Ring of Fire
Misanorot wie loderndes Feuer steht ihm am besten, dem neuen RS Q3, dem Power SUV aus dem Hause Audi. Der kompakte Performance SUV trägt wie seine „zivilen“ Brüder den nachgeschärften Kühlergrill, allerdings nicht in silberchrom, sondern in distinguiertem schwarz und wirkt damit noch dynamischer.
Und das Wort Dynamik bringt uns gleich zum Highlight des RS Q3, dem Fünfzylindermotor. Klar, kein Mensch braucht ein Kompakt-SUV mit 340 PS, das in 4.8 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt und nur durch die elektronische Einbremsung nicht schneller als 250 km/h über die Steppe galoppiert. Der gewaltige Basispreis von 56.600 Euro wird auch einer übermäßigen Verbreitung im Wege sein.
Dennoch können wir während der ersten Testfahrt rund um München nur sagen „Danke Audi, das ihr solch einen Wagen baut!“
Alleine das Starten des Motors, dieser dumpfe brabbelnde Sound wie es nur ein Fünfzylinder aus Ingolstadt seit den Urquattro-Zeiten vermag, lässt Menschen mit „Auto-Gen“ dahinschmelzen. Auf der Autobahn ist diese potente Fahrmaschine gar nicht so imposant, da wir in einer Zeit leben, die zumindest auf der linken Spur der Autobahn nicht an Untermotorisierung leidet. Überzeugen kann der neue Q3 RS vor allem auf den bayerischen Landstraßen. 450 Nm leistet das 2,5 Liter-Triebwerk und damit lässt sich der Kompakt-SUV äußerst sportiv um die Ecken drücken.
Hier überzeugt das serienmäßige RS-Sportfahrwerk und das Fahrdynamiksystem „Audi drive select“, das den Fahrer mit vielen elektronischen Hilfen ernsthaft glauben macht, er sitzt nicht hoch oben in einem SUV, sondern eher in einem Sportwagen. Dazu 19 Zöller, optional sind sogar 20 Zöller erhältlich. Felgengrößen die es vor Jahren nur als Zubehör in den USA zur Individualisierung eines Fahrzeugs gab, welches einem Rapper gehört.
Große Räder bringen Platz für große Bremsen. Beim RS Q3 sind es Achtkolben-Sättel die auf Wave-Scheiben mit 365 Millimeter Durchmesser packen, um den 1,7 Tonnen schweren SUV im Notfall wieder zum Stillstand zu bringen. Damit wird das Gefühl eine Fahrmaschine unter dem Allerwertesten zu haben nochmals maximiert.
Auf Top Niveau und „gefühlt“ eine Nasenlänge vor der Konkurrenz aus München oder Stuttgart, ist mal wieder die Haptik im Innenraum. Seit einiger Zeit scheinen Materialfestischisten das Zepter in Ingolstadt zu schwingen. Ob Lenkrad, Cockpit oder Dreh- und Druckknöpfe, es macht einfach Freude den Audi RS Q3 Innenraum zu berühren, zu fühlen. Die Sportsitze die optional in Leder Feinnappa mit Rautensteppung bezogen sind, wie bei unserem Modell, sind einfach Race-Luxus pur. Im Kombiinstrument streichen rote Zeiger über graue Zifferblätter, und das Fahrerinformationssystem bietet ein spezielles RS‑Menü mit Laptimer, Öltemperatur- und Ladedruckanzeige.
Das Infotainment System ist das bekannte MMI Navigation Plus. Als ideale Ergänzung zur MMI Navigation plus ist der Baustein Audi connect inklusive Autotelefon, der den Audi RS Q3 mit dem Internet verbindet. Die Beifahrer können mit ihren Handys und Tablets über den integrierten WLAN‑Hotspot surfen und mailen, für den Fahrer wiederum kommen die maßgeschneiderten Dienstleistungen von Audi connect an Bord. Zu ihnen gehören das Webradio Audi music stream, die Verkehrsinformationen online sowie die Navigation mit Google Earth und Google Street View.
Uns gefällt der neue RS Q3, allerdings von vorne besser als von hinten. Die nochmals vergrößerten Kühlluftöffnungen lassen ihn sehr maskulin erscheinen. Hinten schaut er dann eher fast zivil aus. Das sind die beiden Gesichter des RS Q3, der sich wie ein Sportwagen verhält, aber nicht muss und bei Bedarf den U-Turn in der Stadt über den hohen Bordstein auch locker wegsteckt.
Die „zivile“ Version des Audi Q3 stellen wir in diesem Bericht vor.
Text: Bernd Schweickard
© Foto: Audi (3), Bernd Schweickard
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