Am zweiten Rennwochenende des Audi Sport TT Cup wird es adlig: Albert von Thurn und Taxis, Pierre Casiraghi und Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff gehen am 27. und 28. Juni als Gastfahrer bei den beiden Rennen auf dem Norisring an den Start und tragen im Feld der 24 Fahrer ihre ganz eigene Challenge aus.
Für das Organisationsteam der quattro GmbH ist das Duell der Blaublütigen zum Audi-Heimrennen auf dem Norisring ein besonderer Coup. „Wir haben bereits vor einigen Monaten mit den Planungen begonnen“, sagt Projektleiter Rolf Michl. „Dass wir nun drei Adlige als Gaststarter gewinnen konnten, freut uns sehr und wertet den Audi Sport TT Cup im Rahmen des DTM Rennwochenendes noch einmal auf.“
Der 27-jährige Pierre Casiraghi ist das jüngste Kind von Prinzessin Caroline von Hannover und Stefano Casiraghi und der Neffe von Fürst Albert II. von Monaco. Neben Starts in Rallye-Wettbewerben ging er 2014 als Gastfahrer im Scirocco R-Cup ins Rennen.
Der 53-jährige Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff stammt aus dem Adelsgeschlecht Oeynhausen und ist Geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Graf von Oeynhausen-Sierstorpff und einer der Initiatoren des Bilster Berg Drive Ressort.
Der 31-jährige Albert von Thurn und Taxis ist das jüngste Kind von Johannes und Gloria von Thurn und Taxis und Rennfans schon bekannt. Der ambitionierte Rennfahrer fuhr bereits neun Laufsiege im ADAC GT Masters ein und gewann 2010 die Fahrerwertung. Ein tolle Leistung, wenn man bedenkt, dass der Fürst erst 2001 mit 18 Jahren hinter dem Steuer eines Rennboliden saß. In diesem Alter blicken andere, heutige Profi-Rennfahrer, bereits auf eine meist gut 10-jährige Rennkarriere im Kart und unteren Formel-Klassen zurück.
Wir konnten Fürst Albert von Thurn und Taxis am Samstag nach dem 1. Lauf am Wochenende zu einem Interview treffen:
AWR:
Ist es schwer sich von ihrem letzten „Heavy Metal“-Arbeitsgerät (Ein Chevrolet Camaro V8, Anm. der Red.) sich auf das Leichtgewicht Audi TT umzustellen?
ATT:
Ja absolut, der Unterschied ist riesig. Beide Fahrzeuge sind anspruchsvoll und der Audi TT als Rennauto mit Frontantrieb ist ganz anders zu fahren. Audi hat die Aufgabe aber super gelöst, das TT Cup Modell auch als Fronttriebler gut ausbalanciert zu haben.
AWR:
Audi ist in vielen Rennklassen erfolgreich dabei. DTM, GT-Sport mit dem R8 oder mit den Prototypen in der WEC. Welche Kategorie würde Sie reizen?
ATT:
Eindeutig der GT-Rennwagen-Sport. Ich habe im Sport- und Tourenwagensport angefangen und weiß sehr genau wo meine Grenzen liegen. Dazu kommen meine körperlichen Abmaße die nicht für jeden Rennwagentyp gemacht sind. Als groß gewachsener Mensch sind Formelwagen tabu, im Langstreckensport, wo man sich mit mehreren Fahrern ein Cockpit teilt, kann der Kompromiss zwischen den einzelnen Fahrerabmaßen zum Problem werden.
AWR:
Zwischen den Fahrern ist ein gutes Stichwort. Sie und Pierre Casiraghi und Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff sind außerhalb der Rennstrecke befreundet. Wie schaut das nun auf der Rennstrecke aus?
ATT:
Wir sind für die 2x 30 Minuten der beiden Rennen „befreundete Konkurrenten“.
(Alle drei lachen)
AWR:
Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte AWR-Reporter Michael Hintz
Allerdings, um den Sieg in der Gastfahrerwertung konnte keiner der drei Adligen mitfahren. Diesen sicherte sich in beiden Rennen Jordi Gené (E). Der Rennprofi setzte sich gegen Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff (D) und Playmate Doreen Seidel (D) durch. Pierre Casiraghi (MC) und Albert von Thurn und Taxis (D) klebte am gesamten Rennwochenende das Pech an den Reifen. Unverschuldete Dreher und ein Reifenschaden verhinderten Podestplätze für die beiden prominenten Rennfans.
Text: Michael Hintz
© Foto: Bernd Schweickard
2 Gedanken zu „Audi TT Cup: Der Adel rast am Norisring!“