilstück führt gen Süden und schließt auch einen Abstecher auf eine Rennstrecke ein. Jede der drei Etappen hält grandiose Ausblicke auf die Gipfel der südlichen Anden und ihre naturbelassenen Täler bereit. Dank frühlingshafter Witterung und bestens präparierter Straßen bestehen auch für die kostbaren Rennfahrzeuge ideale Bedingungen.
Die BMW Group Classic bringt bei der „1000 Millas Sport“ eines der spektakulärsten Exemplare ihrer Sammlung an den Start. Die BMW 328 Kamm Rennlimousine ist der originalgetreue Nachbau des 1939 nach den damals neuesten Erkenntnissen der Aerodynamik und des Leichtbaus konstruierten Wettbewerbsfahrzeugs, das ein Jahr später bei der „Mille Miglia“ antrat. Der in enger Zusammenarbeit mit dem Stromlinien-Pionier Wunibald Kamm entwickelte Sportwagen wies einen noch heute beeindruckenden Cw-Wert von 0,25 auf. Mit einem nur 30 Kilogramm schweren Gitterrohrahmen und einer Aluminiumkarosserie kam er auf ein Leergewicht von 760 Kilogramm, sein 136 PS starker Reihensechszylinder-Motor beschleunigte den BMW auf bis zu 230 km/h. Das Originalfahrzeug wurde Anfang der 1950er-Jahre nach einem Unfall verschrottet. 2010 präsentierte BMW den vollständig auf Basis der ursprünglichen Konstruktionspläne erstellten Nachbau, der seitdem regelmäßig zu den Attraktionen bei internationalen Oldtimer-Ausstellungen und -Wettfahrten gehört.
Einen festen Platz in der Sportwagen-Geschichte der Marke nehmen auch die beiden ebenfalls in Argentinien startenden Coupés ein. Wenige Jahre nach dem Debüt der „Neuen Klasse“ ließ BMW 1965 einen sportlich-elegant gestalteten Zweitürer folgen. Die Modelle BMW 2000 C und BMW 2000 CS wurden damals als „Wiedergeburt des BMW 327“ angekündigt und beindruckten durch eine attraktive Kombination aus sportlichen Fahreigenschaften und luxuriösem Komfort. Im Laufe von fünf Produktionsjahren wurden 11 710 Fahrzeuge der neuen Coupé-Baureihe verkauft. Der für die „1000 Millas Sport“ 2013 gemeldete BMW 2000 CS wird von einem 120 PS starken Vierzylinder-Motor angetrieben, der das Coupé in 11,0 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt.
Dank einer sorgsamen Weiterentwicklung des neuen Coupé-Konzepts gelang schon 1968 der endgültige Vorstoß in die Oberklasse – und bald darauf auch auf die Rennstrecken. Bei der Nachfolgegeneration hielten die BMW Designer an der leicht und filigran wirkenden, sanft ins flache Heck fließenden Dachlinie fest. Eine längere Motorhaube ließ die Proportionen noch gestreckter wirken und bot Platz für einen Reihensechszylinder-Antrieb, der schon im BMW 2800 CS 170 PS mobilisierte. Beim BMW 3.0 CS, der bei der „1000 Millas Sport“ 2013 an den Start geht, sind es 180 PS. Highlight der Baureihe, von der bis 1975 mehr als 30 000 Einheiten verkauft wurden, war der bis zu 206 PS starke BMW 3.0 CSL. Das Leichtbau-Coupé, mit groß dimensionierten Spoilern und einem markanten Heckflügel war als Basis für ein Tourenwagen-Rennfahrzeug konzipiert worden. Anspruchsvolle Privatkunden waren auf Anhieb beeindruckt, die Konkurrenz im Motorsport ebenfalls. Innerhalb von sieben Jahren wurden sechs Europameister-Titel mit dem BMW 3.0 CSL gewonnen. Und mit dem Gewinn des Markentitels in der amerikanischen IMSA-GT-Serie im Jahre 1975 gelang es BMW, das sportliche Potenzial der Marke auch in den USA unter Beweis zu stellen.
(c) Foto: BMW